Quantcast
Channel: Medien – Der Nachrichtenspiegel
Viewing all 1469 articles
Browse latest View live

Über das Schaffen eines Philosophen mit namens Reiner Dammann auch Eifelphilosoph genannt

$
0
0

Ich weiß, wenn einige das jetzt hier lesen – denken sie, ich hätte das mit dem lieben Eifelphilosophen abgesprochen – dem ist aber nicht so, dies schwöre ich an Eides statt.

Doch wenn nicht ich, wer dann, kann sich erlauben, hier auf den Nachrichtenspiegel ein bisschen Werbung für sein neues Buch zu machen? Hiermit erteile ich mir selbst die Erlaubnis – auch wenn es dem Eifelphilosophen peinlich wird – das ist mir gerade mal egal.

Ich muss heute ein bisschen Werbung machen für einen mir sehr ans Herz gewachsenen Menschen, viele von euch werden ihn auch noch von Blog.de oder auch hier vom Nachrichtenspiegel kennen – es ist der Eifelphilosoph. Er ist ein angenehmer Zeitgenosse, der sich in dieser rauen Zeit des Neoliberalismus seine Empathie und im ganz besonderen für die Schwachen der Gesellschaft nicht nur erhalten hat – nein; er setzt sich auch für sie ein. Ein toller Kerl der Eifelphilosoph – das muss einfach mal gesagt sein. Und nun komme ich nicht umhin zu berichten, dass er sich verewigt hat, festgeschrieben in Holz bzw. Papier, dass man daraus macht.

Sein erster Band heißt – Die Herrscher der Welt und ihre Widersacher und ist hier in Buchform zu finden: https://www.epubli.de/shop/buch/Band-1—Die-Herrscher-der-Welt-und-ihre-Widersacher-Reiner-Dammann/39743#beschreibung

Wer gerne elektronische Bücher möchte, kann hier sein Werk auch als E-Book finden:  http://www.neobooks.com/werk/36519-die-herrscher-der-welt-und-ihre-widersacher.html

Und hier eine kurze Beschreibung …

Eigentlich wollte er nach einer Krankheit nur ein paar Artikel schreiben. Inzwischen sind es mehrere Tausend geworden. Eigentlich sollte es dieses Buch nie geben, denn es war nicht vorgesehen. Es ist der erste Schritt des „Eifelphilosophen“ aus der Welt des Internet hinaus in die reale Buchlandschaft.

Der Eifelphilosoph schreibt mit Herzblut zu Themen des täglichen Lebens wie Geld und Gesellschaft, Politik, Wirt-schaft, aber auch Religion und Spiritualität werden von ihm aufs Korn genommen. Zu diesem Projekt sagt er: „Wenn es unter ihnen Menschen gibt, denen inspirierende und motivierende Gedankenspiele zum Leben helfen können, sich in modernen Zeiten sicherer zu bewegen, dann hat sich die Veröffentlichung gelohnt.“
Aus der Quelle des Unglücks ist somit eine Quelle des Glücks geworden, denn die vorliegenden Texte werden auch Sie bereichern.


Der Eifelphilosoph, sein Buch und der Krieg der Worte … und ein paar Danksagungen

$
0
0

eifelphilosoph_200Donnerstag, 4.9.2014. Eifel. Heute Morgen war ich das erste Mal sehr verblüfft, als ich unsere Nachrichtenspiegelseite aufschlug: da gab es einen Artikel über mich. Natürlich war ich etwas baff, weiß ich doch aus eigener Erfahrung, das jede Form von Eitelkeit nur das Ego nährt und somit das Lebensglück massiv in Gefahr bringt: wie jeder Millionär weiß, ist das künstlich von Militär und Wissenschaft gezüchtete Ego von Werbung und Schule so geprägt, dass alle Güter der Welt nicht ausreichen, seine Gier zu befriedigen. Und ja: es gibt jetzt ein Buch des Eifelphilosophen. Das Erste von 25, die bislang geplant sind. Bevor nun der Neid alle blind macht: ich verdiene daran so gut wie nichts, im Gegenteil: es kostet mometan nur. Ich musste in den letzten Monaten eine brutale Schulung in Punkto “Büchermarkt” über mich ergehen lassen und bin jetzt noch entsetzt darüber, wie teuer die Produktion und der Vertrieb sind: da bleibt für Verlag und Autoren so gut wie nichts übrig.

Angestoßen wurde die Idee zu den Büchern von drei Impulsen. Der erste war: viele nette Menschen, die dem Nachrichtenspiegel Geld schenken wollten. Das war total nett! Begeistert mich immer wieder! Und – werde ich niemals annehmen! Der Grund ist ganz einfach: die ersten hundert Euro nimmt man noch gern, weil man genau weiß, dass dort eine sehr gute Absicht hinter steckt, das eine gute Tat getan werden will, die man nicht ausbremsen sollte. Doch hat man die ersten hundert Euro genommen … kommt ganz schnell der Nächste und gibt 30 000 Euro … für eine kleine Gefälligkeit. Das Tabu ist gebrochen, die Tür steht offen – der Feind steht mitten im eigenen Laden.

Wäre doof.

Der nächste Impuls war: der Abschied von langjährigen Mitstreitern, die hier kein Geld verdienen konnten. Auch doof, aber verständlich. Wir alle haben einen Magen, der nach Beschäftigung ruft. Nur: dumme Werbung wollten wir hier nicht schalten. Sähe einfach blöde aus. Außerdem brauchen die Eigentümer des Nachrichtenspiegels kein Geld – jedenfalls erstmal nicht. Was also tun?

Ein weiterer Impuls war: mir ging es aus privaten Gründen in den letzten Monaten so schlecht wie in meinem ganzen Leben noch nicht – ein Zustand, der anhält: verwandelt sich Liebe in Hass, Verachtung und Vernichtungswillen, kann das Gemüt davon schon sehr eingenommen werden. Ich mag da nicht jammern: es ist auch eine äußerst lehrreiche Zeit, die mir wertvolle Einsichten in emotionale Zustände vermittelt, die mir zuvor verschlossen geblieben waren …. aber mir war halt in Folge dessen sehr danach, meine existentiell bedrohte Eremitage zu verlassen und mich abzulenken … allein schon deshalb, weil meine Gefühle dem allgemeinen Trend gegen alle Vernunft nicht folgen wollten (mir wurde geraten, dass mal zu erwähnen, weil man es angeblich sowieso zwischen den Zeilen lesen kann …).

Auch der Prozess der Buchgestaltung war eine Herausforderung, denn zum ersten Mal musste ich mich der Frage stellen: was mache ich eigentlich hier?

Gelegentlich bezeichne ich mich als “Journalist” – aber nur, weil die sterbende Kultur der Gegenwart für Menschen wie mich keinen treffenden Begriff hat. Eigentlich halte ich den Begriff “Journalist” aber für eine Beleidigung, im 21. Jahrhundert haben wir hier – meiner Meinung nach – eher mit Speichelleckern der Macht zu tun als mit einer stolz auftretenden vierten Macht, die sich ihrer demokratischen Aufgabe bewusst ist. Auch hier haben Schule und Werbung ihre Wirkung gezeigt: der Journalismusforscher Uwe Krüger fast hier das Ergebnis seiner Arbeit kurz und knapp zusammen (siehe Heise):

Ja, mit dieser These von der “kognitiven Vereinnahmung” von Journalisten durch Eliten habe ich die Arbeit auch begonnen. Und als ich die Artikel der vier untersuchte, stellte ich tatsächlich fest: Die Journalisten lagen ganz auf Linie mit den Eliten und benutzten sogar klassische Propagandatechniken.

Es ist keine Kleinigkeit, was Elitejournalisten dort verbrechen – sie treiben aktuell das ganze Volk in einen Krieg gegen Russland.

Hören wir dazu Gabriele Krone-Schmalz, den älteren von uns noch durch die Sendung Monitor bekannt (siehe Aachener Zeitung):

Eine verheerende. Die verbale Aufrüstung vieler Medien gegenüber Russland bleibt nicht ohne Auswirkung auf Politiker, die heute mehr als früher darauf achten (müssen), dass sie in der Presse gut wegkommen.

Da wedelt langsam der Schwanz mit dem Hund. Doch mehr als das: immer deutlicher wird das schlampige Arbeiten des Bezahljournalismus:

schließlich kommen in der Berichterstattung permanent Worte wie „wohl“, „vermutlich“ oder „wahrscheinlich“ vor, die darin nichts zu suchen haben. Es wird mehr gemutmaßt als berichtet. Dabei haben Journalisten genug damit zu tun, vorhandene Dinge zu beschreiben und zu analysieren. Die Medien sollen Politik erklären und keine machen wollen.

Ja – genau. Früher haben sie das auch noch gemacht. Heute – muss das jeder für sich allein tun. Mehr tue ich ja auch eigentlich selbst nicht: mangels rational nachvollziehbarer Erklärungen der Medien mache ich mir meine eigenen Gedanken – auf der Basis einer profunden, geisteswissenschaftlichen Ausbildung … und mit einer großen Streitlust – die jedoch nicht unsere Leser betrifft, sondern die politische Kultur der Gegenwart. Im Prinzip – sind es nur Leserbriefe, die ich schreibe … Meinungen eines Menschen, der sich absichtlich weit aus der “normalen” Gesellschaft entfernt hat, im sicheren Bewusstsein, dass man Systeme nur von Außen überschauen kann … aber nicht, wenn man noch Teil von ihnen ist.

Und bildet man sich so eine eigene Meinung – im vollen Bewusstsein seiner eigenen Beschränkungen (eine Lehre aus dem Studium der Erkenntnis- und Wahrheitstheorien) – merkt man ganz schnell, dass man sich in einem Krieg befindet – einem Krieg der Worte. Schauen Sie sich zum Beispiel an, wie die Schreiberlinge der Welt momentan einen neuen Kampfbegriff in die Diskussion einbringen wollen, der nach der Vernichtung des politischen Gegners schreit: eine “neosowjetische Bedrohung” wollen sie ausgemacht haben (siehe Welt) – und wir haben ja in der Schule gelernt, wie schlecht so etwas “sowjetisches” ist. Nur: jenseits der östlichen Grenzen der Nato gibt es gar keine Arbeiter- und Bauernstaat mehr, im Gegenteil: auch dort tobt der brutale Geist des Kapitalismus, der der Welt ein paar neue hypertrophe Oligarchen beschert hat, die jetzt mit den Oligarchen des Westens und den Oligarchen der Ukraine im Streit liegen – eigentlich nichts, was uns normale Bürger zu interessieren hat.

Oder schauen Sie sich den Spiegel an – einst Sturmgeschütz der Demokratie, nun Sicherheitsdienst der Oligarchie: unkritisch wird eine Falschmeldung der ukrainischen Oligarchen zu einem hysterischen Artikel aufgebauscht, der “Putin” als großen Sieger eines Krieges feiert (bzw. den nie existenten Waffenstillstand schon mal als Putins “Etappensieg” vorstellt), der bislang nur in den Köpfen von Eliteschreiberlingen tobt (siehe Spiegel).

Was in der Ukraine Wahrheit und Wirklichkeit ist – wer kann das in dem Nebel des Krieges (siehe Heise) schon noch ausmachen? Nun – vielleicht die “pensionierten Geheimdienstexperten für den gesunden Menschenverstand”, die mit einem offenen Brief davor warnen, dass wieder Lügen, Intrigen und bloße Dummheit zu einem Krieg führen – doch diesmal nicht gegen ein kleines Land wie den Irak, sondern gegen Russland, das sich ganz anders zur Wehr setzen kann (siehe Heise).

Ja – da sind wir doch wieder beim Krieg gelandet – wenn auch erstmal nur beim Krieg der Worte. In der Ukraine sterben allerdings schon real Menschen – tausende. Doch der Krieg der Worte tobt noch auf einem ganz anderen Niveau,  er zerreißt aktuell die Grundfundamente der demokratischen Zivilgesellschaft. Gründe dafür findet man NICHT in den Medien der Elite, sondern nur, wenn man mal über den Tellerrand schaut, dort, wo in der Wildnis des WWW noch ganz natürlich “gesunder Menschenverstand” wächst (ein Begriff, der allerdings jederzeit selbst schwer missbraucht werden kann – und auch schon missbraucht wurde: die Vernunft selbst wird schnell zu jedermanns Hure, wenn sie sich nicht selbst kritisch im Zaum hält und ihre natürlichen Grenzen peinlichst genau beachtet – aber dafür hat die Philosophie ja einen Strauß von “Wahrheitstheorien”, die deutlich die Grenzen aufzeigen).  Hier können wir erfahren, wie die Oligarchen der Welt die Menschheit sehen, Worte, die sich kein Bezahljournalist mehr leisten darf (siehe Rebecca Solnit bei 11k2)

Angehörige der Elite nehmen an, dass der Mensch von Grund auf selbstsüchtig, käuflich und irgendwie unmenschlich sei; im Wesentlichen so wie sie selbst. Niemand, so bestätigt uns Solnit, werde unermesslich reich und mächtig, indem er von Grund auf gut sei. Die Elitemitglieder gingen also davon aus, dass nur ausschliesslich ihre eigene Macht ein allgemeines Ausbrechen von zügelloser Gewalt verhindere.

Ja – das ist der Fehler unserer ganzen Elite – und nur deshalb wurde Hartz IV erfunden: man schließt von sich auf andere … und die journalistische Meute hetzt mit!

Schauen Sie, was man noch im Krieg der Worte findet – ein beeindruckende Arbeit von Harpagornis (siehe Faireaendern)

Insgesamt 174 neoliberal geprägte Begriffe wurden aufgenommen. Der häufigste Begriff war „die Märkte“ mit 25.800.000 Treffern. Mit 552 haben die „Belegschaftsaltlasten“ die wenigsten Treffer. Alle Begriffe zusammen hatten 195.382.884 Treffer. Die häufigste Nennung aus der Reihe „Unwörter des Jahres“ wies die „Ich-AG“ mit 3.580.000 Treffern auf. Guido Westerwelles Satz „Leistung muss sich wieder lohnen“ ist mit 3.280.000 Treffern, der häufigste Satz aus Politikermund. Die von Angela Merkel ausgerufene „marktkonforme Demokratie“ kommt auf 24.300 Treffer.

Schauen Sie sich bitte auch die anderen Wörter an: merken Sie, wie sehr mitten im Trommelfeuer eines Krieges der Worte stehen, mit dem die Schreiberlinge der Elite Sie Tag für Tag … formen und ausgestalten – und dabei die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Landes zu Grabe tragen?

Im Krieg der Worte müssen wir mit noch viel mehr rechnen: so berichtet das Schweizmagazin über 600 bezahlte “Forentrolle” eines großen deutschen Medienkonzerns (siehe Schweizmagazin), die im Grabenkrieg der privaten Diskussionsrunden Streit säen und Elitemeinung verbreiten (einer davon war vorgestern bei uns – aber wir schützen unsere Leser gern vor den Hasstiraden einer sterbenden Bezahlschreiberzunft). Doch nicht nur die Konzerne greifen nach der Macht über das Wort – auch die Geheimdienste manipulieren in großem Stil (siehe PC-Welt) – aus Angst vor dem Bürger … der selbst aber gar nicht so böse, abartig und hinterlistig ist wie die Elite selbst ist.

Wo sind wir da nur hingekommen? Einige Gedanken zur Selbstreflexion eines frisch gebackenen Buchautors – und wir sind mittendrin in einem Krieg … der um den Inhalt in unseren Köpfen geführt wird. Und man weiß sehr genau, dass die Schweigespirale auch im Internet eine enorme Macht ausübt (siehe FAZ) – man fragt sich nur nicht, warum da so ist …. vielleicht spielen die Angst vor der Macht der Geheimdienste, die Angst vor der Macht des Arbeitgebers und die Angst vor der Macht der Forentrolle dabei eine viel größere Rolle als die angebliche große Akzeptanz der “Mainstreammedien”.

Der in Wirklichkeit gar nicht so blöde Bundesbürger bemerkt sehr genau die unheimlichen Erscheinungen unserer angeblich so “guten” Gegenwart: eine kleine Vergleichsarbeit über die Lebensqualität von bundesdeutschen Altenheimen und bundesdeutschen Gefängnissen offenbart Erstaunliches: Mördern, Zuhältern, Vergewaltigern und Steuerhinterziehern geht es um Längen besser als Menschen, die das Pech haben, alt zu werden (siehe Netzfrauen).

Die Erkenntnis, dass einiges gewaltig schief läuft, ist nicht neu. Gandhi hatte sie schon 1925 (siehe: Gute Zitate)

„Die sieben Todsünden der modernen Gesellschaft: Reichtum ohne Arbeit Genuß ohne Gewissen Wissen ohne Charakter Geschäft ohne Moral Wissenschaft ohne Menschlichkeit Religion ohne Opfer Politik ohne Prinzipien.“

Wissen Sie, was das war?

Die Vorhersage des Holocaust, der Umweltkatastrophen, der Weltwirtschaftskrisen, des Konsumterrors, der Folgen der Zinsdiktatur, der atomaren Selbstvernichtung und der Degeneration der Sozialdemokratie.

Es ist eigentlich noch viel mehr – eine Gesellschaft, die Todsünden zum Mainstream macht, ist eine sterbende Gesellschaft. Das wissen wir alle, das merken wir täglich, es beunruhigt uns zutiefst und bewirkt, dass wir uns dem Leben selbst am liebsten nur noch über den Flachbildschirm anschauen, eingekuschelt in die Behaglichkeit unseres Käfigs, der nicht viel mehr von uns verlangt, als ständig danach zu trachten, wie wir uns selbst bestmöglichst für die Rendite unseres Arbeitgebers ruinieren … bis uns Alter oder Krankheit aus dem Erwerbsleben fegen.

Ein tosender Untergang einer planetaren Zivilisation – und wir gleichen jenen Menschen, die sich im römischen Colosseum noch an von wilden Tieren an- und aufgefressenen Christen ergötzen, während die Goten schon die Stadttore einschlagen … oder jenen Menschen, die auf der sinkenden Titanic noch dem Orchester gelauscht haben, während das “unsinkbare” Schiff schon sank – es war einfach undenkbar, dass bei einer so schönen Partystimmung Ungemach droht … und solange die eigenen Füße nicht nass werden, ist man ganz eitel und egozentrisch noch auf den Genuss fixiert.

Blöd – aber wahr.

Wir wollten aber über Bücher sprechen.

Menschen, die uns Gutes tun wollen, können dies nun tun. Bis wir in eine Gewinnzone kommen, die es uns erlaubt, ein Nachrichtenspiegel-TV einzurichten, brauchen wir schon enorme Umsätze. Besser, man kauft ein Buch mehr und verschenkt es – vielleicht sogar anonym an den Nachbarn. Nicht, dass den dort geäußerten Gedanken jemand folgen soll – im Gegenteil, auch fundierte Kritik am Inhalt ist gerne gesehen: das ist unser Beitrag zum Erhalt der demokratischen Streitkultur. Je mehr finanzielle Möglichkeiten wir haben, umso mehr können wir Menschen bezahlen, die selbst Druck und Vertrieb übernehmen – mir fehlt dazu die Zeit … und die Gesundheit.

So wie jeder Artikel – hier von mir oder anderswo von anderen – Menschen helfen kann, sich zu trauen, die Schweigespirale zu durchbrechen, mögen die Bücher diesen Impuls in jene Welten tragen, die nicht teilhaben an der Netzkultur: in Wirklichkeit werden wir JEDEN EINZELNEN brauchen, um den Kurs zu ändern, der uns aufgezwungen wurde.

Nun – das waren jetzt einige private Worte. Wieder viel zu viele. Es kommen aber noch mehr … nämlich ein paar Danksagungen.

Zuerst an meinen Freund Marigny de Grilleau. Ohne seine seit fünf Jahren geäußerten aufmunternden Worte hätte ich mich wohl nie an die Tastatur gesetzt.

Dann an meinen Mitstreiter Werner Menne, der als Miteigentümer, Fotograf, IT-Spezialist und Freund bislang Unglaubliches geleistet hat, dass dieser Ort der Besinnung und Beschaulichkeit hier erhalten bleibt – und der Philosoph seinen Kurs nicht aus den Augen verliert.

Zudem gebührt Dank dem Künstler und Freund Steve Geshwister, der zu dem Projekt unentgeltlich das manchmal zurecht finster wirkenden Konterfei des Eifelphilosophen beigetragen hat … und das wunderschöne Logo für den Philosophen aus der Eifel entwickelte.

Und natürlich ein großer Dank an meine Geschäftspartnerin Gudrun Anders von der Unternehmensberatung Spirit und Marketing, die aus einem erstmal unverbindlichen Gespräch über Bücher, Verlage und Büchermarkt aus dem Stand heraus ein Riesenprojekt gemacht hat … und mich erstmal dazu gebracht hat, zu überlegen, wer ich überhaupt bin, was ich mache … und was ich überhaupt hier will.

Nun- ich will im Krieg der Worte einen kleinen Schutzraum schaffen für jene, die den Mut haben, sich der Schweigespirale zu entziehen, ihnen ein wenig Inspiration und Motivation geben, nicht Teil jener Bewegung der Todsünden zu werden, die die Welt in den Abgrund treiben. Und ich denke, mir ist danach, diesen Schutzraum zu vergrößern – was mit Eurer Hilfe möglich werden wird.

Wem aber noch mehr Dank gebührt, ist jener großen Zahl von Lesern (und Gastautoren), die mich mit ihren bislang knapp 20000 Kommentaren begleitet haben … und mir oft mehr bedeuten, als ihnen vielleicht bewusst ist – und mir mehr Motivation zum Schreiben geben, als es alles Geld der Welt könnte. Und was sie noch geschaffen haben: einen Ort des konstruktiven Miteinanders, in dem nur seltenst schräge Töne fallen (ja – in der Tat gibt es hier vielleicht einmal im Monat einen schrägen Kommentar, der nur vernichtende Absicht hat – die wissen, dass hier kein Platz für sie ist).

Doch jetzt – genug der Worte, Zeit für die Werbung:

https://www.epubli.de/shop/buch/Band-1%E2%80%94Die-Herrscher-der-Welt-und-ihre-Widersacher-Reiner-Dammann/39743#beschreibung

Und allen noch einen schönen Tag!

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie der “Nachrichtenspiegel” durch “Leitmedien” zerstört wurde – in eigener Sache

$
0
0

eifelphilosoph_200Montag, 29.9.2014. Guten Morgen lieber Leser! Wir schreiben ja selten in eigener Sache. Gelegentlich verabschieden wir uns mal, weil der Wind zu rauh wird, die Belastung zu groß, das Miteinander zu unterträglich. Nein – das betrifft nicht die beiden Motoren und Inhaber des Nachrichtenspiegels (Herrn Werner Menne und meine Wenigkeit), die funktionieren perfekt wie ein altes Ehepaar … das betraf eher permant dauernörgelnde Gastautoren, von denen uns manche rechtsextremen Mist unterschieben wollten. Wir müssen uns auch früher verabschieden als sich das Ende wirklich realisiert , denn wenn es erstmal da ist, sehen Sie hier nur noch “Error 404″.

Es gibt uns jetzt über vier Jahre – seit dem Juli 2010. Zuschauer zählen wir erst seit Ende 2011: 6841389 Zuschauer seit dem 09.12.2011 12:00 (glaube persönlich immer noch: da muss ein Irrtum vorliegen, kann aber sein, dass ich mich da irre). Vier Jahre lang kümmern wir uns um eine kritische Spiegelung systemtreuer Medien und wählen hierzu keinen journalistischen, sondern einen philosophischen Weg: dieser ist unangreifbarer und kommt unseren Ressourcen sehr entgegen. Wir sind Teil einer kritischen Gegenöffentlichkeit geworden, veröffentlichen so zuverlässig wie deutsche Leitmedien, alle zwei – drei Tage gibt es allein von mir neue und lange Gedankengänge zum Weltgeschehen, das ich manchmal sogar einfach mal so vorwegnehme, bis es andere merken.

Mir macht es nichts aus, im Prinzip könnte ich diese Gedanken auch in ein Tagebuch schreiben, um später mal ein Buch daraus zu machen: nur erlauben mir die Umstände, (meine Erkrankungen plus die Technik), andere Menschen an diesen Gedanken teilhaben zu lassen – mit erstaunlichem Erfolg: haben Sie schon mal gesehen, wie konstruktiv das Miteinander hier ist? Sie können zu jedem meiner Artikel bedenkenlos ALLE Leserkommentare lesen, sie ergänzen die Gedanken oft durch weitere Informationen, zusätzliche Sichtweisen oder persönliche Erfahrungen: das ist schon ein Miteinander, wie es an einer Universität herrschen soll – mich begeistert das immer wieder. Nur sehr selten (vielleicht zweimal im Monat) kommen Hassbriefchen an, nach dem Motto “ihr seid sowieso alle doof weil ihr nicht meiner Meinung seid” – je weiter wir von der Meinung des Schreibers abweichen, umso größer ist der Hass. Manchmal haben diese Ergüsse aber auch überhaupt keinen Inhalt.

Es ist schön zu sehen, wie dieser Ort gewachsen ist (und weiter wächst), schön zu sehen, wie die Menschen hier miteinander an einer neuen Zukunft arbeiten.

Natürlich gibt es Irritationen – und manchmal verabschieden sich lieb gewonnene Menschen aus merkwürdigen Gründen. Einer war, dass ich eine kleine Rente bekomme: dass war für Menschen, die von Hartz IV leben, unerträglich – ich hatte nicht den richtigen Stallgeruch, war der Aufnahme in den Kreis der Hartz-Opfer nicht würdig genug, gehörte zu den anderen, den “Reichen”. Das ich aufgrund meines gesellschaftlichen Status niemals in den Genuss einer staatlichen Förderung kommen werde, niemals ein Stellenangebot erhalten werde sondern mit 45 Jahren schon auf den sozialen Sondermüll geschmissen wurde und einer sehr bitteren Altersarmut entgegengehe, wird nicht gesehen. Nun – mich rührt das auch nicht sonderlich an, ich merke immer häufiger, wie wenig ich eigentlich brauche – und das macht mich wirklich sehr reich.

Es gehen auch Menschen, weil ich nebenbei erwähnte, dass ich in einer Genossenschaft mitarbeite: man geht davon aus, dass wohlklingende Titel wohlklingende Münzen mit sich bringen. Weit gefehlt: wie leben im 21. Jahrhundert – wer das System verändern möchte, praktisch verändern, der muss selbst investieren, ohne mit ordentlichem “Cashflow” zu rechnen. Hier ist Pionierarbeit gefragt, die keiner bezahlt – eher drohen Kosten. Diese Form von “Unternehmertum” ist manchen Menschen aber auch so unheimlich – gerade jenen, deren Widerstand gegen die Verhältnisse sich in stereotypen Klagen über die böse Welt erschöpfen. Nun – ich will sie nicht verurteilen: sie haben sich noch nie als Schöpfer ihrer gesellschaftlichen Zustände erfahren dürfen, sind schon von klein auf auf Gehorsam und “gute Noten” geprägt worden – wie soll da Widerstandsgeist erwachsen, der aus der Opferrolle herausführen kann?

Ja – und dann habe ich jetzt auch ein erstes Buch geschrieben, da muss ich ja jetzt so reich sein, den Nachrichtenspiegel allein finanzieren zu können. Nun – auch hier gibt es einen Irrtum: die Kostenkalkulation ist so gestaltet, dass der Gewinn sehr niedrig ist – wenn es überhaupt einen gibt. Das Buch ist erstmal eine Serviceleistung für treue Leser, Licht am Horizont sehen wir vielleicht erst in einigen Jahren – oder überhaupt nicht.

Jenseits der sich selbst gebärenden Mythen ist die nackte Wahrheit, dass die Initatoren des Nachrichtenspiegels unentgeldlich und ehrenamtlich arbeiten – mit hohem persönlichen Risiko.

Und das hat jetzt zugeschlagen:

Sie begehen Rufschädigung. Ich fordere Sie hiermit auf, umgehend Ihren Text
"Armut in Deutschland: Unfreiheit, Ungleichheit, Unbrüderlichkeit ...vom 24.
September 2014 zu korrigieren und den Namen Fachhochschule Köln daraus zu
entfernen. Die Fachhochschule Köln bildet keine PolizeianwärterInnen aus und
daher kann es in der Fachhochschule Köln auch nicht zu den von Ihnen
geschilderten Übergriff gegen eine Polizeianwärterin gekommen sein. 
Hakenkreuz, rechte Parolen und offener Rassismus trifft für die Fachhochschule
Köln ebenfalls nicht zu.

Ich erwarte zeitnah eine Rückmeldung, dass Sie den Text entfernen oder
korrigieren. Ansonsten behält sich die Hochschule vor, juristische Schritte
gegen Sie einzuleiten.

mit freundlichen Grüßen
Petra Schmidt-Bentum

Interessant: die Fachhochschule Köln liest den Nachrichtenspiegel. Freundlich: sie haben noch keine Abmahnung geschickt. Klar – liegt die erste Rechnung auf dem Tisch, können wir den Laden hier zumachen: unsere Bonität ist nicht so berauschend. Wir proben schon jetzt für die Altersarmut.

Was war aber der Anlaß dieses Schreibens? Ich hatte in dem oben genannten Artikel wortwörtlich meine alte Lieblingszeitung zitiert: die WAZ, die heute “Der Westen” heißt. Was ich nicht getan habe: recherchiert, ob das auch stimmt.

So, wie wir aufgestellt sind, so, wie wir arbeiten, kann das auch nicht unser Job sein: dafür fehlen uns Menschen, Zeit, Material, Zugänge oder schlicht … GELD. Wir können eine kritische Reflexion der Nachrichtenflut der Leitmedien leisten bzw. uns nach unseren Möglichkeiten daran beteiligen, haben aber kaum Ressourcen, jede kleine Detailinformation auch noch auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen – erst recht nicht jene, die für den Fortgang der Erzählung unwichtig sind (wo genau die rechtslastigen Polizeianwärter ausgebildet werden, spielt hier nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Nun – Sie können diese Zeilen noch lesen – weil Frau Petra Schmidt-Bentum vom Hochschulreferat Kommunikation und Marketing/Team Presse und Öffentlichkeitsarbeit nicht sofort eine kostenpflichtige Abmahnung geschickt hat. Natürlich haben wir auch umgehend reagiert: Rufmord ist nicht unser Ding.

Sehr geehrte Frau Schmidt-Bentum,

offensichtlich ist der Fehler der WAZ und der DPA unterlaufen, die keinen
Unterschied zwischen der "Fachhochschule Köln" und der "Fachhochschule für
öffentliche Verwaltung Gelsenkirchen, Standort Köln" machen. Wir - bzw. der
Autor des Artikels, sind davon ausgegangen, daß eine großen Zeitung und evtl.
auch die Deutschen Presseagentur als Originalquelle, etwas sorgfältiger
recherchieren und haben nur einen bestehenden Artikel zitiert.
 
Der Fehler ist bei uns korrigiert, bitte wenden Sie sich nun an die Quelle:
http://www.derwesten.de/politik/nazi-skandal-bei-der-polizei-30-anwaerter-geben-handys-ab-id9810903.html.


Wir danken Ihnen für den Hinweis.

Ich hoffe, daß Sie sich trotzdem mit der Intention des Artikels identifizieren
können und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Werner Menne
Redaktion nachrichtenspiegel.de

In der Tat bin ich davon ausgegangen, dass ich der alten WAZ trauen darf. In der Tat möchte ich die Fachhochschule Köln persönlich um Entschuldigung bitten für diese – ungewollte – Verbreitung einer Falschinformation. So etwas sollte nicht vorkommen – nicht bei uns, die wir einer gewissen ethischen Verpflichtung unterliegen, aber erst recht nicht bei Menschen, die fürstlich dafür bezahlt werden, dass sie solche Informationen in der Öffentlichkeit verbreiten. In der Tat möchte ich mich auch persönlich bei Frau Schmidt-Bentum bedanken, dass Sie nicht sofort kostenpflichtige Schritte eingeleitet hat – die uns an den Rand unserer Möglichkeiten gebracht hätten (obwohl viele scheinbar der Meinung sind, wir schwämmen in Geld).

Natürlich muss man ein Auge darauf haben, wie die aktuelle Situation der Medien ist: die Redaktionen der Leitmedien sind voller Volontäre und Praktikanten. Zählen Sie mal allein die Rechtschreibfehler jener Leute, die in einem ruhigen Büro arbeiten dürfen – mit Rechtschreibprogramm (während ich im tosenden Kinderlärm vor mich hintippte, gesegnet mit der Arbeitsbelastung eines – in seiner Beweglichkeit aus gesundheitlichen Gründen sehr eingeschränkten – allein erziehenden Vaters): ich finde da täglich peinliche Beispiele (bei mir auch – aber hier kenne ich auch die Umstände …. und halte die Fehler deshalb für verzeihlich). Fortlaufende Entlassungen in diesem Sektor (unlängst bei der altehrwürdigen FAZ angeküngt: 22 % der Gesamtbelegschaft wird entlassen, siehe Handelsblatt) machen sich irgendwann bei der Qualität bemerkbar, Zeitdruck ebenso.

Nur – wie sollen wir das als kleines Nachdenkmagazin ausgleichen? Ist es wirklich soweit, dass wir jede kleinste, zitierte Information selbst auf den Wahrheitsgehalt überprüfen müssen?

Dann müssen wir das Schreiben einstellen.

Ist schlichtweg nicht leistbar.

Nein, darüber wird auch nicht diskutiert, sobald wir uns diesem Anspruch auch noch stellen müssen, ist der Laden dicht.

Wir müssen schon genug in Frage stellen – und wie es aussieht wird es auch immer mehr. Ausnahmsweise möchte ich mal den Koop-Verlag zitieren:

Massenpanik bei den Massenmedien. Nirgendwo findet sich bislang auch nur eine einzige Rezension des äußerst brisanten neuen Bestsellers »Gekaufte Journalisten«, das nicht auf Vermutungen beruht, sondern sauber recherchiert belegt, wie es um die Meinungsfreiheit der deutschen Medien wirklich steht. Lesen Sie nachfolgend, was gerade hinter den Kulissen passiert. Und kopieren Sie diesen Artikel und posten Sie ihn in allen sozialen Netzwerken. Verstärken Sie den Druck auf jene, die nicht enttarnt werden wollen.

Tja – hätte mich nicht einer unsere kooperativen Leser darauf hingewiesen – ich hätte das auch nicht bemerkt. Ich möchte hier auch dem Wunsch des Koop-Verlages nachgeben und etwas Reklame machen:

Der Journalist Udo Ulfkotte schämt sich heute dafür, dass er 17 Jahre für die Frankfurter Allgemeine Zeitung gearbeitet hat. Bevor der Autor die geheimen Netzwerke der Macht enthüllt, übt er konsequent Selbstkritik. Er dokumentiert hier zum ersten Mal, wie er für seine Berichterstattung in der FAZ geschmiert und die Korruption gefördert wurde. Und er enthüllt, warum Meinungsführer tendenziös berichten und wie der verlängerte Arm der NATO-Pressestelle Kriege medial vorbereitet. Wie selbstverständlich wurde auch der Autor in die Netzwerke amerikanischer Eliteorganisationen aufgenommen, erhielt im Gegenzug für positive Berichterstattung in den USA sogar eine Ehrenbürgerurkunde.

In diesem Buch erfahren Sie, in welchen Lobbyorganisationen welche Journalisten vertreten sind. Der Autor nennt Hunderte Namen und blickt auch hinter die Kulissen jener Organisationen, welche unsere Medien propagandistisch einseitig beeinflussen, etwa: Atlantik-Brücke, Trilaterale Kommission, German Marshall Fund, American Council on Germany, American Academy, Aspen Institute und Institut für Europäische Politik. Enthüllt werden zudem die geheimdienstlichen Hintergründe zu Lobbygruppen, die Propagandatechniken und die Formulare, mit denen man etwa bei der US-Botschaft Fördergelder für Projekte zur gezielten Beeinflussung der öffentlichen Meinung in Deutschland abrufen kann.

Können Sie sich vorstellen, dass Geheimdienstmitarbeiter in Redaktionen Texte verfassen, welche dann im redaktionellen Teil unter den Namen bekannter Journalisten veröffentlicht werden? Wissen Sie, welche Journalisten welcher Medien für ihre Berichterstattung geschmiert wurden? Und haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, wie renommierte »Journalistenpreise« vergeben werden? Da geht es im Hintergrund zu wie bei den einstigen Ehrungen der »Helden der Arbeit« in der früheren DDR – da wird Propagandaarbeit ausgezeichnet.

Also …. JA – ich kann mir das vorstellen. Ich kann mir sogar die seltsame Gleichschaltung der Leitmedien bei den Themen Arbeitslose, Ukraine oder US-Kriege kaum noch anders vorstellen – insofern finde ich es schön, dass sich mal ein Insider mit Fakten herausgetraut hat.

Aber – darf ich das hier überhaupt zitieren? Droht hier nicht die nächste Abmahnungsgefahr … gerade seitens der “Leitmedien”, die schon die Existenz dieses Buches ignorieren? Haben wir nicht morgen eine Unterlasssungsklage der Atlantik-Brücke am Hals, weil das Zitat andeutet, sie könnten Journalisten geschmiert haben?

Warum das lange Koop-Zitat?

Weil es jenen Hintergrund journalistischen Treibens beschreibt, den wir hier lange ahnen und der für uns Grund und Anlass ist, weiter zu arbeiten: mit den Mitteln, die wir haben – dem Denken, den Fragen die sich daraus ergeben und den Schlussfolgerungen, die daraus möglich sind. Bis die Bücher soviel einbringen, dass wir die Erträge einer (erstmal kostenintensiven) Stiftung zuführen können, um damit den Webauftritt erhalten zu können, wird es noch eine Zeit lang dauern. Solange machen wir noch ein wenig Werbung dafür, ja?

 

Und bis dahin tanzen wir weiterhin auf einem Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann. Und ich finde, dass sollte mal gesagt werden: stellvertretend auch für die anderen, die dieses Nachdenkmagazin mit Leben füllen.

 

 

 

Putin, die Ukraine, die Propaganda und die Huffington Post

$
0
0

eifelphilosoph_200Donnerstag, 23.10.2014. Eifel. Heute morgen bekam ich Post. Ein alter Freund schickte mir einen Artikel aus der Huffington Post, einem Magazin, das als das meist verlinkte deutsche Politikmagazin gilt. Mir persönlich gefällt dieses Blatt nicht sonderlich. Sicher, ich schätze die Leistung der Herausgeberin, die erste Online-Zeitung auf die Beine gestellt zu haben – nur steht da für mich nichts interessantes drin. Ok, ein Tatoo-Model das ihre Brüste im Takt von Mozart bewegt (siehe Huffingtonpost) ist sicherlich pulitzerpreisverdächtig, ebenso das Video über die Frau mit den drei Brüsten (gleicher Link, weiter unten) oder das aufregende, vom Focus übernommene (und dort als Fake entlarvte) Video, wie ein Mann sich seinen Penis in der U-Bahn einklemmt. Was wären wir ohne die “Sechs Tips, wie sich Mamas nackt endlich wohlfühlen” oder die “Sechs Schritte, wie Sie Liebeskummer überwinden können”?

Nein, ich wähle nicht zufällig aus. Schauen Sie sich doch mal die meist gelesenen Artikel des heutigen Tages an: “11 Markenlogos mit versteckten Botschaften” (ich konnte um 6.53 Uhr nur eins lesen, die Weiterleitung funktionierte nicht), “Die erfolgreichsten Kinderstars damals und heute” oder die “54 genialsten Werbekampagnen, die Sie heute sehen werden” – mal ganz abgesehen von den “Acht Kohlehydraten, die Sie heute essen sollten”, dem Botoxbericht über Rene Zellweger oder um einen vermuteten Botoxunfall eines gewissen “Christian Ulmen”.  Die “peinlichsten Logopannen” komplettieren die sieben meistgelesensten Artikel – und ich weiß. warum ich eigentlich nie auf dieser Seite lande, verstehe aber auch, wieso hier die Handschrift von Hubert Burda erkennbar ist: jenem Mann, der den deutschen Blätterwald mit Formaten wie “Super”, “Superillu”, “SuperTV” und “Focus” enorm bereichert hat – wobei mir einfällt, dass ich auch den Focus außerordentlich selten zitieren kann … weil da kaum was drinsteht – außer Werbung.

Ja – vor einem Jahr startete die Huffington Post Deutschland und wurde prompt vom Spiegel als “unionsnah” abgestempelt (siehe Spiegel). Einer von ihnen hat jetzt was geschrieben, was mich persönlich angreift. Ich würde gerne dazu Stellung beziehen, doch das scheint nur schwer möglich: die Huffington Post hat einen etwas strengen Umgang mit veröffentlichten Texten – auch wenn man selbst der Autor ist, darf man das, was veröffentlicht wurde, kaum selbst nutzen (siehe Deutscher Journalistenverband):

Auch deutlich wird, dass die HuffPo die Nichtbezahlung nicht daran hindert, ihre Autoren genau wie zahlende Medienauftraggeber mit Knebelverträgen weitgehend rechtlos zu stellen.

“Soweit nicht ausdrücklich genehmigt dürfen Sie keinen Teil unserer Webseite und keinen ihrer Inhalte kopieren, reproduzieren, verbreiten, veröffentlichen, in eine Datenbank eingeben, anzeigen, ausführen, ändern, Derivate davon erstellen, übermitteln oder in irgendeiner Art und Weise nutzen (…)”

Aber was man darf. die Haftung für Artikel, die die Huffington Post veröffentlicht, komplett selbst zu übernehmen. Dafür verzichtet man dann auch völlig auf Bezahlung – cooles Konzept für hemmungslose Selbstausbeuter.

Nun – was für Autoren gilt, muss nicht für Leser gelten: erst recht nicht für Leser, die einfach mal auf die Schrift antworten wollen – eine Schrift, die an sich ein übles Stück Propaganda darstellt.

Es fängt schon mit der Überschrift an: “An alle Trottel, die Putins Nationalismus unterstützen“.

Doof, wer jetzt noch weiterliest: man erklärt sich selbst zum Trottel, in dem man sich angesprochen fühlt. Würde ich gar nicht lesen – wenn es mir nicht empfohlen worden wäre. Genau genommen unterstellt dieser Überschrift, es gäbe in Deutschland Menschen, die in Massen auf den Straßen für Putins Nationalismus demonstrieren, Putin-Transparente hochhalten und Russlandfahnen schwenken.

Die gibt es gar nicht – außer in der Phantasie gewissen HP-Autoren. Egal – man kann sie aber ja gleich mal niedermachen, denn sie “verstopfen” Foren, verbreiten “Schmutz”, würgen Diskussionen ab und verbreiten via “Twitter” “hanebüchenen Unsinn”, ja, sie “bashen” sogar “öffentlich-rechtliche Medien”.

Ja, das ist Qualitätsjournalismus vom Feinsten.  Gut, es wird zugestanden, dass die öffentlich-rechtlichen Medien große Fehler gemacht haben, aber sie haben sich ja entschuldigt – da ist doch alles gut, oder?

Nur wenn man in der Fantasiewelt unterbezahlter CDU-Blogger lebt und durch seine haltlosen Unterstellungen beweist, dass man auch schlichtweg kein Benehmen hat – oder auch nur ein Mindestmaß an politischer Bildung: öffentlich-rechtliche Medien, die gezielt Lügen verbreiten, handeln auf der Grundlage von zwangsweise eingetriebenen Beitragsgeldern extrem unverantwortlich – erst recht dann, wenn die so dargebotene Falschinformationen dazu geeignet sind, den Frieden zwischen den Völkern zu gefährden. Das ist kein kleines Versehen mehr – entsprechend gab es auch eine Rüge des Programmbeirates der ARD (siehe Handelsblatt) … wohl auch nur Schmutz, bashing und hanebüchener Unsinn.

Doch noch mehr fällt der HuffPo ein: ein Krieg, der seit Februar von Medien, Wirtschaft und Politik vorbereitet werden soll – das ist der Schmutz der entgegen den Verlautbarungen regierungsnaher Kreise im Internet verbreitet werden soll. Wer sind diese Trottel, die hier von Krieg reden? Spiegelleser wissen mehr (siehe Spiegel):

In der Ukraine-Krise warnt ein Kreis erfahrener Sicherheitspolitiker vor einer versehentlichen Eskalation zwischen Russland und dem Westen. Das Londoner European Leadership Network, ein Netzwerk prominenter Sicherheitspolitiker, forderte am Donnerstag, die Kommunikation und gegenseitige Transparenz auf beiden Seiten zu verbessern. Andernfalls steige das Risiko ungewollter Zusammenstöße.

Sehen Sie, wie mächtig Putin ist? Er hat sogar ein Netzwerk prominenter westlicher Sicherheitspolitiker unterwandert, die ganz gezielt mit ihrem hanebüchenen Unsinn seinen Nationalismus unterstützen! Merkt denn keiner, wie groß die Gefahr ist? Wie gefährlich diese Trottel sind?

Nun – einer hat es gemerkt – und produziert fortwährend weitere Unterstellungen gegenüber einer gar nicht existenten Zielgruppe: den deutschen Putin-Nationalisten.

Sie würden die Ukraine nicht wertschätzen, sie als “Vorgarten” oder “Hinterhof” Russlands bezeichnen. Diese Forenverstopfer und Diskussionsabwürger schämen sich für nichts, ja, sie betreiben in der Schweiz sogar ein eigenes Propagandamedium, sogar das größte Medium in der Deutschschweiz mit 2100 Mitarbeitern – und die berichten Ungeheuerliches, verbreiten ihren hahnebüchenen Schmutz in aller Öffentlichkeit (siehe SRF):

Kuba, Argentinien und Brasilien: Das sind die Stationen, die Russlands Staatschef Wladimir Putin in den nächsten Tagen besucht. Mit dieser mehrtägigen Reise will Moskau die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Aber nicht nur das.

Putin habe aber auch strategische Interessen: «Lateinamerika gilt als der Hinterhof der USA.» Er wolle dort Fuss fassen, da die USA auch in seinem Hinterhof agierten, erklärt die Journalistin mit Blick auf den Ukraine-Konflikt.

Diese schweizer Trottel haben doch in der Tat einfach mal ganz Süd- und Mittelamerika als “Hinterhof der USA” bezeichnet – siehe Überschrift: “Putin lobbyiert im Hinterhof der USA”. Und die verstopfen mit dieser Botschaft nicht nur Foren, sondern die ganze Schweiz. Kein Wunder also, dass man im Rückschluss der Ansicht ist, dass auch Putin einen Hinterhof haben darf. Muss man nicht toll finden – aber wird von den USA schon seit der Monroe-Doktrin von 1823 auch so praktiziert. Warum sollten also nicht andere auch auf die Idee kommen, einen Hinterhof haben zu dürfen?

Natürlich fährt die Huffington Post auch schwere Geschütze auf … die üblichen in diesem Zusammenhang. Durch das Zitat eines polnischen Politikers werden alle Kritiker des westlichen Engagements in der Ukraine (belege auch gerne, dass es das gab: mit Beiststandsversprechungen der deutschen Bundeskanzlerin, Aktivitäten der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Geheimeinsatz deutscher Soldaten in der Ukraine, dem Einsatz von CIA, FBI und Academi-Söldnern) in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt. Jenes Zitat stammt aus einem Interview der Welt, der Politiker ist der “Top-Diplomat” Janusz Reiter, ehemaliger Botschafter Polens in Deuschland und den USA, der in der Tat denkwürdige Sprüche hinterlassen hat (siehe Welt):

Selbstverständlich kehren in der neuen weltpolitischen Lage auch manche alten Dilemmata und Versuchungen zurück, die im Kalten Krieg für überwunden und überholt gehalten wurden. Das heißt, wir bekommen wieder die Freiheit, alte und sicherlich auch neue Dummheiten zu machen.

Neue alte Dummheiten?

Nun, ich mache es mir wahrscheinlich etwas zu einfach, aber wenn ich diese Losung höre, “Nie wieder Krieg!”, dann geht mir das auf die Nerven. Oder die Warnungen vor einer Militarisierung der Politik.

Die Militarisierung der Politik? Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln – völlig ok?

Kein Wunder, dass deutsche Friedensdemonstranten so ins Visier der Huffington-Blogger geraten. Wer nicht zustimmt, dass Putin eine Wiedergeburt Hitlers ist, der ist eben ein schmutziger, bashender, Foren verstopfender Trottel: Politik auf “Drei-Brüste-Niveau”.

Selbstverständlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass Putin das Völkerrecht gebrochen hat. Was schrieb die Süddeutsche im März 2014 dazu?

Konkret in Bezug auf die Krim sollten sich Kiew und der Westen stattdessen die Frage stellen, ob ihre Politik während und nach dem Sturz der Regierung richtig war. Ob es nicht vernünftig gewesen wäre, anders mit dem Wunsch vieler Bewohner der Halbinsel, sich Russland anzuschließen, umzugehen, als ihn einfach für illegitim zu erklären. So wenig wir ihn auch nachvollziehen können.

Kein Problem damit, dass “der Westen” mit der Putsch-Regierung in der Ukraine über das Schicksal der Krim bestimmt? Selbst in der damals geführten russlandkritischen Debatte kann man kritische Töne erkennen (siehe Handelsblatt):

Der Hamburger Völkerrechtler Markus Kotzur argumentiert ähnlich, gibt allerdings auch zu bedenken, dass der Schutz von Staatsbürgern eine „vieldiskutierte Rechtfertigung einer Intervention und von westlichen Staaten ebenfalls schon oft gebrauchte Argumentation“ sei, auf die sich Russland durchaus stützen könne. Allerdings stelle sich die Frage, so Kotzur, ob in der Ukraine tatsächlich so viele russische Staatsbürger so extrem gefährdet seien, dass eine militärische Intervention notwendig werden könnte.

Nun – wir können die Frage doch einfach mal beantworten. Immerhin hat die FAZ ein Telefonat der vom “Westen” hoch geschätzten Julia Timoschenko mit dem Abgeordneten Nefor Schufritsch konserviert (siehe FAZ):

Schufritsch sorgt sich im weiteren Verlauf des Gesprächs vor einem Militärkonflikt, „Gott bewahre“, sagt er und kündigt an, notfalls zu den Waffen zu greifen. Darauf antwortet Timoschenko, man müsse „die verdammten Russen“ erschießen, zusammen mit ihren „Anführern“.

Später fragt Schufritsch, was nun mit den acht Millionen Russen geschehe, die auf dem Territorium der Ukraine lebten. Man solle sie mit „Nuklearwaffen“ erledigen, antwortet Timoschenko. Weiterhin kündigte sie an, sich international gegen Russland einsetzen zu wollen, „damit – verdammt – von Russland nicht einmal ein verbranntes Feld übrig bleibt“.

Kann es sein, dass der ehemalige polnische Botschafte diese “Dummheiten” meinte?

Bleiben wir bei der Huffington Post, die alle “Putin-Schwärmer” für Menschen hält, die “mächtig besoffen” von ihrer eigenen Aufklärung sind. Es wird zwar eingestanden, dass es hinsichtlich der Medien oder der Wirtschaft schon vielleicht den einen oder anderen echten Kritikpunkt gibt, aber das zentrale Problem, dass den Weltfrieden gefährdet, ist: der “Hass” der Putin-Schwärmer.

Wen oder was sie hassen, bleibt unerwähnt, ob sie überhaupt hassen oder nicht nur nüchtern kritisieren bleibt unbewiesen – im Umgang mit (eingebildeten) Trotteln ist jede Unterstellung recht.

Darf ich mal einen jener Trottel zitieren? Helfen, seinen Hass, seinen Schmutz, seinen hanebüchenen Unsinn zu verbreiten? In einem nato-bashenden Pressorgan mit dem Namen “Süddeutsche Zeitung”, das – zweifellos – ebenfalls unter Putins Regie steht? Hier schreibt der ehemalige von seiner Aufklärung besoffene Ehrhard Eppler, ebenfalls Putin-Schwärmer, ehemaliger Minister der Bundesrepublik Deutschland und ehemaliges Mitglied der – hanebüchenen – SPD-Programmkommission (siehe Süddeutsche Zeitung):

Auf dem Gebiet der verschwindenden DDR sollten keine Stützpunkte und Einrichtungen des westlichen Verteidigungspakts entstehen. Der deutsche Bundeskanzler Kohl versprach dies. Als dann später Polen und die Tschechische Republik der Nato beitraten, hatten diese Zugeständnisse keinen Sinn mehr.

Die Ostgrenze Polens wurde die Ostgrenze der Nato. Wer das noch im Kopf hat, wundert sich nicht über das, was wir jetzt erleben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals ein russischer Präsident, ganz gleich, wie er heißt, geduldig zusehen würde, wie eine eindeutig antirussische Regierung die Ukraine in Richtung Nato zu führen versucht, zumal wenn diese Regierung nicht gewählt ist.

Immerhin war der Kern der Ukraine seit mehr als 300 Jahren Teil des russischen Zarenreiches. Und die Nato würde diesmal nicht, wie 1990, um 200, sondern um weitere knapp tausend Kilometer nach Osten vorstoßen, ins Herz Russlands. Die Nato ist ein Militärbündnis. Solange es Militärbündnisse gibt, zumal wenn sie unter Führung einer Weltmacht stehen, sind sie auch Einflusszonen.

Da bricht ein Militärbündnis unter Führung der USA, die in ihrer jüngeren  Geschichte bewiesen hat, dass sie das Völkerrecht nicht weniger weit dehnt als es angeblich die russsische Regierung bezüglich der Krim macht (schon vergessen? Einfach mal googeln: Vietnam, Grenada, Panama, Irak) seine Versprechen und rückt einfach mal 1000 km näher an die russische Grenze heran, erweitert seine “Einflusszone” …. eine Zone, auf die selbstverständlich nur die Nato bzw. die USA und keine anderen Staaten ein Anrecht haben.

Gleiches Recht für alle?

Eine Parole besoffener Trottel, die wirklich und wahrhaftig die Absicht haben, nie wieder Krieg zu führen: was für ein hanebüchener Schmutz hasserfüllter Forenverstopfer und Diskussionsabwürger.

Warum nur fällt mir zu diesem Artikel nur eins ein: “Wer es sagt, der ist es auch”?

Alter Kinderspruch.

Und heißt es nicht: Kindermund tut Wahrheit kund?

Oder: “Wes´ Brot ich ess´, dess´ Lied ich sing?”

Das Schweigen der Medien

$
0
0

Auf die Medien ist Verlass. Heute kann man im Vorfeld schon sagen, was am nächsten Tag in den Blättern steht. Dazu braucht es keine hellseherischen Fähigkeiten. Man muss sich nur vorstellen können, wie die Politiker sich selber und ihr Land sehen. Letzthin war der „Million Mask March“. Dabei ziehen Demonstranten weltweit mit Guy-Fawkes-Masken durch die Straßen. Insgesamt waren in 481 Städten auf der ganzen Welt die Menschen unterwegs und haben protestiert.

141107

Und was steht in den Zeitungen? Nichts. Einzig ein paar unabhängige Medienportale berichteten darüber. Aber alle anderen grossen Häuser schweigen sich aus. Und das war vorherzusehen. Da läuft auf der Welt eine der grössten Massenveranstaltungen mit Millionen Demonstranten und die heimischen Blätter ignorieren das Ganze. Ein besseres Beispiel, wie die Medien gesteuert sind gibt es selten.

Die Politiker glauben allen Ernstes immer noch, dass sie mit Zensur die Massenmeinung beeinflussen können. Leben die eigentlich noch im Steinzeitalter? Ist ihr Denkapparat immer noch zu wenig entwickelt, dass sie die öffentliche Meinung in keinster Weise  erfassen können? Oder sind sie einfach nur naiv, dass sie glauben, dem Volk alles vorlügen zu können und es merkt das nicht? Da platzt mir doch schon fast der Kragen. Wenn wir schon betrogen werden, dann bitte mit etwas Niveau. Die ganzen Lügengebilde der politisch diktierten Medien sind schon so plump, dass die persönliche Intelligenz jedes Einzelnen zutiefst beleidigt sein müsste. Früher durfte man noch aufpassen und den Verstand gebrauchen, um eine Lüge oder Betrug aufzudecken. Heute werden geisteskranke und teils bizarre „Fakten“ an uns verfüttert, dass man sich schon im Ansatz übergeben möchte.

Und sie glauben immer noch, dass wir alles schlucken, was man uns vorsetzt. Aber viele Bürger haben gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen und erfahren viel mehr über Gesinnung, Pläne und Lügen mit den Texten, die nicht abgedruckt werden. Wie jetzt mit den Demonstrationen. Das Nicht-Berichten von diesen Anlässen sagt genug über die Glaubwürdigkeit/Seriosität der Massenblätter aus. Auch über die Pläne der Verbrecherbande in Brüssel und Berlin. Die Vasallen glauben doch noch immer, dass von den Zeitungen verschwiegene Meldungen automatisch nicht passiert sind und das Volk dieselbe Einstellung hat. Dabei realisieren sie in ihrer abgehobenen Arroganz nicht einmal, dass es heute dank technischer Hilfsmittel Millionen von „Reportern“ gibt, die mit ihren Handys die verbrecherischen Aktivitäten der Obrigkeit dokumentieren. Kanzlerin Merkel ist ja Physikerin. Eigentlich müsste sie auf einem hohen Wissensstand der Technik sein. Aber so wie die DDR steinzeitlich organisiert war, so ist ihr Fachwissen in der gleichen Zeitepoche hängengeblieben. Sonst hätte sie schon lange erkannt, dass man sich heute mit Zensur ans eigene Bein pinkelt und die Glaubwürdigkeit auf einen Minuswert rutscht.

Aber eben, wer mit prähistorischen Methoden zu regieren versucht, wird anarchistische Resultate erhalten. Es würde mich nicht wundern, wenn eines Tages die Merkel mit ihren Handlangern wie Säue durch’s Dorf getrieben werden. Das Volk schleift bereits die Messer. Wenn man es genau bedenkt, müssen die Sonnenkönige in den Prunkpalästen schon ganz schön zittern. Millionen von Menschen, allein in Deutschland, möchten die Verbrecherbande in den tiefsten Kerker stecken. Jeder Auftritt in der Öffentlichkeit wird mit Pfeifkonzerten und Buhrufen begleitet. Das hielt die Polit-Prominenz aber nicht davon ab, ihren Schwachsinn ins Mikrofon zu blasen. Dann sollten wir es gleich wie im Mittelalter machen. Bei jeder öffentlichen Rede ist es die Pflicht eines jeden Bürgers, die Worte der Politiker entsprechend zu würdigen. Entweder gibt’s Applaus oder sonst fliegen unzählige Eier, faule Tomaten und Pferdeäpfel Richtung Bühne. Das wäre konstruktives Feedback. Ich glaube, wenn Frau Merkel heute vor den Rednerpult stehen würde, wäre sie mit Wurfgeschossen zugekleistert, bevor sie überhaupt Luft holen könnte. Dasselbe mit den finsteren Gestalten namens Schäuble, Gabriel, Leyen, Schulz und so weiter.

Das wäre Psychohygiene für’s Volk. Bei guter Arbeit fliegen Torten und bei Schlechter faule Eier. Die Medien könnten sich weiter darüber ausschweigen und das wäre schlicht egal. Jeder der ein Smartphone hat, würde sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, eine von Kopf bis Fuss eingeschleimte Kanzlerin abzulichten und ins Netz zu stellen. Wenn zum morgendlichen Kaffee, so ein Bild in den Medien auftauchen würde, besser könnte der Tag nicht beginnen. Es wird Zeit, dass der ganze politische Immunitätsquatsch aufhört und die Verbrecher für ihre Taten gerade stehen müssen. Sie sollen sich vor dem Volk rechtfertigen und erklären. Das sind sie ihren Bürgern schuldig. Wir schenkten ihnen unser Vertrauen und sie schenken uns dafür Schulden. Sie haben Deutschland auf Jahrzehnte ruiniert. Die nachfolgenden Generationen kommen aus dem Schuldenschlammassel gar nicht mehr heraus. Kein einziger „Experte“ kann sagen , wie man eine Schuld von über 2000 Milliarden zurückzahlen kann. Schon allein die Last der Zinsen ruiniert jeden Zahlungsversuch. Aber unsere lieben Politiker und Zeitungen machen das, was sie am besten können. Nichts, sie schweigen sich aus. Das hat der französische Sonnenkönig Louis XVI auch gemacht. Das Volk ignoriert, verhöhnt, belogen und ausgeraubt. Irgendwann hatte der Mob die Nase voll und knöpfte sich den Sonnenkönig vor. Wollen die Politiker, dass sich die Geschichte wiederholt? Wenn ich die Parallelen von damals und heute anschaue komme ich einzig zum Schluss. Die wollen das wirklich!

Chefkommentatorische Psychoanalyse der Verschwörungstheoretiker

$
0
0

Heute Morgen ist mein Halsumfang deutlich grösser als gestern. Nicht weil ich mir eine Erkältung eingefangen habe, sondern aufgrund eines Artikels in der Online-Ausgabe„ Die Welt“. Geschrieben hat ihn ein Torsten Krauel, seines Zeichens Chefkommentator. Was bei mir die erste Frage aufkommen liess. Was ist ein Chefkommentator? Mir sind die Begriffe wie Autor, Verfasser, Journalist und Redakteur bekannt, aber ein Chefkommentator ist mir irgendwie suspekt. Ist das jetzt einer, der seinen Senf zu gewissen Themen abgibt oder sich den Senf servieren lässt und den Schärfegehalt des bräunlichen Inhaltes bewertet? Ich weiss es nicht so recht, aber nach dem Lesen diverser Texte von Herrn Krauel erhärtet sich die Vermutung, er verwechselt Senf mit Weisheit.

141206

Nachzulesen sind seine kruden Gedankengänge in seinem neuesten Artikel oder Kommentar. Er wagt sich an das Thema „Verschwörung“ und stopft es mit eingetrichterten Sätzen zu, wo jeder sofort erkennen kann, dass mit dem Sachverstand eines Kopierers geschrieben wurde. Ein Autor kann eigenständige Sätze formulieren aber ein Chefkommentator der „Welt“ gibt anscheinend nur die Inhalte wieder, die ihm vorher diktiert wurden. Beispiel gefällig für seine „fachliche“ Beurteilung von Verschwörungstheoretikern?

„In Wirklichkeit aber suchen sie oft nur einen Ausweg aus persönlichen Angstgefühlen, einen Grund für das eigene Scheitern. Die Angst äußert sich zunächst in Verfolgungswahn.“

Die armen Verschwörungstheoretiker sind also Angsthasen, gescheiterte Existenzen die an Verfolgungswahn leiden. Sie können einem Leid tun. Aber das reicht Herrn Krauel noch nicht. Mit seiner psychologischen Fachkenntnis, woher auch immer, setzt er den Verschwörungstheoretikern noch einen oben drauf:

„Er neigt dazu, den Grund für seine innere Einsamkeit darin zu suchen, das mächtige Gegenspieler ihm den Platz im Leben verwehren – sei es ein Chef, seien es gesellschaftliche Umstände, seien es die “Bilderberger”. Je gewaltiger die empfundene Gegenmacht ist, desto mehr sehen solche Menschen sich darin bestätigt, schuldlos im Abseits zu stehen.“

So ist das also. Alle Verschwörungstheoretiker sind innerlich vereinsamt, haben Probleme mit dem Chef, mit den Bilderbergern, eigentlich mit allem, was nicht in ihr Weltbild passt. Wenn ich es mir genau überlege, hat Herr Krauel sich selber beschrieben. Wer keine eigene Meinung hat, lässt sie sich diktieren. Wer mit sich selber unzufrieden ist, nörgelt an anderen herum und wer keinen sozialen Kontakt findet, schleimt sich bei seinen Vorgesetzten ein. Und für solche Schreibereien bekommt er auch noch Geld. Opportunismus scheint ihm wichtiger zu sein wie die journalistische Seriosität.

Langsam bekomme ich Mitleid mit diesem Herrn. Was hat dieser arme Mann erleiden müssen, dass er so „neben seinen Schuhen“ steht? Ein Blick in seinen Lebenslauf bringt Klärung. Er war von 1983 bis 1986 Volontär und Redakteur bei dem Blatt “Die Welt”. Ab 1986-1989 war er Berater im Bundestag und Bundeskanzleramt. Da haben wir’s! Er arbeitete für den Staat. Dass hier nur Einschleimer, Opportunisten und Sozialinkompatible rumschleichen ist mittlerweile jedem bekannt und dass nach drei Jahren Hirnwäsche nur noch vorgekauter Propagandamüll nachgeplappert wird, erklärt sich von selbst. Eigene Meinung, selbständiges Denken und Verantwortungsbewusstsein sind in den politischen Führungsetagen nur hinderlich und werden gewissenhaft aus den Hirnwindungen verbannt. Das erklärt auch seinen weiteren Werdegang. Nach der politischen Gehirnwäsche war er so meinungssediert, dass er sich wieder in „Die Welt“ zurückversetzen liess und dort wie ein Roll-Boy in den verschiedenen Abteilungen herumgeschoben wurde, Anscheinend wollte ihn niemand für längere Zeit in seiner Nähe. Aber Hartnäckigkeit siegt. Nachdem er etliche Male herumgeschubst wurde und dies anscheinend klaglos hinnahm, er blieb seinem Haus treu, bot sich Herrn Krauel die Chance. Er durfte Chef werden von irgendwas, was entfernt mit Journalismus zu tun hat. Jetzt hat er die Macht und kann sich an all den rächen, die nicht seiner Meinung waren/sind.

Leider hat ihm niemand gesagt, dass ein Chefposten nicht mit einer psychologischen Qualifikation gleich zu stellen ist. Andere müssen dafür studieren, er saugt sich seine Diagnosen aus den Fingern. Um seine fachliche Inkompetenz über die Psyche des Menschen einen glaubhaften Anstrich zu verleihen, bezieht er sich auf die Aussage eines Ludwig Erhard. Das war kein Psychologe, er war Politiker der CDU.

„Wirtschaft sei zur Hälfte Psychologie, wird Ludwig Erhard zitiert. Psychologie spielt in der Tat eine Rolle, besonders in unübersichtlichen Zeiten. Es gibt einen Charaktertypus, der im Alltag unsicher ist, aus vielerlei Gründen; ein Typus, der sehr sensibel ist, sehr begabt, rhetorisch versiert, aber der seinen Platz im Alltag nicht findet oder der sich nicht anerkannt fühlt.“

Ein weiterer Hilferuf des Herrn Krauel. Wer so unreflektiert Artikel schreiben kann, erfüllt die oben genannten Unzulänglichkeiten vollends. Er ist sicher sehr begabt, wenn er so lange im gleichen Zeitungs-Haus tätig ist, oder er wurde nur einfach inventarisiert. Dann wären wir wieder beim Kopierer.

Herr Krauel hat sich, meiner Meinung nach, zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er ist rausgefallen und seine journalistische Reputation hat eine gehörige Delle bekommen. In seinem Artikel hat er sich selber beschrieben, respektive die Unfähigkeit, andere Meinungen Gewicht zu geben. Es macht den Eindruck, dass, sobald ein Inhalt daherkommt, welcher sein Weltbild ins Wanken bringen könnte, er regelrecht panisch reagiert. Wenn dem nicht so wäre, würde er sicherlich neutraler schreiben. Aber der Artikel hat derart Schlagseite, dass seine journalistische Glaubwürdigkeit schneller untergeht wie die Titanic. Eigentlich schade, denn sonst ist sein Schreibstil ok, was die einzelnen Wörter anbelangt. Aber im satzbildenden Kontext bewegt er sich noch unter dem Bild-Niveau.

Deshalb hier noch eine direkte Anrede an Herrn Krauel, da ich ihm diesen Artikel zukommen lasse.

Sehr geehrter Herr Krauel

Es ist sehr schade, wenn ihre Welt nur aus einem Gebäude besteht. Unser Planet ist um einiges grösser und die Bewohner haben viel mehr verschiedene Meinungen als ihre PC-Festplatte speichern kann. Wenn Sie Mühe mit Fakten haben, die ihr Weltbild zerbröseln könnten, dann empfehle ich Notfall-Tropfen oder einen Besuch in einer Obdachlosen-Unterkunft. Lernen Sie, wie das Geldsystem aufgebaut ist, zu was es führt und was es bereits angerichtet hat. Lesen Sie auch den Lissaboner Vertrag. Ab Seite 43 besorgen Sie sich einen seelischen Beistand und ab Seite 80 sind regelmässige Besuche einer Supervision von Vorteil, wenn man nicht den Verstand verlieren will.
Ich wünsche Ihnen Weitsicht und die Kraft, das wahre Gesicht unserer Gesellschaft zu erblicken. Wenn Sie die Nöte der Bürger erkennen und das sind mittlerweile zig-Millionen allein in Deutschland, dann schreiben Sie Ihre Artikel und ich bin sicher, dass Ihre Wortwahl um einiges sachlicher ist als bisher. Sollte Ihnen die Realität egal, respektive für Sie nicht sichtbar sein, dann verlassen Sie ihre heile Welt und mischen sich unters Volk. Sie möchten Popularität, dann schreiben Sie über die gesetzliche Willkür, die Unfähigkeit der Politiker und die Raffgier der Geld-Konzerne. Werden Sie investigativ anstatt pflegeleicht. Wir haben schon genug journalistische Nachplapperer. Wenn Sie einer von denen bleiben möchten ist das Ihre Entscheidung und Sie müssen damit leben. Wenn Sie aber den Beruf des Journalisten als das ausüben, für was er eigentlich gedacht ist, dann werden Sie zum Volkshelden und geniessen alle Unterstützung, die sie sich vorstellen können. Nebst der öffentlichen Anerkennung Ihrer Texte, wird sich bei Ihnen auch ein Gefühl der Verantwortung einstellen und Sie die Wichtigkeit Ihres Berufes erkennen lassen. Es braucht nicht viel dazu. Etwas Mut und den Willen das Fenster ihrer Welt zu öffnen und mit wachen Augen der Realität ins Gesicht zu schauen. Das Zeug haben Sie dazu. Jetzt müssen Sie nur noch an sich glauben und dass Journalismus mehr ist, als nur eine Kopierfunktion.

Freundliche Grüsse

Zigorio

Sondervideo über die „historischen Leistungen“ der Agenda 2010

$
0
0

Der Nachrichtenspiegel online und die Dresdner Sozialwacht zeigen ein Sondervideo über die „historischen Leistungen“ der Agenda 2010. „Grußwort zum Video“ von Sigmar Gabriel und Andrea Nahles SPD (Sammelbewegung zur Proletarier Demütigung).
Die „historischen Leistungen“ sind sichtbar und werden von Wirtschaftslumpen gewürdigt!
Die deutschen und ausländischen Wirtschaftslumpen bedanken sich bei der deutschen Politik und der LÜGENPRESSE für ihre freundliche Unterstützung bei der Definierung von Arbeitslosen, für ihre freundliche Unterstützung beim Schönreden und Verschleiern über die Wahrheit der Agenda 2010!

Die “Lügenpresse” und ihre natürlichen Feinde: die Leser

$
0
0

Digital StillCamera

Dienstag, 17.2.2015. Eifel. Wieder einmal Karneval. Vor sechs Jahren wurde zu einem solchen Zeitpunkt der “Eifelphilosoph” erfunden – aus purer Langeweile. Nicht im Mindesten war die Absicht, daraus ein Medienportal zu machen oder sich mit den Großen dieser Branche anzulegen, eher war es der Tatsache geschuldet, dass ich aus gesundheitlichen Gründen morgens ein paar Stunden Ruhe brauche, um mein Tagwerk verrichten zu können. Journalist zu werden: welch´ unmögliche Vorstellung – zu nah war noch die Erinnerung an den Blick in Prüfungsunterlagen von Fernschulen, deren geforderte Testantworten schlichtweg unlogisch und sachlich falsch waren … keine Ahnung, was da ausgebildet werden soll. Nach meinem Eindruck: Wesen, die extrem hörig sind und selber nicht mehr denken. Wer seinen Kopf noch zum Denken benutzt, hätte andere Antworten auf die Prüfungsfragen gewählt: stringend logisch, aber im Sinne der Prüfer falsch – was für ein Unfug.

Sechs Jahre später schauen meine Freunde und ich auf eine verblüffende Story: die Geschichte das Nachrichtenspiegels, der von einem guten Dutzend ehrenamtlicher Schreiber und Informationsliferanten betrieben wird – aus Spaß an der Freude. Ja, auch die Politik nimmt uns wahr: regelmäßig erhalte ich persönliche Einladungen zu Pressekonferenzen nach Berlin, ZDF und rtdeutsch wollten mich auf den Bildschirm bringen – und auch einige Journalisten hatten schon mal nach Interviews gefragt … einige wenige sogar mit Erfolg.

Eine davon hat nun einen Artikel geschrieben. Wir hatten vereinbart, dass ich über den Artikel informiert werde, wenn ich zitiert werde – doch ich wurde nicht zitiert, was mich nicht weiter verwunderte. Die Gesprächsführung verlief schon erstaunlich tendenziös – was keine Absicht gewesen sein muss, war die Journalistin doch noch ziemlich jung. Es ist schwierig, in solchen Gesprächen seine eigene Meinung über den bösen Putin und die schrecklichen Russen zurück zu stellen, um den Argumenten des anderen zu lauschen – aber das macht einen guten Journalisten aus. Das würde auch einen guten Diplomaten ausmachen – aber die sind momentan scheinbar völlig in der Versenkung verschwunden.

“Nichts ist wahr, alles ist möglich” – so lautet die Überschrift des Artikels, im “Falter” erschienen (siehe “Falter”).  Der Satz ist schon fantastisch: die Autorin scheint die Prämissen altgriechischer Philosophie vollständig erfasst zu haben, ebenso scheint vollumfänglich die aus den Ergebnissen der Forschung über Wahrheits – und Erkenntnistheorie stammenden Erwägungen umgesetzt worden zu sein, man ist zum Kernpunkt des urdemokratischen Skeptizismus angelangt …. ja: der Demokrat MUSS immer extrem skeptisch sein, damit er nicht durch eine Informationsdiktatur auf die seichte Art gesteuert und beherrscht werden kann. So etwas stört auch niemanden im demokratischen System: im Gegenteil – es hält den Alltag lustig und lebendig. Leider befasst sich der Artikel nicht mit der absoluten Relativität menschlichen Denkens und Empfindens, sondern mit den alternativen Medien – also mit jenen Lesern, die jetzt selbst zum Stift (bzw. zur Tastatur) griffen, um – ganz demokratisch – ihren eigenen Senf dazu zu geben.

“Wissenschaftler beobachten seit Jahren eine steigende Medienverdrossenheit – nur wird über diese, im Gegensatz zur Politikverdrossenheit, so gut wie nie gesprochen. Was Pegida auf den Straßen ist, ist die „alternative Szene“ im Netz: digitale Wutbürger, die sich nicht mehr alles gefallen lassen wollen. Alles im Dienste der Demokratie, versteht sich.”

Ein kleiner, feiner Seitenhieb, ein billiger Trick im Kampf um Marktanteile (und um nichts anderes geht es hier): im Internet schreiben nur Wutbürger mit rechtsradikalem, latent ausländerfeindlichem Hintergrund. Wir erfahren auch, was das für Leute sind, die es wagen, ihre Meinung, ihre Gedanken, ihre Schlußfolgerungen öffentlich zu äußern:

“Keller ist ein fülliger Mann Anfang 40, Taxifahrer und gelernter Elektriker.”

Ich übersetze das mal in die Sprache von Personalchefs: ein dicker, ungebildeter Versager (merke: nur Versager fahren Taxi und arbeiten nicht in ihrem Beruf). Kann man erwähnen, muss man aber nicht.

“Die meisten Artikel dazu stammen aus der Feder von Marco Maier, einem schüchtern wirkenden Bäcker aus Purkersdorf.”

Wie der Herr Maier auf die Autorin wirkt, dürfte eigentlich keine Rolle spielen – aber der aufmerksame Leser bemerkt gleich die weitere, versteckte Diskriminierung: da schreibt nebem dem dicken Versager auch noch ein verklemmter.

Der dritte im Bunde – der Gründer von Neopresse, ausnahmesweise mal nicht dick oder verklemmt, sondern ein Tiroler mitte dreißig, der “Neopresse in seiner Freizeit betreibt” und im “IT-Sektor” arbeitet. Möchte man meinen, dass hier noch mit Respekt agiert wird, verschwindet das sofort im nächsten Satz:

“In den Außenpolitik-Redaktionen der etablierten Medien würden durchwegs „Hardliner“ sitzen, die in puncto Ukraine eine klare Linie vorgäben, so Hofbauer. Wie hält „NEOPresse“ da dagegen? „Wir haben einen Autor, der Russisch kann“, ist Hofbauers Antwort.”

Das einfach mal so  in den Raum gestellt, wirkt Herr Hofbauer äußert grenzdebil – was wohl Absicht ist. So naiv kann doch nur ein hirnloser IT-Schrauber sein.

So wundert es mich nicht, dass die Autorin mit mir selber nichts anfangen konnte – “weit gereister Akademiker mit Führungserfahrung in der Wirtschaft”: das passt nicht ins Programm. Man will ja Stimmung machen, zeigen, dass man auf “Linie” ist … und sich so für eine Festanstellung bewerben.

Das soll kein Vorwurf sein.

Die Tatsache, dass Menschen, die sich um das hohe Gut der Information bemühen, um ihr tägliches Brot mit gefälligem Geschreibsel buhlen müssen, ist ein gesonderter Skandal der Moderne, der den demokratischen Staat an seiner Wurzel angreift: ist der Bürger schlecht, falsch oder einseitig informiert, ist seine Meinungsbildung in Gefahr. In so fern machen ALLE “alternativen” Medien einen guten Job, in dem sie einen Kontrapunkt setzen.

In der Tat: für uns demokratische Bürger ist es nicht so wichtig, dass wir alle in ein Anti-Putin-Gestöhne verfallen, sondern das wir uns unsere eigene Meinung bilden können … und das wir das zarte Pflänzchen Demokratie retten, das in Mitteleuropa noch blüht.

Was ist denn die größte Sünde der medialen “Versager und Volltrottel”?

Sie unterwerfen sich nicht der Deutungshoheit einer akademisch (d.h. von Staatsbeamten ausgebildeten) geprägten Elite, sondern machen sich ihre eigenen Gedanken. Das geht heute, denn dank Internet steht jedem Menschen ein Wissen zur Verfügung, dass einer gut ausgestatteten Universitätsbibliothek gleich kommt. Nun – sicher ist nicht alles so wunderbar wahr und heil, was im Internet steht: das gilt aber auch für Universitätsbibliotheken. Ich selbst war seinerzeit überrascht, als ich in der Universitätbibliothek der Ruhriniversität Bochum Beschwörungsrituale für den von H.P.Lovecraft erfundenen Gott “Nyarlathotep” fand – oder … von einem renommierte Autor des 19. Jahrunderts … eine Abhandlung darüber, warum der Mond aus grünem Käse sei.

Aber – so die berechtigte Frage: ist es denn überhaupt angesagt, den “Mainstremmedien” zu misstrauen? Berichten die nicht immer und überall objektiv und stichhaltig, nach bestem Wissen und Gewissen? Haben wir nicht hinreichend Grund zur Annahme, dass sich der etablierte Journalist mit all seinern Qualifikationen einzig und allein in den Dienst der Wahrheit stellt?

Es wäre billig, jetzt auf die Hitler-Tagebücher zu verweisen, denn man muss jedem Journalisten zubilligen, auch mal irren zu können – genauso wie man jedem Leser zubilligen muss, die gelieferten Informationen kritisch zu hinterfragen: geschähe dies nicht – Hitlers Tagebücher wären heute Standardlektüre im Geschichtsunterricht.

Wir Leser haben in den letzten Jahren viel schlimmere Zumutungen erleben müssen, haben erleben müssen, wie leicht und widerstandslos weite Teile der “etablierten Medien” vorgegebenen Marschrouten folgen. Was sollen sie auch anderes tun – immerhin produzieren sie Nachrichten nicht selber, sondern sind auf Informanten aus der Politik angewiesen … und den Informationen einer Hand voll Nachrichtenagenturen im Privatbesitz. So war es kein Problem – noch hatte es irgendwelche Folgen – eine dreiste “Brutkastenlüge” in die Welt zu setzen, der viele – auch kritische NGO´s – lange Zeit brav gefolgt sind.

Ebenso dreist war die Lüge über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak – einer Lüge, der mindestens 500 00o Menschen zum Opfer gefallen sind – auch Frauen und Kinder (siehe Süddeutsche). Alle etablierten Journalisten haben diese Lügen kritiklos weitergetragen – auch die großen, öffentlichen Medien, die aktuell durch gezielte, bewusste Manipulationen der öffentlichen Meinung von sich reden machen (siehe Zeit), ein Umstand, der umso bedrohlicher wirkt, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass sich die Täter der Wirkung der “Schweigespirale” sehr wohl bewusst sein dürften und somit einen brutalen Akt der politischen Manipulation begangen haben, der die Demokratie in seiner Substanz gefährdet.

Folgen?

Keine.

Jedenfalls keine, die “das System” gefährden, jene Netzwerke etablierten Absahnertums in der deutschen Gesellschaft, zu der viele gerne dazu gehören wollen – auch viele Journalisten. Das System? Ein Begriff, den ich von dem Universitätsprofessor Hans-Herbert von Arnim geliehen habe (gleichnamiges Buch siehe dhv-Speyer) – also nichts aus den Kreisen der von unserer Journalistin so geschmähten dicken Versager.

Aber wer liest heutzutage schon dicke Bücher, wenn es doch so einfach ist, Merkels Parole “Deutschland geht es gut” in breiter Front zu folgen – oder dem Aufruf “Stoppt Putin”, der an Qualität dem Satz “Kauft nicht bei Juden” erschreckend nahe kommt.

Wissen Sie, was sich die britische Regierung und die britische Marine gefragt haben, als das deutsche Schlachschiff “Bismark” mit wenigen Schüssen die Hood – den Stolz der britischen Marine – versenkte? Sie fragten sich: “was können die sonst noch, wenn sie das schon vermögen”. Die gleiche Frage dürfen sich doch wohl auch deutsche Leser angesichts der bisherigen Erfahrungen mit deutschen (und nicht nur denen) Medien seit dem 11.9.2001 stellen – jenem Datum, das der Weltgeschichte einen ganz neuen Kurs verpasste.

Das Schöne ist: wir bekommen auch gleich eine Antwort (siehe Spiegel):

Das britische Militär hat ein neues Schlachtfeld identifiziert: das Internet. Eine neue Brigade mit 1500 Soldaten soll auf Facebook und Twitter die “Herzen und Köpfe der Menschen gewinnen”.

Die Aufgabe der 77. Brigade sei die Kriegsführung im Informationszeitalter, sagte Armeegeneral Nick Carter der BBC. Er wird die Truppe leiten, die aus regulären Soldaten und Reservisten bestehen soll. Seine Untergebenen sollen über Facebook, Twitter und andere soziale Medien dafür sorgen, dass die britische Armee in bestem Licht erscheint.

Während führende deutsche Printmedien massiven Stellenabbau im redaktionellen Bereich betreiben (z.B. aktuell die FAZ mit 200 Mitarbeitern, siehe Welt), springt das Militär in die Bresche, die dort hinterlassen worden ist. Wo bleibt der Aufschrei der deutschen Medien? Wo bleibt das Entsetzen der Friedensbewegung?

Dürfen wir uns nicht die Frage stellen, die sich die britische Admiralität damals stellte: “was können die sonst noch?”

Nein – denn das führt uns ja in den Bereich der “Verschwörungstheorien” … d.h. den Bereich der kritischen Intelligenz, die heute nicht mehr erwünscht ist.

“Kritische Intelligenz”?

Ja – in den Kreisen jener verpönten, ja fast schon verbotenen Denker, findet sich jene Vernunft, die der Philosoph schon im alten Griechenland so schätzte und die Grundlage all´ unserer westlichen Kultur darstellt (siehe Forschung und Wissen)

Eine Forschergruppe aus den U.S.A. und Großbritannien, hauptsächlich bestehend aus Psychologen und Gesellschaftswissenschaftlern, haben eine neue Studie vorgestellt, welche darauf schließt, dass Verschwörungstheoretiker entgegen allen Mainstream-Stereotypen vernünftiger sind als Menschen, welche die offizielle Version nicht hinterfragen und umstrittene oder beschrittene Ereignisse einfach akzeptieren.

Das sollte verwundern – und gehört eigentlich auf die Titelseite jedes Mainstreammediums: immerhin geht es hier um die Grundlage unserer westlichen Zivilisation, die sich aufmachte, das Licht der Vernunft in die Welt zu tragen … eine Vernunft, für die “das System” keinen Platz mehr hat, weil sie die systematische Steuerung der Bevölkerung (ja – darum geht es bei der Benutzung der “Schweigespirale”) nachhaltig stört.

Wundert es da, dass der Begriff “Lügenpresse” seitens der Leser wieder Relevanz bekommt? Wundert es da, dass jene, die dieses Wort benutzen, leichtfertig in die braune Ecke gestellt werden, die als taktisches Mittel der Verunglimpfung den “Kommunisten” seit dem Ende der Sowjetunion nahtlos ersetzt hat? Das man die vernünftigen Menschen als Kranke darstellt (siehe Spiegel):

Es braucht nur ein paar Klicks, um in einen merkwürdigen, dunklen Fiebertraum abzudriften, eine schweißnasse Angstfantasie, die von einer Medienverschwörung handelt und einer dämonischen Gewalt, die uns alle manipuliert und systematisch belügt.

Dem Autor – ein Universitätsprofessor – hätte hier in der Tat mit einem einzigen Klick zur 77. Brigade geholfen werden können … wenn er die denn wahrnehmen wollte.

Dunkle Fieberträume, schweißnasse Angstfantasien, dämonische Gewalten? Seltsame Sprache. Ich merke: nicht nur ich habe die Beschwörungsrituale von Nyarlathotep in der Universitätsbibliothek gefunden.

So leicht lassen sich kritische Stimmen als kranke Geister abstempeln … wie soll es da wundern, dass der Leser irgendwann zu einem einfachen Urteil kommt und die gesamte Medienlandschaft als “Lügenpresse” diffarmiert … einfach, weil er es satt hat, mit billigen, verzerrenden, die Vernunft verhöhnenden Dummkopfparolen hinters Licht geführt zu werden und weil er einen “Sicherheitsabstand” wahren möchte – ganz nach dem Motto “wer einmal lügt, dem glaubt man nicht”.

Wer die – inzwischen zunehmend streng zensierten – Kommentarspalten etablierter Medien durchforstet, wird schnell sehen, dass es keine Minderheit ist, die dort ihren Unmut über fortschreitende Verblödung der “Qualitätsmedien” kund tut – es sind Menschen, die sich allein auf Grund ihrer eigenen Stellung im Leben der Gewalten bewusst sind, auf die Medien Rücksicht zu nehmen haben: die Anzeigenkunden, die Parteien, die Politiker, die “Stars” – denn nur, wer sich den Gewalten als würdig erweist, kann mit dem seltenen Segen einer Festanstellung rechnen – sei es nun als Journalist, als Pressesprecher einer Partei, eines Konzerns oder eines Verbandes: die Verwendung journalistischen Personals ist inzwischen recht beliebig geworden – wie die des politischen Personals.

Darf man da etwa nicht mehr die Frage stellen, wem das nutzt?

Nein.

Es reicht völlig, wenn man das etablierte Medium kauft – und möglichst von seinem Inhalt keine Kenntnis nimmt.

Soweit sind wir inzwischen.

So hätte man uns Leser gern.

Leider sind wir nur nicht so- und kontern auf die Verblödungsoffensive der “Generatiof doof” mit einem einzigen Wort: “Lügenpresse”.

Über den Motivationshintergrund jener Menschen informieren die Mainstreammedien gleich mit (siehe Spiegel):

Ernüchterndes Ergebnis einer bislang unveröffentlichten Studie der Bundesregierung: Deutsche Studenten sind demnach eine konservative Gruppe, der finanzielle Sicherheit wichtiger ist als politisches Engagement. “Die Ergebnisse zeichnen das Bild einer stark ichbezogenen Studentengeneration. Berufliches Vorankommen sowie materielle Werte sind für sie sehr wichtig”

Da wird konzentriert neues Absahnerpersonal erzogen – auch im journalistischen Bereich.

Und die können keine Leser gebrauchen, die ihre minderbemittelten Ergüsse nicht klaglos über sich ergehen lassen, dann das stört enorm beim beruflichen Vorankommen und dem Gewinn materieller Werte.


Der Stinkefinger

Germanwingsabsturz, der unheimliche Gleichschritt der Medien und die Strategie der Spannung.

$
0
0

Digital StillCamera

Freitag, 10.4.2014. Eifel. Kennen Sie den Begriff “Hinter den Kulissen?” Nein, natürlich nicht. Bis weit in die achtziger und neunziger Jahre hinein war er ein fester Bestandteil journalistischen Sprachgutes. Dort wurde am Meisten entschieden, dort wurden Abkommen geschlossen, dort wurden vor allem Kriege verhindert. Es war nicht ganz so üblich, dass man Frau Merkel persönlich in der Welt herumreichte: tausende von Diplomaten regelten Probleme diskret, was angesichts der Vernichtungskraft moderner Armeen auch ratsam erschien.

Rede ich heute von “hinter den Kulissen” wenden sich gleich alle von mir ab. Der Grund? Der US-Präsident George W. Bush hatte in einer Rede zu den Anschlägen vom 11.9.2001 die kritische Hinterfragung der Regierungsmeinung untersagt – dabei gab es Fragen genug … vor allem eine: wie konnte eine Regierung die “von allem nichts gewusst hatte”, so schnell die Täter ausfindig machen – mit Namen, Foto und Lebenslauf, inklusive einer bis dato völlig unbekannten weltumspannenden Geheimorganisation, die seit diesem Anschlag vor allem dadurch auffällt, dass sie durch keine Anschläge mehr auffällt. Der “Krieg gegen den Terror” scheint sehr einseitig zu sein: auf der einen Seite eine gewaltige, weltumspannende Armada von ferngesteuerten Killerrobotern, auf der anderen Seite mit Musketen bewaffnete Hochzeitsgesellschaften, die sich trotz archaischer Mentalität nicht für ihre Toten rächen.

Ich kenne die taktische und strategische Verletzbartkeit der deutschen (und westlichen) Industriegesellschaft aus Studien der siebziger Jahre, die vor allem eins ergaben: gibt es wirklich einmal Terror in Deutschland (damals dachte man eher an die RAF als an Al Kaida), so ist die deutsche Zivilgesellschaft (vor allem die Atomindustrie, aber auch die gesamte Infrastruktur) schlichtweg nicht zu verteidigen. Der Anschlag auf Charlie Hebdo zeigt, was ich meine. 14 Jahre nach “nine-eleven” ist die Liste der Erfolge der mächtigen Terrororganisation Al-Kaide sehr kurz. Ein Riesenschlag – danach Schweigen.

Wissen Sie – wenn ich RAF höre, dann denke ich gleich an den deutschen Bundestag. Dort sitzt ein Abgeordneter – ein echter Demokrat zudem, mit echtem Mandat seines Wahlkreises, ohne die Gängelei durch Listenplatzterror aktiv – der ganz offen auf seiner Seite Ungeheuerliches ausspricht. Lesen Sie mal Folgendes bei Hans-Christian Ströbele:

“In den Fünfziger und Sechziger Jahren hatte eine politische Justiz in der Bundesrepublik sich zum Büttel der herrschenden Politiker gegen Kommunisten und Personen, die die Staatsanwaltschaft zu Kommunisten erklärte, machen lassen. Politisches oder häufig auch schon humanitäres Engagement und Handeln wurden als kriminelle Tätigkeit denunziert. Der für einen Rechtsstaat zentrale Grundsatz der Verhältnismäßigkeit galt in politischen Verfahren nichts. Für bloßes Geldsammeln für die Rote Hilfe etwa oder für das Urlaubmachen in der DDR wurden Gefängnisstrafen verhängt.”

Ja – wer sich daran erinnern kann: es gab ihn schon mal diesen Gleichschritt von Politik, Medien und Staatsanwaltschaft, eine äußerst alarmierende Allianz der Gewalten, die eigentlich geteilt bleiben sollten. Nun – damals war noch eine Studentenbewegung möglich, weil die Presse noch nicht ganz gleichgeschaltet war – ebensowenig waren die Parteien durchdiszipliniert … so was dauert eben ein paar Jahre.

Die gleiche Gesellschaft, die schon humanitäres Engagement kriminalisierte (nebenbei bemerkt: fallen Ihnen da Paralellen zum Begriff “Sozialromantik” ein?), erlaubte sich am rechten Rand außerordentliche Freiheiten:

“In der bundesdeutschen Justiz der Nachkriegszeit gab es eine offensichtliche personelle und inhaltliche Kontinuität mit der NS-Zeit, nicht nur durch Verdrängung und Tabuisierung. Oberste Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Rechtslehrer waren häufig dieselben, die der Nazipartei angehört, NS-Ideologie und NS-Recht auch öffentlich vertreten und rücksichtslos praktiziert hatten. Die bundesdeutsche Justiz war geprägt und geleitet vom Geist und von Personen aus der Nazizeit.”

Herr Ströbele führt im Weiteren einige Beispiele dazu aus, die uns nicht interessieren brauchen. Wichtig ist, dass die angeblich überraschende Hinwendung junger deutscher Juristen zu Folter und Todesstrafe (hierzu siehe Zeit) für gebildete Menschen gar nicht so überraschend ist: der NS-Geist wurde in der BRD sehr behütet und vor Verfolgung geschützt, so dass er in Ruhe neues Personal heranzüchten konnte – natürlich unter anderen Farben, anderen Symbolen und anderem Schmuck. Man ist ja nicht blöd.

Man sieht, was hinter den Kulissen alles möglich ist – und wie weise es war, diese Betrachtungsweise vom gemeinen Volk fern zu halten – das weiß auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel – und kurz konnten wir mal wieder hinter die Kulissen schauen, siehe FAZ:

“Angela Merkel brachte als erste vor, was hinter den Kulissen viele sorgt: Mehr als eine etwaige Aufrüstung der Ukraine beschäftige sie derzeit die hybride Kriegsführung Russlands. „Wir müssen uns damit auseinandersetzen, mit Misinformation, Infiltrierung und Verunsicherung“, sagte die Kanzlerin. Sie sei zutiefst besorgt über die „Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften.“”

Die “Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften” durch den “Feind” bedarf natürlich effektiver Gegenmaßnahmen, die dann aber hinter noch verschlosseneren Kulissen verhandelt werden – uns möchte man weiterhin in Sicherheit wiegen: d.h. notfalls belügen, betrügen und hinters Licht führen, um der Misinformation, Infiltrierung und Verunsicherung durch den Feind zuvor zu kommen. Sicher gab es da schon längst wieder eine Konferenz aller wichtiger Chefredakteure, um so Kanäle zu schaffen, die dafür sorgen, dass nur noch die “richtigen” Informationen fließen, dass Fremdgedanken aus den Köpfen herausgehalten werden und nur noch der treue Glaube an die eigenen Führer herrscht.

So erklärt sich, warum die Presse bei einem aktuellen Ereignis so im vollen Gleichschritt marschierte und uns verfrüht eine völlig wasserdichte Geschichte präsentierte, die ganz offensichtlich gelogen war: es war ein Selbstmord. Der Selbstmord eines Einzeltäters … was ja bei Kennedy schon eine Lüge war.

Eine Lüge?

Ja – wir müssen hier nochmal kurz innehalten und uns an das Jahr 2007 erinnern, das Jahr, das uns eine gewaltige Erkenntnis brachte: in den USA sind Mächte und Gewalten unterwegs, die selbst Präsidenten ungestraft erschießen dürfen. Was war geschehen? Der Einzeltäterhypothese war der Boden unter den Füßen weggezogen worden (siehe Spiegel):

“Ballistische Untersuchungen unter Rückgriff auf moderne Methoden der Statistik und der chemischen Analyse zeigten, dass Lee Harvey Oswald damals nicht der einzige Schütze gewesen sei, heißt es in der jüngsten Ausgabe des Fachblatts “Annals of Applied Statistics”. Die seinerzeit von den Experten angeführten Belege, wonach die Möglichkeit eines zweiten Mörders ausscheide, hielten den Tatsachen nicht stand, schreibt der Ex-FBI-Agent William Tobin, der die Arbeit gemeinsam mit dem Statistik-Professor Cliff Spiegelman und dem Chemiker William James von der Texas A&M University vorgelegt hat.”

Eine Sensation, oder? Seitdem berichtet die Tagesschau unentwegt darüber, tausende von FBI-Agenten suchen die wahren Täter und rotten den Feind aus.

Nein – natürlich nicht. Man will das Volk nicht durch Misinformation und Infiltrierung verunsichern, es gilt weiter – wie immer – die Regierungsmeinung, alles andere würde die deutsche Kanzlerin zutiefst besorgen.

Ach ja – der Germanwingsabsturz – eine Lüge?

Ja. Können Sie selbst erkennen. Ja – ich verweise gerne mal auf die Verschwörungstheorien von Wolfgang Eggert (hier bei Epochtimes) – wobei eine Aneinanderreihung von Fragezeichen ja noch gar keine Theorie darstellt – was in diesen Kreisen oft und gern vergessen wird. Aufgrund dieser Methodik kommen sie ja auch keinen Schritt weiter – was nicht darauf hindeutet, dass man gerade auf der Jagd nach der Wahrheit ist.

Ich kann Ihnen sagen, wo die Lüge – die alle sofort teilten – liegt.

Das war kein Suizid.

Das war Massenmord.

Wenn es Mord ist, mit unschuldigen Zivilisten ins World Trade Center zu fliegen, dann ist es auch Massenmord, die gleichen Zivilisten in die Alpen zu rammen – doch diese Leute betrachtet keiner mehr. Einheitliche, offizielle Sprachregelung ist – aller Vernunft zum Trotze – “Suizid”.

Der Mann hat nicht Suizid begangen, sondern Massenmord an 149 Männern, Frauen und Kindern. Ein Amokläufer … kein harmloser Selbstmörder, die sich still und leise in der Elbe versenkt. Ich werde mir heute aus Zeitgründen Spekulationen darüber ersparen, warum “hinter den Kulissen” die Fokussierung auf eine Pilotenselbstmord forciert wird – und der Mord an 149 Menschen als Kollateralschaden eines Selbstmörders verbucht wird, der eigentlich mit seinem nagelneuen Audi in die Elbe wollte, dann aber lieber doch mit einer vollbesetzten Maschine in die Alpen knallte.

Wir erfahren, dass er sich über Medikamente mit harntreibender Wirkung informierte (siehe yahoo-Nachrichten), über Migräne, Knalltrauma und Sehstörungen … aber kein Wort über den Mord an 149 Menschen.

Klar – könnte es das Volk verunsichern, dass der Urlaubsfliegerpilot ein bislang völlig unauffälliger Massenmörder sein kann, der von der führenden Luftfahrbehörde der westlichen Welt 2013 als beispielhafter Pilot präsentiert wurde (siehe Aviation Business Gazette):

“The Federal Aviation Administration (FAA) is recognizing Andreas Guenter Lubitz with inclusion in the prestigious FAA Airmen Certification Database.”

“Pilot certification standards have evolved over time in an attempt to reduce pilot errors that lead to fatal crashes. FAA standards, which are set in consultation with the aviation industry and the public, are among the highest in the world.”

Ein Top-Pilot.

Ein Meister seines Faches.

Bringt 149 Menschen um – und wir werden nie erfahren, warum, weil hinter den Kulissen beschlossen wurde, auf breiter Front “Suizid” zu rufen.

Es war aber Massenmord.

Wissen Sie, wo wir diesen Gleichschritt der Medien noch haben?

Bei einem der unheimlichsten Kapitel der westlichen Geschichte, der “dunklen Seite des Westens”, wie sie der “Spiegel” 2005 nannte (siehe Spiegel):

“Neue historische Forschungen belegen: Im Kalten Krieg kooperierten Nato-Geheimtrupps in acht westeuropäischen Ländern mit rechtsextremen Terroristen und Verbrechern.”

“Über vier Jahrzehnte lang hat die Nato während des Kalten Krieges in 16 westeuropäischen Ländern geheime Guerillakommandos und Waffenlager unterhalten, ohne dass ein Parlament darüber informiert gewesen wäre”, sagt Daniele Ganser, Forschungsgruppenleiter am Zentrum für Sicherheitspolitik der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich.

“In Italien und sieben weiteren Staaten”, so Ganser, “arbeiteten Angehörige dieser Geheimorganisationen mit Terroristen und Verbrechern zusammen oder waren an Staatsstreichen wie dem Militärputsch in Griechenland 1967 beteiligt.”

Ein Hammer, was?

Der Spiegel selbst gibt an, dass es diese Netzwerke bis ins Jahr 1990 gegeben hat … weshalb im Folgenden auch einige Details unerwähnt bleiben. Es gab ja jetzt ein Urteil des europäischen Gerichtshofes, dem zufolge der Natostaat Italien ein Folterstaat ist (siehe Spiegel) – so wie unsere jungen Juristen auch Deutschland gerne sehen würden.

Was der Spiegel nicht erwähnt: die 2001 zum Einsatz kommenden Polizisten handelten ganz im Geiste des angeblich 1990 zerschlagenen faschistischen Netzwerkes (siehe JungeWelt):

“Die den G8-Gipfel ausrichtende Regierung wurde vor 14 Jahren von Silvio Berlusconi geführt. Im Mai 2001 war das frühere Mitglied des Dreierdirektoriums der faschistischen Putschloge P2 an der Spitze seiner rechtsextremen Forza Italia (FI) im Bündnis mit den Faschisten der Alleanza Nazionale (AN), dem Nachfolger der wiedergegründeten Mussolinipartei MSI, zum zweiten Mal Premierminister geworden. Auf dem vorangegangenen EU-Gipfel in Göteburg hatte er unverhüllt angekündigt, in Italien mit »der Hinterlassenschaft der Linken« aufzuräumen und das Land von Kommunisten und Exkommunisten (den sozialdemokratischen Linken) »zu befreien«.”

Eine im Jahre 2015 nicht ungefährliche Aussage einer linken Zeitschrift, der man nun leicht “verschwörungstheoretisches Gedankengut” vorwerfen könnte – geschieht ja vielleicht auch jetzt gerade aus den Reihen jener, die die größte Bedrohung der demokratischen Zivilgesellschaft in “wahnmachenden Mahnwachen” sehen – Friedenaktivisten, Vegetarier, Hippies, die auf einmal zur faschistischen Geisel der Menschheit mutieren, während der Faschismus andernorts immer mehr bedenkliche Macht gewinnt:

“Über 600 Demonstranten wurden festgenommen und »Gefangenensammelstellen« (O-Ton der Polizei) zugeführt. Der Student Carlo Giuliano wurde durch den gezielten Kopfschuss eines Carabinieri von einem Jeep aus getötet. Mehr als 300 Demonstranten, darunter zahlreiche Ausländer, so auch mehrere Deutsche, wurden zum Teil schwer verletzt. In der Dias-Schule, in der das Genueser Sozialforum untergebracht war, wurden 54 Personen blutüberströmt und schwer verletzt abgeführt. Sie wurden unter Hitler- und Mussolini-Bildern gefoltert und gezwungen, »Viva il Duce« zu rufen.”

Es gab auch deutliche Stimmen dazu:

“Professor Bodo Zeuner von der FU Berlin warnte damals, wenn die Polizei politisch unliebsame Personen überfallen und lebensgefährlich verprügeln dürfe, dann sei es »zu Folterkellern wie denen der SA im Deutschland von 1933 nur noch ein Schritt. Wer den Überfall auf die Dias-Schule in Genua als irgendwie entschuldbar durchgehen lässt, leistet Beihilfe zu einer schleichenden Faschisierung der Gesellschaft.«”

Folgen?

Keine.

Die Täter? Bis heute unbekannt.

Was für ein Monster regt sich eigentlich dort hinter den Kulissen?

Unter anderem die Strategie der Spannung (siehe Wikipedia):

“Die Strategie der Spannung (nachrichtendienstlicher bzw. politischer Begriff, vom ital. strategia della tensione) ist ein Oberbegriff für einen Komplex aus verdeckten Maßnahmen zur Destabilisierung oder Verunsicherung von Bevölkerungsteilen, einer Region oder eines Staates, ausgeführt oder gefördert durch staatliche Organe.”

Opfer? Früher Kommunisten, heute Globalisierungsgegner … oder EZB-Kritiker.

Über diese Art von Verunsicherung der Gesellschaft durch im Geheimen arbeitende faschistische Kreise im Staatsdienst regt sich Angela Merkel nicht auf – jedenfalls habe ich nicht bemerkt, dass sie sich groß über den Folterstaat Italien brüskiert hat. Auch der Spiegel verschweigt in seinem Bericht über das Urteil gegen den Folterstaat Italien die Hintergründe, die geeignet wären, weitere Folterer und Massenmörder in höchsten Regierungsstellen zu entlarven – dabei wäre es doch eine Superstory gewesen, wenn man mal auf den eigenen Bericht aus dem Jahre 2005 verwiesen hätte.

Gladio könnte immer noch aktiv sein.

Rechtsgerichtete Terroristen könnten … auch einfach mal eine Passagiermaschiene abschießen anstatt nur türkische Gemüsehändler. Für Nazis ist Massenmord Freizeisport. Ein stramm rechter Pilot, eine Rakete – danach folgt der Mantel des Schweigens, der auch die Täter von Genua schützt. Nun gut: es gäbe einen Riesentumult wegen der Toten …. aber dafür kann man ja schnell den suizidalen Irren heranziehen.

Bedenken Sie, was Frau Merkel auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesagt hat: die Verunsicherbarkeit unserer Gesellschaften ist das Problem … nicht etwas die Tatsache, das hinter den Kulissen Gewalten toben, die Präsidenten morden, Unschuldige mit Terror überziehen oder über Nacht einen Dritten Weltkrieg gegen Russland inszenieren.

Und damit die Gesellschaften nicht verunsichert werden, müssen die Medien – wie beim Absturz der Germanwings-Maschine, bei der Hetzjagd gegen Griechenland oder dem Kesseltreiben gegen Putin – im Gleichschritt marschieren.

Was sie offensichtlich auch tun – den obwohl ein Massenmord stattfand (über andere Täter mag ich nicht spekulieren, da gibt es wichtigere Themen), redet niemand darüber.

Ach – und sie wollen jetzt wissen, was wirklich mit der German-Wings-Maschine geschah?

Reden Sie schnell mit den Crews jener Maschinen (angeblich 30), die nach dem Massenmord spontan am Boden blieben. Schnell, bevor die von ihren Arbeitgebern ihre Sprachcodes erhalten, die die Gesellschaften vor Verunsicherung schützen sollen.

 

Krieg in Europa … Informationskrieg in Deutschland

$
0
0

Mittwoch, 22.4.2015. Eifel. Merken Sie das? Wir haben Krieg in Europa. Merkt man so direkt gar nicht, oder? Es schlagen keine Bomben ein, außer in der Ost-Ukraine, wo Jagdbomber einer Putschregierung Freiheitskämpfer bombadieren. Freiheitskämpfer und – wie es bei Bomben gar nicht auszuschließen ist – Zivilisten. Oder wo, im Sinne “des Westens” formuliert, Freiheitskämpfer gegen die russische Dampfwalze anrennen und sie unter großen Verlusten zurückdrängen.

Ich wollte mich gestern über die Ukraine informieren, aber “der Westen” hat wohl eine andere Informationspolitik verordnet. FAZ, Zeit, Spiegel berichteten zeitgleich über ein anderes Thema: die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, der Spiegel mit fast einem Dutzend Beiträgen. Das dort schon seit Jahren – ja, bald seit Jahrzehnten – üble Dramen geschehen, interessiert kaum jemanden, macht fast den Eindruck, als ob die Weisung an die Chefredakteure ergangen ist, dass jetzt das Thema “Flüchtlinge” zu besetzen sei. Wenn man sich fragt, warum, so antwortet die FAZ gleich heute (siehe FAZ):

“Um Schleuser und Menschenhändler wirksam zu bekämpfen, braucht es Soldaten an den nordafrikanischen Mittelmeerküsten.”

“Germans to the front” war schon im Boxeraufstand ein beliebter Schlachtruf, um die Streitkräfte des Kaiserreiches in die Armeen der alten Kolonialmächte einzureihen. Diesmal kommt der Ruf nach deutschen Soldaten an der Mittelmeerküste aus den “linken” Redaktionsstuben, die von “rechten” Demonstranten pauschal als “Lügenpresse” bezeichnet werden. Ja – so überraschend werden wir zu einer linken Republik – was “Linke” wohl völlig durcheinanderbringt, die mit großem verbalen Einsatz auch die langsam wieder aufkeimende Friedensbewegung im Keim ersticken möchte und zu einer großen Allianz gegen Friedensnazis aufrufen, während der Krieg immer weiter tobt.

Der Krieg?

Nein, das ist beileibe nicht meine Erfindung, obwohl ich ihn vor einem Jahr oft beschrieben habe – zum Zwecke der Warnung. Heute ist er da. Unser Außenminister predigt ihn offen – falls der Spiegel hier nicht lügt (siehe Spiegel):

“Propaganda ist ein wichtiges Mittel in Präsident Putins Kampf um Einfluss in Europa. Die baltischen Staaten konnten dem bis jetzt wenig entgegensetzen. Das soll sich nun ändern – mit deutscher Hilfe.”

“Seit Propaganda zum wichtigen Bestandteil von Russlands hybrider Kriegsführung in Europa geworden ist, gehört zu diesen Instrumenten immer mehr auch die Zusammenarbeit im Bereich der Medien.”

“Russlands Kriegsführung in Europa” – darüber redet der deutsche Außenminister unverblümt in Nachbarländern, die eine gemeinsame Grenze zu Russland haben. Mir als Balte würde das eine Heidenangst einjagen – und das ist wohl auch so bezweckt. Herr Steinmeier redet offen von einem tobenden Informationskrieg, den selbstverständlich nur der böse Russe führt. Wir Deutschen kennen den bösen Russen gut: 1914-18 sind wir in sein Land einmarschiert, 1939-1945 haben wir in seinem Westen nur verbrannte Erde zurückgelassen, zwei von fünf Toten des Zweiten Weltkrieges waren russische Staatsbürger … ohne das bislang jemand auf die Idee gekommen ist, vom deutschen Völkermord an slawischen Völkern zu reden.

Nun gut – wir haben ja schon genug Völkermord auf dem Bierdeckel.

“Wir müssen der Desinformationskampagne, wie sie während der Eskalation des Ukraine-Konflikts stattgefunden hat, etwas entgegensetzen”, sagte Steinmeier. Mit den drei Staaten wurden Aktionspläne vereinbart. Deutschland wird Estland, Lettland und Litauen bei der Ausbildung von Journalisten unterstützen. Darüber hinaus soll die Deutsche Welle auch fertige Inhalte auf Russisch liefern.

Es wäre mir neu, dass eine russische”Desinformationskampagne” zweifelsfrei aufgedeckt wurde, dass es Untersuchungen über sie gab, dass unabhängige Experten konkret benennen können, wo, wann und wie Russland gelogen hat – und nicht nur eine andere Sicht der Dinge hatte als die Pressesprecher der Nato. Das die “Deutsche Welle” fertige Inhalte auf Russisch liefert, die in den baltischen Staaten verbreitet werden sollen, stellt selbstverständlich keine Einmischung in Innere Angelegenheiten dar – ich frage mich nur, ob auch deutsche Medien deutschsprachige Texte geliefert bekommen – nebst Anweisungen, wann und wie die zu verbreiten sind.

Auf der Suche nach den “russischen Desinformationskampagnen” lande ich – einzig und allein – beim “Tagesspiegel” … in Form eines Kommentars einer Claudia von Salzen. Der beweist seine These wirklich fulminant (siehe Tagesspiegel):

Heute ist bekannt, dass es in Russland Agenturen gibt, deren Mitarbeiter nichts anderes tun, als in sozialen Netzwerken und auf Nachrichtenseiten die öffentliche Debatte im Sinne des Kremls zu beeinflussen.

“Ist bekannt” … das reicht als Beweis. Ich mag nicht schon wieder die Meldung zitieren, dass eine ganze britische Brigade gebildet wurde, um “Stimmung” auf Facebook zu machen – wozu auch? Schon längst sind wie in einem kriegstreibenden Stadium, in dem wir hemmungslos gut sind – und der Russe erbärmlich böse.

Heute erst zitiert der Focus einen Artikel aus der Rheinischen Post, nachdem russische TU-22 Bomber mit scharfen Atomwaffen an Bord in “internationalem Luftraum über Europa” gesichtet worden seien (siehe Focus). Angeblich gibt es ein Bild eines TU 22 Bombers mit einer scharfen Atomwaffe an Bord – sicher gab es da einen Aufkleber drauf “Putins scharfe Atombombe – für Bielefeld reserviert” – anders kann man eine scharfe Nuklearwaffe auf einem Foto nicht von einer Übungsbombe unterscheiden. Wir bekommen aber das Beweisfoto nicht zu sehen (“es ist bekannt”), sondern das Archivbild einer TU-95, einer Propellermaschine aus dem Jahre 1952. Die Rheinische Post führt die Legende noch weiter aus, zeigt uns das gleiche Archivbild eines alten Propellerbombers wie der Focus, während sie von den gefährlichen TU 22 Bombern berichten und zitiert – ohne die Zitate zu verlinken und somit nachprüfbar zu machen – den “Irish Examiner” und den “Daily Express”, die behaupten, TU-95 mit Atomwaffen “nahe der Westküste Irlands” gesehen zu haben (siehe Tagesspiegel).

Zweifellos – echter deutscher Qualitätsjournalismus, der lieber “als bekannt” voraussetzt anstatt zu hinterfragen, zu überprüfen und zu belegen. Man hätte die künstlich geschaffenen Legenden (so würde man die dargebotenen Informationen als Philosoph einordnen) wenigstens mit Fotos einer echten TU-22 hinterlegen können – die sieht gefährlicher aus als die alten Propellermaschinen, Wikipedia hätte hier helfen können.

Mag es sein, dass es auch in unseren Kreisen Agenturen gibt – von der britischen Brigade mal abgesehen – deren Mitarbeiter nichts anderes tun, als in sozialen Netzwerken und auf Nachrichtenseiten die öffentliche Debatte im Sinne des Westens zu beeinflussen? Nun – wie wir gesehen haben, bekommen die Balten jetzt eine solche Agentur: die “Deutsche Welle”. Natürlich wird darauf hingewiesen, dass “der Westen” für eine pluralistische Meinungsbildung steht … doch was ist mit jenen Journalisten, der nicht der Meinung der britischen Facebook-Brigade sind?

Seltsamerweise gibt es die gar nicht. Und seltsamerweise übernimmt der Focus den nichtssagenden Artikel des Tagesspiegels und sorgt so für eine größtmögliche Verbreitung der Information über den “Himmel voller russischer Atomwaffen” – eine Information, die für Angst und Stimmung sorgt.

Da fällt die Zustimmung für deutsche Soldaten an der nordafrikanischen Küste leicht, da war Hitlers Generalfeldmarschall Rommel schon, da haben wir noch alte Karten. Keiner kommt auf die Idee, die Ursachen der Flüchtlingsströme zu bekämpfen … an denen Bomber des Westens durch die Zerschlagung Libyens direkt beiteiligt waren.

Nun – weil wir hemmungslos gut sind, dürfen wir den Krieg in Europa auch an afrikanische Küsten tragen, weil wir so die russische Schwarzmeerflotte vom Atlantik abschneiden können – ein kleiner, sicher ganz unbeabsichtiger Nebeneffekt beim Kampf gegen “Schleuser”.

Weil wir so hemmungslos gut sind, dürfen wir auch Soldaten im Kampf gegen Russland ausbilden (siehe Spiegel):

“Die USA haben trotz Warnungen der russischen Regierung mit dem Training vom Einheiten der ukrainischen Nationalgarde begonnen. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte in Washington, etwa 300 US-Soldaten würden die Ukrainer in einem Sicherheitszentrum im westukrainischen Jaworiw nahe der polnischen Grenze ausbilden.”

Und es sind nicht nur US-Soldaten, die in dem Nicht-Nato-Land stationiert werden.

“In der Ukraine arbeiten auch Dutzende britische Militärausbilder. Zudem werden mehr als 200 Soldaten aus Kanada erwartet. Poroschenko sagte, dass sich künftig noch Soldaten aus Polen sowie “vielen anderen Ländern” an der Ausbildung des Militärs beteiligen würden.”

Auch hier ist die Beweisführung des “Westens” wieder mal überwältigend:

“Kiew und der Westen beschuldigen Moskau seit langem, die prorussischen Rebellen in der Ostukraine zu unterstützen. Russland weist die Vorwürfe zurück.”

Miteinander geredet wird wohl gar nicht mehr. Vertrauensbildende Maßnahmen – dereinst der Garant für jahrzehntelangen Frieden in Europa – interessieren scheinbar niemanden mehr, eine Politik der Entspannung findet nicht mehr statt – noch redet jemand davon. Die Vernichtung Putins – das bleibt als einzige Handlungsalternative übrig, wenn man den halbgaren Nachrichten des Westens traut.

Schauen Sie sich mal die Karte bei Wikipedia an (siehe Wikipedia): die angeblich so offensiven Russen (von denen noch kein einziger gefunden wurde) sind von der desolaten ukrainischen Armee weit zurückgedrängt worden: in der Tat droht hier eine große Gefahr für “den Westen”. Für welche Zwecke die ukrainische Armee jetzt von hunderten Natosoldaten weiter ausgebildet werden soll, erschließt sich auf den ersten Blick nicht – zudem haben wir doch Waffenruhe?

Ein besonders Schmankerl erlaubt sich die Zeit, die uns aktuell über das Problem der schwer kontrollierbaren “Freiwilligenverbände” informiert (siehe Zeit):

“Freiwilligenverbände haben die Ukraine gerettet. Jetzt sind sie eine Gefahr für das Land.”

Gerettet? Wovor? Und natürlich werden diese Verbände auch umgehend verharmlost … obwohl sie eine Gefahr für das Land dastellen sollen. Der Trick ist ganz einfach: man präsentiert einfach einen dieser Freiwilligen (siehe Zeit):

“Der junge Mann sieht nicht wie ein Rechtsradikaler aus, er trägt Bart und hat einen intelligenten, nachdenklichen Blick.”

“Kwit ist wortgewandt und nüchtern. Er trinkt alkoholfreies Bier, da er Auto fahren muss” 

Da kann ja keine Gefahr drohen. Fehlt nur noch der Hinweis, dass seine Freundin Arzthelferin in Heidelberg werden möchte – schon ist der Mann heilig.

“Wenn aber die Russen einmarschieren, werden wir einen Partisanenkrieg führen. Wir werden keinen Millimeter unseres Territoriums aufgeben”, sagt er. “Wir verstehen genau, was Putins Russland ist.”

Und deshalb – weil er ein Putinversteher (der andern Art) ist, kommt er in Deutschland auch in die Medien. Wer könnte seinen Worten nicht trauen?

Währenddessen ermordet eine “Ukrainische Aufständische Armee” im Kampf gegen Putin gezielt Oppositionspolitiker in der ukrainischen Hauptstadt. Der Name ist Programm (siehe FAZ):

“In dem angeblichen Bekennerschreiben drohen die Verfasser mit der „vollständigen Ausrottung“ der Feinde der Ukraine. „Wir entfalten einen gnadenlosen aufständischen Kampf gegen das antiukrainische Regime der Verräter und Moskauer Speichellecker“, heißt es etwa. Der Name „Ukrainische Aufständische Armee“ spielt auf eine nationalistische westukrainische Partisanenorganisation während und nach dem Zweiten Weltkrieg an. Die Mitglieder waren für Massaker an Polen und Juden 1943 in Wolhynien verantwortlich.”

Das wäre so, als wenn man in Deutschland wieder eine “Waffen-SS” hätte.

Alles harmlos, natürlich.

Und damit der deutsche Bürger jetzt nicht versehentlich auf falsche Gedanken kommt, wird einen Tag später im gleichen Medium sofort zurückgeschossen und die ehemligen Judenmörder entlastet (siehe FAZ):

“Zwei Morde an prominenten Regierungskritikern in Kiew beschäftigen die Ukraine. Stecken Nationalisten dahinter oder russische Geheimdienste?”

In bester Manier eines Verschwörungstheoretikers präsentiert die FAZ eine halbgare Verschwörungstheorie, nach der russische Geheimdienste die Nationalisten in der Ukraine steuern, um die Regierung in ein faschistisches Licht zu rücken. Würden wir im Westen ähnliches über die CIA andeuten – man würde uns offiziell für bekloppt erklären. Entsprechende Theorien “gegen” Russland jedoch: ja, dass sind “seriöse” Nachrichten. Die Quelle dieser Theorie? Ein Politologe, der eine E-Mail der “Ukrainischen Aufständischen Armee” erhielt – und “Deklinationen” in “elektronischen Medien”.

Ist diese Art der Beweisführung korrekt, dann hat die US-Regierung Kennedy erschossen, die Mondlandung gefakt und “nine-eleven” selbst initiiert. Aber im Informationskrieg um den Krieg in Europa gelten für unsere Qualitätsmedien natürlich andere Maßstäbe als für normale Verschwörungstheoretiker.

Was man dem Putin nicht alles zutraut?

Er unterstützt eine Bürgerkriegspartei einem fremden Land (wie der Westen, siehe Spiegel), schickt eigene Soldaten in das Land (wie der Westen, siehe oben) und täuscht die Weltöffentlichkeit mit wirklich hinterlistigsten Tricksereien – wie der Westen …. oder ist das jetzt schon verbotene Verschwörungstheorie? Zweifelsfrei … denn nur der Russe ist so böse. Das weiß man schon seit 1941, dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion. Wahrscheinlich wusste der, das bald “der Putin” kommt und wollte das frühzeitig verhindern.

Ach ja – “Bürgerkrieg”.

Da spricht im Westen keiner drüber. Achten sie mal drauf.

Normalerweise nennt man das so, wenn sich die Bürger eines Landes bekriegen. Wir (siehe oben) reden aber nur von Krieg.

Nicht nur vom Krieg in der Ukraine, sondern vom Krieg in Europa. Natürlich ist es “Russlands hybride Kriegsführung in Europa” – O-Ton Steinmeier, Außenminister Deutschland.

“Wir”, der “Westen”, verteidigen uns nur gegen die russische Dampfwalze – wie 1941.

Und die Frage, ob vielleicht “der Westen” die Morde an russischen Oppositonspolitikern (siehe z.B. Zeit) inszeniert hat, um Putin zu diskreditieren, wird selbstversändlich nicht gestellt: wir sind der Westen, wir sind gut, wir sind frei – und wer solche Gedanken hegt ist fast schon geisteskrank und gehört eingesperrt, denn: das Böse kommt aus dem Osten und geschieht deshalb nur dort.

Das ist bekannt.

Das “geheime Komitee für Täuschungsoperationen” Ronald Reagans (Doku ARTE 12.05.2015)

$
0
0

Verschwörungen, die die Welt an den Rand des Abgrunds treiben? – Gibt’s doch gar nicht! Und hat es noch nie gegeben. Und wenn doch: Die Politiker und Oligarchen, die uns heute regieren, tun sowas Böses ganz bestimmt nicht. Sondern wollen nur das Gute. Das verbürgt doch bereits ihr staatsmännisches Grinsen, das uns aus den Wahlplakaten und dem Flachbildschirm entgegenstrahlt.

Wenn in dieser ARTE-Doku gezeigt wird, wie US Spitzenpolitiker, Geheimdienstchefs und Präsidenten wie Kleinkinder in der Sandkiste mit Granaten und Atombomben spielen, dann sind das eben genauso kranke Einzeltäter wie der Pilot, der vor Kurzem seinen mit Passagieren vollbesetzten Jumbo angeblich mutwillig in die Alpen krachen hat lassen.

Aber unsere jetzige Politiker- und Geheimdienst-Generation, die ist gesund und hat natürlich alle Machtallüren, Egomanien und Destruktivismen, wie wir sie aus der Geschichte kennen, überwunden – Wer anderes behauptet, der ist eben ein unverbesserlicher Verschwörungstheoretiker.

Zur Sendung / (c) ARTE 2015:

“Mit seinem Machtantritt im Jahre 1981 bestimmt Ronald Reagan die Strategie der USA im Kalten Krieg neu: Angriff statt Verteidigung. Sein „Komitee für Täuschungsoperationen“ ist neben der Aufrüstung eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Sowjetunion. Gasleitungen werden mit eingeschleusten Computerchips und Trojanern sabotiert, Flug- und Seemanöver vor dem wichtigsten Stützpunkt der Sowjets in Murmansk durchgeführt.

Das Ziel: Verunsicherung und Demütigung bei gleichzeitiger Demonstration von Stärke und technischer Überlegenheit. Diese Aktionen bringen die Welt an den Rand des Atomkrieges.

Als in den 80er Jahren der schwedische sozialdemokratische Ministerpräsident Olof Palme mit Willy Brandt und Egon Bahr seine Strategie der gemeinsamen Sicherheit vorschlägt und Schweden nicht mehr als „unsinkbaren Flugzeugträger“ der Nato zur Verfügung stellen will, macht er sich nicht nur die konservativen Machteliten im eigenen Land zum Feind. Sein Ansatz ist auch Reagan schon früh ein Dorn im Auge, denn ein Einlenken der Sowjetunion im Wettrüsten des Kalten Krieges wäre für seine Strategie kontraproduktiv. So werden die Annäherungsgespräche sabotiert und die Person Palme diskreditiert. Im Februar 1986 wird Palme von einem unbekannten Täter ermordet.

Der Film zeigt die Bedeutung der geheimen Kriegsführung der USA im Kalten Krieg unter Bezugnahme auf hochkarätige Zeitzeugen und exklusives Filmmaterial. Einmal mehr wird deutlich, dass die USA zur Durchsetzung eigener Interessen auch vor der Souveränität demokratischer Staaten nicht Halt machte. Eine Thematik, die gerade in Anbetracht der aktuellen politischen Lage und der jüngsten Geheimdienstskandale von beachtenswerter Aktualität ist.”

 

http://www.arte.tv/guide/de/050296-000/taeuschung-die-methode-reagan#arte-header

 

Dienstag, 05. Mai um 23:00 Uhr (53 Min.)

Wiederholung am Dienstag, 12.05. um 8:55 Uhr

Wiederholung am Montag, 18.05. um 8:55 Uhr

BND-Agenten im Einsatz bei NEOPRESSE: die wahre Quelle brauner Mythen.

$
0
0

Digital StillCamera

Donnerstag, 21.5.2015. Eifel. Sehr geschätzter Leser – ich muss Ihnen ein Geständnis machen: mein letzter Artikel bei Neopresse – Die Diktatur in Deutschland im Jahre 2015 – galt nicht Ihnen. Meine Facebookfreunde sind darüber informiert – als Kontrollgruppe. Ich habe ihn entworfen, um eine Theorie zu belegen: dass hier und jetzt Agenten eines Nachrichtendienstes aktiv an der Meinungsbildung arbeiten … bzw. aktiv an der Eliminierung eines freien, unabhängigen Nachrichtenmagazins tätig sind. Ja- ich bin nun mal Geisteswissenschaftler, wie man mir sagte: mir hervorragender Ausbildung. Ich kann halt nichts anderes und nehme die damit einhergehende Armut billigend in Kauf: es gibt manchmal wichtigeres als die Maximierung des persönlichen Rohstoffverbrauches.

Die Zutaten für dieses Experiment waren einfach: wie im Artikel zitiert eine im Handelsblatt erwähnte Studie, die besagt, dass 60% der Deutschen das mächtigste Land in Europa nicht mehr als Demokratie ansehen, ein in der konservativen Welt erschienener Artikel über die Dynastien, die Deutschland regieren und ein Artikel des Spiegel über den Einsatz einer ganzen Natobrigade zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung – aus der Sicht eines V-Mannes eine äußerst brisante Kombination, die alle Alarmglocken klingeln lassen muss: hier wagt jemand, darauf hinzuweisen, dass öffentlich als seriös anerkannte Medien offen über eine Diktatur im “Westen” berichten … eine Nachricht, die als solche nicht erscheint, sich aber logisch aus den Informationen ergibt. Da wir von einer großen Masse an Sympatisanten für diese Nachricht ausgehen müssen, die sich – möge es der Himmel vermeiden – nachher noch zu einer basisdemokratisch organisierten Gruppierung zusammenschließen, die die Machtverhältnisse im “Westen” zuungunsten des “Establishment” in Frage stellt, war der Einsatz eines V-Mannes hoch wahrscheinlich.

Und der kam dann auch recht schnell. Hören wir Agent “Heiner”:

Hr. Dammann, Jahrgang 59, beschäftigen Sie sich einmal unvoreingenommen mit sowas
und den Argumenten ohne gleich in das gängige Fahrwasser zu kommen. Und dann, einer wie Sie: wer suchet der findet… darauf bezogen können Sie die Diktatur die Sie im Jetzt verorten unter anderen Gesichtspunkten sehen. Mich gan persönlich, der sich einige Zeit prüfend mit dem (link) beschäftigte hat es persönlich ungemein befreit. Anderseits erschrocken und ich erschrecke täglich mehr, wohin wir uns bewegen.

Achten Sie mal auf die Sprache. Ich weiß, dass wird in Schulen nicht mehr so gelehrt. Wie ein weiser Vater spricht er zu seinem Sohn, lenkt ab von einem wichtigen Thema (einer Diktatur im Jetzt) zu einem unwichtigen Thema (andere Gesichtspunkte – die aber direkt durch den Link vorgegeben werden). Versprochen wird: eine ungemeine Befreiung.

Der von mir entfernte Link (Holocaustleugnung ist in Deutschland eine Straftat – und zwar völlig zurecht, wenn man nicht will, dass sich die Vernichtungsorgie nochmal wiederholt) führt zu einem bekannten Holocaustleugner, dessen Thesen schon längst von einem seiner Schüler widerlegt wurde: wer arbeitet eigentlich noch mit solch´ veraltetem Material?

Hier ist die Arbeit eines Geisteswissenschaftlers gefragt, nicht die eines Journalisten, hier gilt es, die Absicht der Tat herauszufiltern … und nicht den Köder zu schlucken, der offen hingelegt wurde. Zeit, wach zu werden, lieber Leser: was wurde hier GETAN?

Mit einem einzigen Schlag wurde ein freies, unabhängiges Medium (Neopresse, um genau zu sein) als Ort besetzt, an dem man unkommentiert eine Straftat begehen kann. 300 Autoren samt des Initiators wurden so zu Nazikollaborateuren. Sollte dieser Artikel über die Diktatur in Deutschland (deren Existenz ja ein Schlag ins Gesicht eines jeden anständigen Bürgers bedeuten würde und zu dringlichem Handeln aufrief) sich also im Netz weiterverbreiten, so verbreitet sich auch automatisch die naive Holocaustleugnung mit … und entzieht der Argumentation jegliche Glaubwürdigkeit.

“Bei Neopresse fabulieren Nazis vom Endsieg über den Juden” – so wird die Meinung der kritischen Öffentlichkeit über dieses Web-Projekt sein, was seine Reichweite sofort enorm einschränkt und jedes der kritischen Worte – wirlich JEDES – in ein äußerst braunes Licht stellt, was die Glaubwürdigkeit jeder Arbeit sofort in Frage stellt: so mordet man soziale Existenzen.

Ein hartes Stück Arbeit, was ich Ihnen da zumute, nicht wahr? Gedankliche Arbeit, wohlgemerkt.

Wäre Agent Heiner wirklich ein Nazi – so hätte er gar nichts geschrieben. Versetzen Sie sich einmal in die Situation eines rechtsradikalen Verfassungsfeindes, der einen Artikel vorfindet, der – aus der Mitte der Gesellschaft heraus – diesen Staat glaubhaft als Diktatur beschreibt: was würden Sie tun …. so als echter Nazi? Gar nichts. Ihr Ziel – ja, Ihr ganz persönliches Ziel – erfüllt der Artikel doch ebenso, ist gibt für Sie keinen einzigen Grund, hier mit veraltetem “esoterischem” Geheimwissen präsent zu werden, Artikel dieser Art können dazu geeignet sein, die Zerrüttung der Gesellschaft in der Sie leben voranzutreiben – was ganz in ihrem Sinne ist, weil sie ja von Machtergreifung träumen.

Agent Heiner jedoch – läuft zu Hochtouren auf, weil seine Mythen (die er fleißig lernte, um Akzente zu setzen) nicht so ankommen wie geplant. Nun – die Facetten des Mythos “der Jude ist an allem Schuld und will Deutschland vernichten” – direkt entnommen aus Hitlers Wahnvorstellungen – sind vielfältig, monoton und leicht zu widerlegen, wenn man die Perspektive ändert. Versuchen Sie es selbst – machen wir ein Gedankenexperiment. Stellen Sie sich vor – für einen Moment – dass Gott persönlich in diesem Moment alle Juden aus der Welt entfernt. Das muss man nicht wie Hitler und andere europäische Antisemiten durchführen, das geht – für einen Gott – auch per freudiger “Entrückung”. Mal ehrlich: was würde sich ändern? Der BND (und die Telekom) würden keine Daten mehr in Deutschland für die NSA sammeln? Alle Reichen in Deutschland würden 50 Prozent ihrer Aktiengewinne zur Finanzierung des Sozialstaates abgeben (ja – nur die Abgabe von 50 % der Aktiengewinne des Jahres 2016 würden die Ausgaben des Bundes für Hartz IV mehr als decken)? Sämtliche Finanzinstrumente zur Ausplünderung des Mitbürgers würden sofort aufgegeben zugunsten einer gemeinnützigen Solidarwirtschaft? Alle Netzwerke von Politik und Wirtschaft würden sich sofort auflösen? Die arabischen Staaten würden Palästina sofort friedlich und gerecht in einen großen, arabischen Staat verwandeln? Nun – das könnten sie schon jetzt: die Blockade Palästinas wurde auch von Ägypten aufrecht erhalten – und mit dem Geld Saudi-Arabiens könnte man – ohne große Anstrengungen – jedes materielle Leid im Gaza-Streifen verhindern, aus jedem Bewohner einen reichen Menschen machen. Darüber … redet man aber nicht gerne, weil es nicht zielführend ist.

Falls Sie die Fragen mit JA beantworten: mangels großflächiger Präsenz jüdischer Mitbürger in Deutschland wäre das ja hier schon jetzt möglich. Warum also geschieht es nicht? Kann es sein, dass die 85 % der Milliardäre der Welt, die nichts mit dem Judentum zu tun haben, die Funktionen ihrer Kollegen einfach ohne große Änderungen übernehmen würden – wie sie es jetzt schon in Asien tun?

Es bleibt natürlich erstmal eine Hypothese, das Agent Heiner vom BND instruiert wurde. Aber wie alle “Verkäufer”, die ihre Ware selbst nie gedanklich durchdrungen haben, macht er, was Verkäufern immer gelehrt wird: er macht ein neues Fass auf, diesmal: “nine-eleven”. Das verrät erstmal das Ziel – und seinen Auftrag: Diskreditierung eines unbequemen Nachrichtenmagazins. Auch hier muss wieder etwas Gedankenarbeit geleistet werden. Es gibt hervorragende Arbeiten zu der (mangelhaften) Verschwörungstheorie der US-Regierung über den dreisten Coup eines Bin Laden, die nahelegen, dass die Wahrheit eine Andere ist als die, die uns gerade verkauft wird. Und es gibt das von Agent Heiner zitierte Video, ein zusammengeschnittenes You-Tube-Machwerk, in dem ein hysterisch klingender Jugendlicher alle für dumm erklärt, die seinen Ausführungen nicht folgen können. Eingestellt wurde das Video von “gesund&lecker” – einem Produzenten, der ansonsten gerne über Hanfkakao, Smoothies und Tee informiert.

Die Konsequenz – im Rahmen der laufenden Diskussion? Ein weiterer Spinnerbonus für seriöse Autoren von Neopresse. Dabei gibt es genug qualitativ hochwertiges Material zu diesem Thema.

Und wie alle schlechten Verkäufer (was jeder ist, der tut, wohinter er persönlich gar nicht steht) greift er zur “Argumentationsdusche” via You-tube-Videos, deren Studium das Zeitkontingent jedes normalen Mitteleuropäers bei weitem übersteigen würde. Trotzdem lohnt es sich, einen Blick auf die Videos zu werfen, denn: man entdeckt etwas Besonders. Mit großer Akribie und Sorgfalt wurden Informationen gesammelt (und mit Absicht in einen anderen Zusammenhang dargestellt) – über einhundert Jahre Pressegeschichte hinweg.

Wer hat eigentlich das Potential (Zeit und Geld) so eine Arbeit zu leisten? Der einsame Neonazi aus Milwaukee? Oder doch eher ein subversiver Dienst, der das Entstehen einer Gegenkultur im Keim ersticken möchte? Hier stoßen wir auf einen Kern geisteswissenschaftlicher Arbeit, den ich Ihnen weder abnehmen kann – noch abnehmen will. In der strengsten Abteilung der Geisteswissenschaften – der Philosophie – gilt unumwunden der Satz: “ich weiß, das ich nicht weiß” – schon seit Jahrtausenden. Deshalb ist man gut beraten, in Wahrscheinlichkeiten zu denken – was die meisten Menschen tun, sie nennen das dann modern “Glauben” (“ich glaube nicht, dass …; ich glaube, dass”) … und machen so unbewusst aus der Frage der Wahrheitsfindung eine religiöse (und damit im Rahmen der Welt wertlose) Frage.

Also: was halten Sie für wahrscheinlicher – das ein Geheimdienst seine Möglichkeiten spielen läßt, um jeden Widerstand mit verdeckt rechtsradikalen Mythen zu infiltrieren, die auf immer verhindern werden, dass sich eine kritische Öffentlichkeit zusammenschließt, um ins Handeln zu kommen … oder das ungebildete Einzelgänger durch Zufall großes esoterisches (also nur eingeweihten Kreisen zugänglichem) Wissen gefunden haben – bei youtube?

Für mich fällt das Urteil leicht (wie bei nine-eleven, wo sich eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür abzeichnet, dass die offizielle Verschwörungstheorie nicht dem tatsächlichen Geschehen entspricht): ich verweise auf zwei aktuelle Artikel, hier erstmal die FAZ vom 14.5.2015:

Neues Verfahren, altes Spiel: Im NPD-Verbotsverfahren mussten alle V-Leute aus der Führungsebene der Rechtspartei abgezogen werden – sonst droht ein wiederholtes Scheitern.

Bleiben Sie bei dem, was interessant ist: nicht das Verbotsverfahren sollte interessieren, sondern … die Anzahl von Geheimdienstleuten in der Führungsebene – die man so bequem mit rechtsradikalen Mythen versorgen kann, die mit Sicherheit dafür sorgen, dass sich 1933 nie wiederholen wird, weil sich die Altnazis so zu einer nie mehr zu großem Einfluss fähigen Gruppe entwickeln können, die Mehrheiten in Deutschland hinter sich vereinen kann.

Die zweite Meldung stammt aus der TAZ vom 12.5.2015 und beschäftigt sich mit der Involvierung des Verfassungsschutzes bei den rechtsradikalen NSU-Morden, denen der Verfassungsschützer Temme teilnahmslos und – wie der Anwalt einer der Opfer glaubhaft darstellt – im dienstlichen Auftrag beigewohnt hat.

Mit den gleichen Methoden wurde ein Erstarken der Friedensbewegung im Keim erstickt – heute gelten “Mahnwachen” in breiter Front als Legendenorgien von Neonazis (übertrieben formuliert).

Der Trick funktioniert halt überall.

Das letzte Indiz für unseren BND-Agenten Heiner?

Er gibt auf, als er am Ende seines Schulungsmaterials angekommen ist. Kein überzeugter Kämpfer für “seine Wahrheit” – wie man sie in rechtsradikalen Kreisen finden kann – sondern jemand mit einem Auftrag, den er gut erfüllte. Ein echter “Nazi” hätte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die einmal begonnene Auseinandersetzung zu gewinnen – ein V-Mann jedoch zieht sich zurück, wenn sein Auftrag erledigt ist.

Die Textanalyse zu den Aussagen von “Agent Heiner” hätte ich hier noch umfangreicher ausführen können – doch wer würde 40-5o Seiten Textanalyse noch folgen wollen? Zugegeben: von welcher Stelle er für seine subversive Arbeit bezahlt wird, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, “BND” sei hier nur als Synonym für “Nachrichtendienste” eingestellt.

Ja – das ist … in meinen Augen mit großer Wahrscheinlichkeit … unangenehme Wahrheit hinter vielen im ersten Moment harmlos erscheinenden Mythen, die seit Jahren die “Szene” fluten, aber alle den gleichen Zweck verfolgen: jeden sich formenden gesellschaftlichen Widerstand gegen den sterbenden Kapitalismus mit dem – gesellschaftlich weit als solches akzeptiertem – “absoluten Bösen” zu verquicken: dem NS-Vernichtungsstaat.

Das dieser Staat nur ein Probelauf war, dass der NS-Vernichtungsstaat nur das logische Ende eines ausufernden, in seiner Unmenschlichkeit hemmunglos feudal orientierten Wirtschaftssystems war, der Muster sein kann für alle Folgestaaten, die die Folgen der unauflösbaren Widersprüche dieses Systems zu bewältigen haben, wird so nicht mehr diskutiert, eben so wenig, wie das Grundübel jener Zeit: die Bildung absoluter Macht über die Menschheit durch engen Schulterschluß zwischen Konzernwirtschaft und Parteienwirtschaft.

Ein Blick zurück in die NS-Geschichte – auf Geschehnisse, die kaum weitergetragen werden? Meine Mutter (Arierin, Kind, 9 Jahre alt, unpolitisch) musste ihre eigene Kotze beim Bund deutscher Mädels essen. Sie hatte ihr Essen erbrochen … und 399 weitere BDM-Mädels mussten warten, bis sie das Ergebnis ihres Erbrechens vollständig vertilgt hatte. Der Vernichtungsstaat … war für jedermann hoch gefährlich – und psychisch krank bis ins Mark. Schade, dass wir den Geschichten unsere Eltern und Großeltern und Urgroßeltern nicht mehr lauschen. In jenen Lagern wurden Kinder angehalten, ihre Eltern zu verraten – und so wurden viele umgebracht, nur weil der verzogene Sohnemann sich für ein nicht gekauftes Eis rächen wollte.

Wenn Sie in einer solchen Welt leben wollen … bitte schön. Dann folgen Sie Agent Heiner in seinen Ausführungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach bewegen wir uns direkt wieder auf eine solche Welt zu, “unwertes Leben” wird wieder öffentlich von Parteioberen definiert: “Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen”.

Anders formuliert: “Wer nicht für meinen Profit billig schuftet, den bringe ich um”.

 

 

 

 

EILT – Was die Medien nie gezeigt haben und zeigen werden

$
0
0

Unbequeme Realität – Von wegen Einigkeit und Geschlossenheit von Politiker in Europa. Wie sie uns belügen!
Parlamentsreden aus verschiedenen Ländern im EU-Parlament, die man in den Mainstream Medien nie veröffentlich wurden und werden. Wenn es solche Erkenntnisse gibt, diese nicht veröffentlich werden und nichts geschieht, dann ist dieser Welt nicht mehr zu helfen!!!

MK-Ultra regiert in Hollywood

$
0
0

„MK-Ultra regiert in Hollywood“, ist ein weiteres audiovisuelles Medien-Kunstprojekt, welches sich gesellschaftskritisch mit den Themen Manipulation auseinandersetzt.

Der Moloch der Unterhaltungsindustrie, das US Kriegsverbrecher-Regime, der Schlägertrupp des Pentagon, die Geheimdienste und nicht zuletzt die Klatschaffen (Schreiberlinge, Mietmäuler, etc.) aus den Massenmedien auseinanderzuhalten scheint nicht mehr möglich.
Alle zusammen jedoch, liegen sie als 100%-ige Partner des Falschgeldsystems wie in einer natürlichen Symbiose breitbeinig und hündisch ergeben dem Mammon zu Füssen und treiben deren machiavellische, okkulte, satanische Agenda voran.
Das Geld hat sich die Wahrheit zum Untertan gemacht.


Moment mal – Ich muss mal Dampf ablassen und was loswerden

$
0
0

Was sind wir doch für eine verlogene Gesellschaft geworden. Da wird von Toleranz geschwafelt von Verständnis und Solidarität für die Schwachen welche unsere Hilfe brauchen. Eigentlich ist das auch nicht zu beanstanden nur darf man nicht nur an DIE denken welche in den Medien eine Lobby haben und andere als Schmarotzer dargestellt werden.

Eigentlich sollte sich doch wohl JEDER, der sich in Not befindet, unsere Unterstützung und Hilfe sicher sein und nicht nur DIE welche sich in Deutschland befinden, aus welchem Grund auch immer. Was wir zur Zeit erleben ist eine entmenschlichte und verrohende Gesellschaft.
Sollte es nicht nachdenklich stimmen wenn eine überschaubare Anzahl von Kriegsflüchtlingen unser Verständnis und Solidarität hat und wir, ein Volk von ZEHN MILLIONEN Menschen, gleiches nicht uneingeschränkt zugestehen?

Zu diesen Ergebnis kann kommen wenn man die nun mehr über Monate verbreitende Hetze gegen Griechenland von Medien in Springerstiefeln zur Kenntnis nehmen würde.
Das Volk jubelt über die von Medien und einzelne Politiker verbreitende Kakophonie (Laute und Geräusche, die besonders unangenehm oder unästhetisch klingen). Politiker benehmen sich wie windige Gebrauchtwagenhändler, deren Ziel es ist, ein in die Jahre gekommenen Ladenhüter schnell loszuwerden. Ja, diese Griechen wollen „nur unser GELD“, so ist es zu lesen, zu hören und in der Klotze zu sehen.

Halbwahrheiten, Desinformationen, Falschmeldungen und Lügen, untermauert mit „Umfragen und Statistiken“ sollen rechtfertigen, dass es an der Zeit ist, die „Griechen“, mal richtig in den Arsch zu treten.
Aber es geht eben nicht um die Menschen in Griechenland, nicht um unser GELD, sondern um das GELD von Banken, der Finanzmafia und Halunken der Wirtschaft.
Der Politik geht es um den Sturz, einer vom Volk Griechenlands, demokratisch gewählten Regierung. Wo kommen wir denn auch hin wenn eine Regierung in Europa sich um sein Volk kümmert und gegen die dekadenten Eliten von Macht und Kapital aufbegehrt.

Der Ekelfaktor ist besonders groß, wenn Politiker mit wehleidiger Stimme in den Medien heucheln, man mache sich große Sorgen um den Wohlstand und Verelendung der Menschen in Griechenland. Die Verelendung der Menschen in Griechenland ist bereits Alltag geworden und nicht erst seit gestern. Wie anders ist es zu erklären, dass die Selbstmordrate drastisch gestiegen ist, Eltern ihre Kinder in Kinderheimen abgeben weil man sie nicht mehr versorgen kann, die Obdachlosigkeit Tag für Tag steigt, die Suppenküchen wie Pilze aus den Boden schießen, eine ganze Generation ohne Hoffnung ist und keine Zukunft hat.

Und bevor ich es vergesse, gleiche Zustände findet man nicht nur in Griechenland.

Wäre ich jetzt zynisch würde ich sagen das es da den Hartz IV-Beziehern in Deutschland, verglichen mit den Griechen, relativ gut geht, auch wenn bei uns drei Kugeln Eis aus der
Eisdiele teurer sind als der Tagessatz für Essen und Trinken von ca. 2,79 EUR mit dem Kinder unter 6 Jahren, die in Hartz IV Bedarfsgemeinschaften leben, versorgt werden müssen.
Die anderen Tatbestände der Verarmung in Deutschland bedürfen keiner weiteren Ausführungen, diese sind bekannt, jedenfalls DENEN welche es betrifft, die ANDEREN ist auch bereits egal geworden, jedenfalls so lange bis es um den eigenen Arsch geht.
Entschuldigung dass ich kurz abgeschweift bin, ich habe noch gute Nachrichten für alle von Armut betroffenen Menschen in Griechenland, Spanien, Italien, Portugal, Frankreich und Deutschland.

Die gute Nachricht ist (Quelle aus der Politik) den Menschen in Slowenien, Bulgarien und Rumänien geht es noch schlechter, da soll der Mindestlohn und die Renten noch knapper ausfallen, auch eine Form von Wohlstand in Europa. Kann man nur hoffen, dass dies nicht zum Geschäftsmodell der Politik wird.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass eure Kinder nicht wie zum Beispiel in Indien und Bangladesh bereits mit zwölf Jahren arbeitslos werden, weil die Finger zu dick geworden sind um die Schnäppchen für Bekleidungsdiscounter herzustellen, welche sich die Armen in Europa sich noch leisten können, nur die Griechen wohl nicht mehr.

Na wenn das mal keine Perspektiven sind!

„BILD“ kämpft gegen latenten Ausländer Hass in Deutschland

$
0
0

Ganz Deutschland diskutiert über den Ansturm von Flüchtlingen und Asylbewerbern. BILD fordert: Das muss sich jetzt sofort ändern!
„BILD“ fordert:
„Wer gegen Ausländer hetzt, sie bedroht oder tätlich angreift, den muss die volle Härte des Gesetzes treffen. Keine Ausrede! Keine Ausnahme!“

Live von der IAA: BMW-Chef von selbstgezüchteter Bestie überwältigt

$
0
0

17_Oltimer+BMW

Vehikel gestern und heute (Fotorechte s.u.)

Nostalgiefreunde erinnern sich oft mit Wehmut an die Oldtimer-Zeit. Als die Designer der ersten Automobile sich noch bemühten, ihren Vehikeln ein Gesicht zu geben, das die Herzen der Menschen, die ihnen ins blecherne Visier sehen, trotz unvermeidlichem Lärm und Gestank ein wenig erfreut. – Drollige runde Augen als Scheinwerfer und gutmütige Kühlergrill-Stupsnasen blickten einem entgegen, auch sonst konnte man sich bei den gerade ihren Siegeszug über die Landschaft antretenden Vehikeln recht harmonischer Formgebungen erfreuen. Noch die Modelle der 80er Jahre hatten etwas von diesem Chic und klassischer Ästhetik.

In den 90er Jahren begann dann ein ganz anderer Wind zu wehen. Mazda brachte einen Werbespot, in dem das neue Modell „6“ an einer urbanen Betonlandschaft vorbeifuhr und dorthin einen haifischförmigen Schatten warf. Der Werbefritze, der damals den Mazda-Video gedreht hat, war wohl ein Goethe-Kenner – er wusste, dass man im Schattenwurf das Wesen der Dinge erkennen kann.

Spätestens mit der Milleniumswende war dann Schluss mit lustig, die jungfräuliche Phase des Automobildesigns ist heute ein für allemal vorbei. Unter einem Zeitgeist, dessen erklärtes Ziel es ist, jedwedes Gutmenschentum auf Teufel komm raus auszurotten, ist natürlich kein Platz für gutmütiges Autodesign.

Sonst vergisst der Bürger womöglich auf seine oberste Pflicht: der totalen Effizienz und dem Verdrängungswettbewerb zu dienen.

Das folgerichtige Autodesign trägt heute also die Signatur Marke „böser Wolf“. Nachdem BMW den Anfang mit richtig „tierischer“ Automobilimpressionistik gemacht hatte, überbieten sich inzwischen auch alle anderen Blechschmieden im stillen Wettbewerb, wer die gerissenste und aggressivste „böse Wolf“-Visage designen kann.

Die ehemals runden Frontscheinwerfer fast aller Marken sind mittlerweile von grimmig nach unten gezogenen Augenbrauen verengt, die Mundpartie der Autovisage erinnert an gebleckte und zu allem bereite Zähne eines Raubtiers. Das unausgesprochene Signal des hinterm Steuer sitzenden Herrl dieses Hundes: „Wer sich mir in den Weg stellt, den mach‘ ich platt!“ – frei nach dem Wahlspruch des Chefs der US Bank Lehman Brothers, dessen T-Shirt den Aufdruck „Get out of my way!“ trug.

Ja, die von Thomas Hobbes postulierte Gesellschaft, in der „jeder Mensch des anderen Menschen Wolf“ sei, ist scheinbar schon näher als uns bewusst ist.

Besonders detailverliebt wird das böse Wolf Design neuerdings vom Autobauer Audi zelebriert, wo die Aggressivität des Motortieres nicht bloß durch gnadenlose Blechgestik demonstriert wird, sondern diese selbst in der Formgebung seiner Pupillen ihren Ausdruck erhält: die Scheinwerferelemente sind in Form mehrerer nebeneinander angeordneter LED-Elemente gestaltet, deren Linienzug an wütend nach unten gezogene Augenbrauen erinnert.

Hat man einen Audifahrer auf der zweiten Autobahnspur im Nacken und er lässt mit einem lässigen Fingerschnipper diese „Böse Wolf“-Augen kurz aufleuchten bzw. verpasst einem einen visuellen „Get out of my way!“-Warnschuß in den Rückspiegel, dann ist leichte Gänsehaut die nicht unerwünschte Nebenwirkung – zumindest wenn man einen alten Fiat fährt und nicht mit einem kurzen Tipper auf die Bremse die eigenen, ebenfalls zur grimmigen Visage verzogenen Flugabwehrgeschütze in Form von „Böse Wolf“-Bremslichtern aufleuchten lassen und dem von hinten herannahenden Feind eine standesgemäße Antwort verpassen kann.

Insbesondere mit einem SUV hat man hier leicht lachen. Viele SUV-Heckteile wirken wie grimmig-schmerzvoll zusammengekniffene Hintern, aus denen per Pedaldruck jederzeit ein tödlicher Gärgas-Furz entweichen kann.

Hätte man in den 80ern hierzulande noch über das aufgeblasene Krapfen-Design der SUVs gelacht und auch die PKWs im Böse-Wolf-Look wieder zurück in die Faschings-Requisitenkammer geschickt, so sind sie heute state of the art.

Und auch wenn ihn manche Spötter als „Hausfrauenpanzer“ bezeichnen und sich sogar Automobilfreunde weitgehend einig darüber sind, dass SUVs außer für den, der drinnen sitzt schrecklich sind – der Erfolg gibt dem SUV Recht: Fast jeder zehnte gekaufte Neuwagen ist heute ein SUV. Dass ein SUV bei gleicher Fahrleistung wie ein PKW ungleich mehr Sprit verbraucht und ein Vielfaches an Schadstoffen ausstößt, stört unsere Politiker keineswegs. Politiker, die im Gegenzug durch mittlerweile absurde Energiespar-Verordnungen und Dämmvorschriften jedem ehrlich arbeitenden Menschen die Errichtung eines Eigenheimes fast verunmöglichen.

Warum die Politik in Zeiten verknappender Ressourcen und eskalierender Feinstaubbelastung kein Problem mit SUVs und auch nicht mit der visuellen Umweltverschmutzung durch die Böse-Wolf-PKWs hat? Nun, ich weiß mir als Techniker auch keine andere Antwort als die, dass der SUV und der Böse-Wolf-PKW womöglich einfach das beste und billigste Werbe-Sujet für das neoliberale Politdogma sind. Omnipräsent vermitteln sie die Botschaft, die man auf Werbeplakaten schwer transportieren könnte: „Der Stärkere setzt sich durch, also pass bloß auf, dass du nicht auf der Strecke bleibst.“

Manchmal ist das Schicksal jedoch gerecht und es bleibt nicht der Schwächere auf der Strecke sondern auch einer der wohlbeleibten SUVeranten. So geschehen dieser Tage bei der Frankfurter Automesse IAA, wo es den BMW Chef Harald Krüger höchstpersönlich umgelegt hat.

Bevor Sie sich das unten gezeigte Video des grausamen Ereignisses ansehen, mag sich mancher vorher kurz in bewegten Bildern auch die Atmosphäre vergegenwärtigen, in der sich die Tragödie abgespielt hat: http://iptv.orf.at/#/stories/2299504/

Die IAA-Messehalle, ein diesmal unter dem Thema „vernetzte Mobilität“ unter Strom gesetzter Hochglanztempel, vollgefüllt mit allem, worauf Deutschmänner stolz sein können: Technik, Elektronik, Autos, verschmolzen zu einer futuristischen Performance, gegen die Captain Kirk auf seiner Enterprise wie ein Waisenknabe wirkt. Smarte Businessmänner in grauem Zwirn, die mit ebenso smarten Funkarmbanduhren selbstfahrende Autos herbeikommandieren, die Luft durchschnitten von Laserstrahlen und in die Luft projizierten Beamer-Zauberbildern, auf denen für Presse und kaufstarke Kunden die neuesten Böse-Wolf-Modelle zu bewundern sind. Das alles in einer kühl-frostig technoblaugrau gehaltenen Kulisse. Menschen krabbeln vor der gigantomanischen Technikmaschinerie herum wie kleine Ameisen und kommen im bewundernden Staunen davor, wie weit wir es gebracht haben, gar nicht mehr heraus. Im Cockpit der neuen Fahrzeuggeneration laufen Kameras, die jede Bewegung der Insassen in Echtzeit auswerten: Mit einer Handbewegung in der Luft kann man eingehende Mobilanrufe annehmen oder zurückweisen. Genauso wird jedes im Cockpit gesprochene Wort per WLAN zu einer Cloud in den Himmel geleitet und von dort aus den Insassen jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. „Siri, lad‘ mir die neueste Schwubbeldupp-App runter!“ – „Schon geschehen.“ Gegen die digitalen Dienste von Siri war der bezaubernde Jeannie-Flaschengeist von Larry Hagman noch eine richtiggehend lahme Ente. Gäbe es noch eine Fußball-Leinwand in der Halle – die Seligkeit wäre perfekt und alle Menschen wunschlos glücklich. Im obigen Video sieht man, wie natürlich auch Deutschlands „Frau ohne Eigenschaften“ Angela M. vorbeikommt und dem fortschrittlichen Treiben ihren Tribut zollt.

Mit einem Wort, der Schauplatz des tragischen Geschehens ist eine technokratische Markthalle, vollgefüllt mit Dingen, über die Sokrates achselzuckend gesagt hätte „Was es alles gibt, was ich nicht brauche“, während jeder Nichtsokratiker mit offenem Mund und gefalteten Händen vor ebendiesen Dingen steht und sagt: „Willhabähn!“

Mitten in diesem Treiben kommt nun der BMW Chef auf die Bühne und will der sehnsuchtsvoll wartenden Menge das neueste goldene – in diesem Fall metallic blau lackierte – Kalb aus seinem Münchner Stall präsentieren.

Er hat nur leider denselben Fehler gemacht, den auch die Las Vegas Showmaster Sigfried and Roy gemacht haben, als einer der beiden Löwendompteure von seinem Tier hinterrücks niedergerissen und übel zugerichtet wurde: Auch der Münchner Autobauer hat seiner Bestie den Rücken zugewendet. Und das ist ihm dann auch zum Verhängnis geworden.

Wer das folgende Video aufmerksam betrachtet, der kann wahrnehmen, wie das hinter ihm lauernde Tier langsam seine kalten, technokratischen Tentakeln nach dem Redner ausstreckt. Es legt sie ihm um Hals, Hüfte und Beine. Man merkt zwar, dass der gute Mann etwas blass bei dieser Umarmung wird, aber noch weiß er nicht, wie ihm geschieht und setzt deshalb seine Lobeshymne auf das goldene Kalb fort.

Schließlich der Schock: Die Bestie vollzieht ihren Würgegriff und legt ihren ehemaligen Meister um. Er taumelt, stürzt zu Boden und ringt röchelnd nach Luft, eine Anzahl grauer Männer befördert ihn schließlich von der Bühne.

 

Die Botschaft, die die eigenläufig gewordene Technik auf der unter dem Motto „Vernetzte Mobilität“ stehenden Automesse mit dem Abservieren des BMW Chefs an die Menschen gesendet hat, ist eindeutig: Wir werden nicht mehr gebraucht. Nicht nur die Autos werden demnächst selbst fahren, auch die derzeit auf Teufel komm raus entwickelte Künstliche Intelligenz wird uns ineffiziente Zweibeiner bald abservieren (siehe auch ARTE Doku „Welt ohne Menschen“).

 

Copyright Fotos (Wikimedia Commons): VW (li.): Silar, CC BY-SA 4.0 – Link; BMW (re.): Navigator84, CC BY-SA 4.0 –Link

Medienmanipulation im Kriegsfall: über Superwaffen und Flüchtlingskrise

$
0
0

Digital StillCamera

Mittwoch, 11.11.1015. Eifel. Nun – eigentlich wollte ich heute eine Eilmeldung verschicken und verkünden, dass der Dritte Weltkrieg schon vorbei ist. Der Grund ist einfach: gemäß ersten Meldungen hat die Russische Förderation ein Waffensystem entwickelt, das in der Lage ist, die elektronische Kommunikation des Gegners vollkommen lahm zu legen. „Eloka“ – elektronische Kampfführung – ist der Herzstück aller modernen Streitkräfte, sie maximiert Erfolge und minimiert Verluste – wie man im „Blitzkrieg“ gegen den Irak sehen konnte. Gäbe es nun ein Waffensystem, dass diese elektronische Kriegsführung völlig eleminiert: der Besitzer wäre konventionell nahezu unbesiegbar, weil er alle Vorteile einer modernen Kriegsführung auf seiner Seite  hat, in einem „Blitzkrieg“ sämtliche Nachbarn unterwerfen könnte und eine tödliche Gefahr für die US-Luftwaffe und die US-Flugzeugträger darstellen würde, Elemente, die die Machtbasis der USA im Ausland darstellen.

In der Tat gibt es Indizien, dass es so ein System gibt, Russland seine Wirkung demonstriert hat und die Nato deshalb ihren aggressiven Ton deutlich heruntergefahren hat: der Dritte Weltkrieg wäre vorbei, bevor er heiß geworden ist, weil die verantwortlichen Militärs erkannt haben, dass sie diesen Krieg aktuell nur verlieren können. Da würde erklären, weshalb wir aktuell so wenig über die Ukraine hören – obwohl mich Meldungen erreichen, dass der Krieg dort weiterhin voll im Gange ist (siehe remember.tv). Es war die unheimliche Gleichschaltung deutscher Medien während der laufenden Ukraine-Krise, die die deutsche Bevölkerung bis tief hinein in den kabarettistischen Bereich verstört hat, ebenso sollte das aktuelle Schweigen über die Ukraine verstören. Noch letztes Jahr sah es so aus, als würde sich im Kampf um die Ukraine das Geschick der ganzen westlichen Welt entscheiden – heute spricht man viel verhaltener darüber. Ja – es könnte sein, dass eine überlegene russische Waffe der Nato einen dicken Dämpfer verpasst hat.

Auch politisch gibt es Indizien, dass die Riege der „Entscheider“ einen neuen Kurs fährt: kaum groß diskutiert wurde die Reise des bundesdeutschen Vizekanzlers nach Russland, wo er unverholen die Existenz kriegstreibender Kräfte innerhalb der Nato zugab – mag sein, dass Deutschland hier das erste „Friedensangebot“ unterbreitet hat, als erstes Land die Konsequenzen aus der frisch erkannten militärischen Überlegenheit Russlands gezogen hat. Wie gesagt: Indizien, die darauf hinweisen, dass die Berichterstattung über die russische Superwaffe seriös ist.

Ein drittes Indiz: die Aktion in Syrien. Was machen russische Truppen in Syrien? Sie springen einem befreundeten Machthaber bei – so als ob sie seit dem verlorenen Krieg in Afghanistan nicht verstanden hätten, dass dies nur ein einem blutigen Desaster enden kann. Es sei denn … es hat sich wirklich etwas entscheidendes geändert und man nutzt den Krieg in Syrien, um seine Überlegenheit zu demonstrieren, so wie damals Deutschland und Russland den Bürgerkrieg in Spanien zur Erprobung ihrer „Muskeln“ nutzen. Doch kommen wir erstmal zu initialen Ereignis.

Was war geschehen?

Voltairenet.org hatte letztes Jahr einen Artikel veröffentlich, in dem die Frage aufgeworfen wurde, was der USS Donald Cook solche Angst gemacht hat:

„Das US-Außenministerium hat anerkannt, dass die Besatzung des Zerstörers USS Donald Cook stark demoralisiert wäre, seitdem er im Schwarzen Meer durch ein russisches Kampf-Flugzeug Suchoi-24 (Su-24) überflogen wurde, das weder Bomben noch Raketen besaß, sondern nur ein elektronischen Kriegsgerät.“

Solche Manöver sind nicht ungewöhnlich und sollten niemanden demoralisieren, doch es kam ja noch schlimmer:

„Als das russische Flugzeug die Annäherungs-Phase begann, hätte dieses elektronische Kriegs-Gerät alle Radar, Kontrollvorrichtungen, Übertragung von Informationssystemen, usw. an Bord des US-Zerstörers außerstand gesetzt. Mit anderen Worten, das allmächtige heute montierte, oder noch in Montage befindliche Aegis System für die Verteidigung der modernsten Schiffe der NATO, wurde einfach wie ein Fernseher mit einer Fernbedienung ausgeschaltet.“

Damit wäre klar: sämtliche Nato-Kriegsschiffe weltweit, sämtliche Kampfflugzeuge und Bodentruppen wären blind und taub geworden, könnten im Ernstfall nur als Enten bezeichnet werden, die auf ihren Abschuss warten. Eine Sensation: der Dritte Weltkrieg wäre vorbei. An einem einzigen Tag könnte Russland – wie Israel schon in den sechziger Jahren demonstriert hat – die Luftwaffe der Nato in Europa ausschalten, ohne mit Widerstand rechnen zu müssen, die mächtige US-Navy wäre zu einer Armada von Badewannen degradiert worden, die Machtbalance würde sich weltweit verschieben.

Voltairnet legt schnell noch nach: angeblich hat Russland die Steuerung der USS Ronald Reagen lahm gelegt … doch Quellenangaben sucht man hier vergebens, es gibt nur einen Link zu dem Artikel über die USS Donald Cook. Zeit, sich genauer um diesen Vorfall zu kümmern. Dies hat man dankenswerterweise bei Heise schon getan (siehe Heise), wo man etwas gelassener urteilt, weil es zu dem Vorfall über die USS Donald Cook nur eine einzige Quelle gibt: die staatliche russische Nachrichtenagentur (aktuell: Sputnik.news). Und wer erzählt uns die Geschichte von der Wunderwaffe? Nicht die russische Marine, nicht die russische Luftwaffe, nicht die russische Regierung, nicht die Agentur selbst – obwohl sie allen Grund dazu hätten, darüber zu triumphieren, sondern … Pawel Solotarjow, Stellvertreter des Direktors des Instituts für USA und Kanada der Akademie der Wissenschaften Russlands. Der Mann war früher etwas anders: Generalmajor Solotarjow war früher Chef der Abteilung für Verwaltung und Information des russischen Verteidigungsministerium (siehe BZ aus dem Jahre 1996), der zwar immer wieder als Gesprächspartner der Medien auftaucht, aber als Stellvertreter eines kleinen Instituts ziemlich … abgestellt und ausrangiert wirkt.

Nun legt Voltairenet ja noch nach, berichtet über eine riesige Blase über Syrien, die die gesamte Kriegsführung der USA in Syrien unmöglich machen soll – doch die Quellenangaben (wieder ein Bezug zur USS Donald Cook) zeigen: die Blase ist eine Ente – also ein Gerücht. Von einer Blase redet der US-General Breedlove in der Washington Post (siehe Washington Post), doch der Schwerpunkt seiner Warnung bezieht sich nicht auf unheimliche neue russische elektronische Superwaffen, sondern auf die Errichtung von russischen Luftverteidigungssystemen, die sich offensichtlich nicht gegen die Islamisten richten, sondern gegen … jemand anders. Alle Legenden um die Superwaffe der Russischen Förderation … eine Geschichte eines Generals im Ruhestand. Oder aber … die Indiskretion eines Eingeweihten?

Die Lahmlegung des Aegis-Verteidigungssystems wäre wahrscheinlich ein Segen für die Menschheit, die meisten werden wohl schon vergessen haben, dass es 1988 für den Tod von 290 Zivilisten des Fluges 655 der Iran Air verantwortlich ist: das automatische Aegis-System der USS Vincennes hatte die riesige Passagiermaschine versehentlich für einen Kampfjet gehalten und abgeschossen (siehe Washington Post).

Also … leider keine Entwarnung. Schade, dass die Wahrheit immer das erste Opfer im Krieg ist – und besonders schade, dass Voltaire.net Nachrichten so unreflektiert verbreitet. Und doch ist der Auftritt Russlands in Syrien von Überraschungen für den Westen begleitet: ganz offen demonstriert Russland die Leistungsfähigkeit seiner „cruise missels“, die – ersten Berichten zufolge – den westlichen Geschossen ebenbürtig sind (siehe New York Times) und nebenbei die Botschaft verbreiten, dass der Raketenabwehrschild über Europa ganz preiswert umgangen werden kann. Stimmen die offiziellen Daten über das neue russische Luftabwehrsystem S-400 (die – überraschenderweise – ganz plakativ nur amerikanische Flugkörper als potentielle Ziele ausweist, siehe Sputniknews), verfügt Russland über ein erstaunliches Deffensivsystem, dass gegen Tarnkappenbomber und ballistische Raketen eingesetzt werden kann – falls es nicht ebenfalls nur Propaganda ist.

Etwas weniger Propaganda und den Ausblick auf eine ganz andere Art von Krieg bietet Voltairenet mit einem Artikel über „Strategisch manipulierte Migration als Kriegswaffe“ (siehe Voltairnet.org), der in der Tat auf eine Arbeit von Kelly M. Greenhill aus dem Jahre 2008 verweist (siehe tandfonline), wo diese Kriegswaffe als relevant eingestuft wurde. Ja, wirklich: da machen sich Menschen gezielt Gedanken über Völkerwanderung als Kriegswaffe. Wieder einmal verweist Voltairenet auf eine russische Zeitung … bzw. auf eine Arbeit eines russischen Kollegen von Generalmajor Pawel Solotarjow, der durch Analyse von Twitterbotschaften zu erstaunlichen Erkenntnissen kommt (siehe Voltairenet):

„Diese Studie schließt an die vorhergehende an. Sie zeigt, dass die gegenwärtige Einwanderungswelle nach Europa organisiert ist, um Menschenmassen nach Deutschland zu lenken.“

Eine gruselige Botschaft – wenn sie wahr wäre. Beweisen jedoch – läßt es sich mal wieder nicht. Der angegebene Link bezieht sich auf eine Ausgabe der Komsomolska Prawda, die sich im Besitz des staatlichen Gasprom-Konzerns befindet (wo sich der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder und der Herr Putin gelegentlich zum Feiern treffen) (siehe Süddeutsche), der immer wieder zitierte Wissenschaftler Vladimir Shalak hat diesen Artikel jedoch nicht selbst geschrieben – der Autor dieses Artikels, der von Voltairnet über die Orientelreview nach Deutschland kam, ist ЧЕРНЫХ Евгений, der in seiner „Boulevardzeitung“ auch schon mal über die lebensverlängernde Wirkung der Faulheit (siehe Komsomolka Pravda) oder das ideale Gewicht (siehe Komsomolka Pravda) informierte. Zur Orientierung: Die „Komsomolska“ bedient in Russland das gleiche Marktsegment (mit augenscheinlich ähnlichen Methoden) wie in Deutschland die Bildzeitung. Keine seriöse Quelle für eine solche brisante und Zwietracht fördernde Information.

Nun wäre man geneigt, sich zur Ruhe zu legen, denn: alles war nur heiße Luft. Doch dann … kommt die Tagesschau mit folgender Meldung (siehe Tagesschau):

„Orientierung in der Fremde – für Flüchtlinge ist das wichtig. Sie haben eine beschwerliche Reise hinter sich. Die Initiative „Welcome 2 Europe“ will ihnen Hilfestellung geben. Jan Lukas Strozyk hat für tagesschau.de Mitgründerin Nevroz Duman interviewt.“

Ein Ratgeber für Flüchtlinge, der 25000 tausend mal in Griechenland ausgeteilt wurde, ruft Fragen auf:

„Ihre Broschüren könnten auch als eine Anleitung zur Flucht missverstanden werden. Haben Sie keine Sorge, dass Sie ungewollt Schlepper unterstützen?“

Die Antwort:

„Menschen kommen nach Europa, weil sie leben wollen und nicht wegen eines Stückes Papier. Es ist menschenrechtsverachtend, zu behaupten, dass so etwas Schleppern hilft. Was wir bieten, sind Informationen für Menschen in Not, die ein Anrecht auf dieses Wissen haben. Flüchtlinge haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Gesetze und Regelungen in den jeweiligen Ländern existieren. Die Menschen kommen in Panik, sie wissen nicht, wie es mit ihnen weiter geht.“

Hört sich gut an. Die Aktivistin kennt die Nöte, sie hat selbst ein solches Schicksal hinter sich (siehe Frankfurter Rundschau). Doch es gibt mehr als nur ein Stück Papier, mehr als nur eine Aufklärung über Rechte.

Die Website der Aktion klärt im „livefeed“ über jede aktuelle Entwicklung in ganz Europa auf, beschreibt gängige Transitrouten und aktuelle politische Entwicklungen (siehe W2Eu), konkrete Informationen gibt es zu über 30 Ländern in Europa und Nordafrika … jedoch keine Informationen zu Asyl in den USA, Kanada, Neuseeland oder Australien, dafür aber eine konkrete Ansage zur Ukraine-Krise, zu finden mitten zwischen den Informationen über die aktuelle Asyl-Situation in einzelnen Ländern (siehe W2EU):

„We strongly condemn the Russian military intervention in the territory of Ukraine as well as the attempts to exploit the current situation by certain groups and their collaborators. We remind that these actions violate international law and we believe that responsibility for what is going on is entirely on those who decided to aggression, primarily, on the political leaders of the Russian Federation and on those who supported this decision.“

Genau der gleiche Ton, den unsere Medien angeschlagen hatten: hier als „Impfung“ von Millionen Asylbewerbern zwischen anderen Texten versteckt.

Was soll das?

Nun: es gibt einige Behauptungen, dass W2EU finanziell indirekt von George Soros finanziert wird, der in den Putsch in der Ukraine involviert war (siehe jungewelt). In der Tat findet sich auf der von ihm gegründeten „Opensociety“-Stiftung ein umfangreiches Programm zur Förderung von Migration (siehe opensocietyfoundations) bzw. zum Schutz von Migranten, doch … der oft in diesem Zusammenhang zitierte Bericht von Sky gibt diesen Zusammenhang nicht her (siehe news.Sky) – und auch sonst fand ich da auf den ersten Blick keine Verbindungen.

Dafür fand ich etwas anderes aus dem Umfeld des umtriebigen Milliardärs. Die opensocietyfoundation finanziert das Projekt Syndikate mit, dass den Zusammenschluss von 468 Zeitungen und Zeitschriften aus 153 Ländern darstellt, Deutschland ist unter anderem mit der Süddeutschen Zeitung, dem Handelsblatt, Capital und der Welt dabei. Am 2. Oktober veröffentlichte dort Richard M. Haass einen Artikel über die drei großen Krisen Europas (siehe project-syndikate): die schwache Wirtschaft, die Ukraine … und die „Volkerwanderung“, die mutig aber „unnachhaltig“ angegangen wird und bald die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit, der Toleranz und physischen Kapazitäten stoßen wird … Formulierungen, für die man in Deutschland aktuell zum „Nazi“ erklärt wird. Undenkbar also, dass ein George Soros diese „beunruhigende Krise“ auch noch forciert, oder? Der Autor Richard N. Haass ist übrigens Präsident des Councils of Foreign Relation, der Originaltitel seines Aufsatzes lautet: „Managing Europes perfect storm“.

Einen Sturm, über den wir gar nicht reden dürfen – und auch gar nicht mehr reden können, denn die Wahrheit ist im aktuellen Krieg mal wieder das erste Opfer gewesen.

 

 

 

 

Gleichschaltung der Medien und Manipulation des fernsehenden Kleinbürgers – natürlich nur zu Weihnachten und daher kein Grund zur Sorge!

$
0
0

Beim Durchzappen durchs abendliche Fernsehprogramm ist dem US Moderator Conan O`Brien etwas faul vorgekommen. Die Nachrichtensprecher verschiedenster Rundfunkstationen verwendeten allesamt exakt den gleichen – und zwar wirklich buchstäblich gleichen! – Ansagetext.

Conan hat daher nachrecherchiert und eine Kompilation der besagten Ansage von ca. 30 kreuzverschiedenen TV-Sendern zusammengestellt. Man höre und staune:

(Fotoquelle Titelbild/Conan O’Brien: Carlos Gomez, Flickr CC BY SA 3.0 Quellenlink: https://flic.kr/p/QcAL)

Wenn es also schon für so banale Anlässe wie dem Weihnachtsgeschäft möglich ist, sämtliche relevanten Medien gleichzuschalten bzw. den Journalisten wortwörtlich  vorzuschreiben, was sie zu sagen haben, dann darf man mutmaßen, in welcher Weise staatliche und wirtschaftliche Mächte von dieser umfassenden Durchgriffsmöglichkeit Gebrauch machen, wenn es um wirklich wichtige bzw. zukunftsrelevante Themen geht.

War es doch schon immer die feste Überzeugung dieser Mächte, dass man die wirklich wichtigen Themen nicht einfach der freien Meinungsbildung des gemeinen Kleinbürgers überlassen kann. Sonst käme der gemeine Kleinbürger ja womöglich auf abwegige Gedanken und ein Fortsetzen der Reise unseres hochprofitablen Eilzuges Richtung Grand Canyon wäre in Frage gestellt.

Wenn es also um wirklich wichtige bzw. dollarschwere Fragen geht wie etwa Militärinterventionen in Irak, Afghanistan, Syrien, Somalia & Co., um den Ukraine/Russlandkonflikt, um Atomraketenstationierung, Drohnenbefriedung, US- und NATO-Strategien, um die Markteinführung von Hochrisiko-/Hochprofittechnologien wie Atomkraft, Fracking, Gen-, Bio- und Nanotechnologie, um Industrie 4.0 und die Digitalisierung all unserer Lebensbereiche, um TTIP/TISA/CETA, die Geschäfte der Waffen-, Pharma- und Impfindustrie, um Finanzkonzerne, Geheimdienste, Bürgerüberwachung und Grundrechtsabbau – soll man da etwa dem gemeinen Kleinbürger erlauben, dass er sich eine wirklich profunde Meinung bildet? Wo kämen wir denn da hin? Unsere westlichen Werte (siehe kurze Liste der westlichen Werte) bekämen womöglich keine ausreichende Unterstützung mehr.

Nein, um Gottes Willen. Da MACHEN wir lieber zuvor Meinung, dann kann man sich auch getrost zurücklehnen und demokratisch abstimmen lassen. „Manufacturing consent“ nennt man dieses Meinungsmachen schmunzelnd und ganz selbstverständlich in akademischen Fachkreisen.

Aber wer es im gemeinen Kleinbürgermilieu wagt, diese Machenschaften anzusprechen, der ist „Verschwörungstheoretiker“ und wird aus der akademischen Riege umgehend suspendiert, so wie z.B. der renommierte Friedensforscher Dr. Daniele Ganser vom MIT, nachdem er sich geweigert hatte, herrschende Lehrmeinungen nachzuplappern und aufforderte, lieber selbst nachzudenken. Oder der Künstler Xavier Naidoo, der doch tatsächlich öffentlich geäußert hat, dass die frei fernsehenden Hartzbürger in Deutschland gar nicht wirklich frei seien – was für eine abwegige Ansicht! Zum Glück hat man noch rechtzeitig bemerkt, dass dieser Mann nicht politisch-korrekt ist, sonst hätte er anlässlich des internationalen Songcontests womöglich noch ähnliche Worte vom Stapel gelassen und damit bei Millionen Menschen ein Hinterfragen unserer Systemdoktrin: des nihilistischen Mammonismus ins Rollen gebracht.

Im Gegenzug zum Abservieren kritischer Denker werden etablierte Denkpanzer-Generäle aufs Podest gehoben, um in Gesellschaft, Wissenschaft und Pädagogik den politisch korrekten Text anzusagen, den dann die Radio- /Fernsehmoderatoren und die Journalisten der „Lügenpresse“ nachplappern und nachäffen dürfen.

Diese Woche wurde etwa Hans-Werner Sinn zum „Hochschullehrer des Jahres“ gewählt – derjenige scharf rechnende Mann mit dem scharfen Knebelbart, der streng wissenschaftlich, also unwiderlegbar errechnet hat, dass Deutschland 32 Millionen Migranten sowie eine Senkung der Löhne und eine Abschaffung des Rentenantrittsalters benötige (siehe Zeit, WirtschaftsWoche, FAZ). In der Laudatio über Prof. Dr. Hans Werner Sinn heißt es: „Herr Kollege Sinn ist ein Wissenschaftler, der allein der Rationalität verpflichtet ist und politischen Opportunismus nicht kennt. … Herr Kollege Sinn steht für unparteiliche, wissenschaftliche Expertise. Er ist ein meinungsfreudiger Freigeist und unabhängiger Mahner jenseits des politischen Mainstreams …“ (Quelle: Deutscher Hochschulverband )

Dass man den wissenschaftlichen Meinungsmachern zutraut, dass bei vorgenannten, wirklich wichtigen Themen nicht einfach in plumper Weise überall derselbe Ansagetext durchgeschaltet wird so wie im obigen Video zur Ankurbelung des Weihnachtsgeschäfts, sondern dass man diesbezüglich schon etwas kreativer vorgehen bzw. die Ansagetexte leicht modifizieren kann – wer so etwas unterstellt, nun, der ist wirklich ein dunkler Verschwörungstheoretiker.

Der verdient nichts anderes als der „Ketzer“ im Mittelalter – er gehört medial verbrannt und vorher öffentlich an den digitalen Pranger gestellt, wo ihm von Jutta Ditfurth, der großinquisitorischen Aluhut-Jagdgesellschaft (siehe Der goldene Aluhut) und sonstigen selbsternannten Kotztantinen-Vereinen im Namen von Wissenschaft und Fortschritt mit einer glühenden Zange genüsslich die Eingeweide aus dem Leib genommen werden – unter dem höhnischen Gelächter ihrer neoliberal-aufgeklärten Glaubensbrüder in sämtlichen Leitmedien wie Bild, Spiegel, Stern, Focus & Co. sowie dem gröhlenden Applaus des dauerUNTERhaltenen Fußvolks. Besonders genial macht es der – zufällig zeitgleich gegründete – österreichische Ableger der Goldenen Aluhut-Jagdgesellschaft, die GWUP mit ihrer Preisverleihung „Goldenes Brett vorm Kopf“. Hier wird pro Jahr nicht nur ein einziger Sündenbock wie z.B. Xavier Naidoo aufs Streckbett gespannt, sondern auf einem eigens eingerichteten digitalen Pranger (siehe „Nominierungsliste„) kann jeder Fernsehbürger anonym jeden Mitbürger, den er für verdächtig hält, anprangern und ihm somit einen Google-Eintrag im Spinner-Wiki verpassen. In der langen, unredigierten Liste finden sich neben homöopathischen Ärzten auch Kabarettisten wie Dieter Hallervorden und Roland Düringer mit der Anschuldigung, dass sie Menschen zum kritischen Nachdenken brächten – was natürlich heute ein absolutes NoGo ist.

Auch Vereine und NGOs lassen sich durch den die digitalen Pranger von GWUP & Co. schnell auf Linie bringen, indem man ihnen die glühende Spinner-Zange vors Gesicht hält. So finden sich in der Nominierungsliste auch Greenpeace (wörtliche Begründung: „wegen ihrem prinzipiellen Widerstand gegen Gentechnik“), der Biolebensmittelhändler Alnatura sowie die Ärztekammer und die Techniker-Krankenkassa, weil sie Homöopathie und Alternativmedizin unterstützen. Warum auch Homöopathie&Co. auf der Abschussliste stehen, wird schnell erklärlich, wenn man die Sponsorenliste des digitalen GWUP-Prangers  studiert: Ganz oben dabei ist etwa „The Cochrane Collaboration“, eine 37.000 Mitarbeiter starke und über 130 Ländern ausgebreitete Organisation, die „sich dafür einsetzt, dass Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung besser werden“ und die es als eine ihrer höchsten Prioritäten bezeichnet, dass „wissenschaftliche und laienverständliche„,  also auch fürs bildungsferne Fußvolk mundgerecht aufbereitete „Zusammenfassungen“ wissenschaftlicher Publikationen verbreitet werden. Die Organisation präsentiert sich auf ihrer eigenen Webseite als gemeinnützig und unabhängig von kommerziellen Interessen, die Mitarbeiter werden als „eherenamtlich“ dargestellt. Als ich das gelesen habe, war ich schon ziemlich baff – in einer Zeit, in der kaum noch jemand einen Finger rühren will, wenn er nichts dafür bezahlt bekommt, in der das  Rote Kreuz kaum mehr ehrenamtliche Rettungsfahrer findet so wie früher und in der die meisten gemeinnützigen Vereine um ihre Existenz ringen, da sie kaum noch die Bürokosten und Reisespesen für ihre Mitarbeiter stemmen können – in solch einer knallharten Zeit beschäftigt eine Organisation in 130 Ländern 37.000 hochqualifizierte Mitarbeiter, die auf Hochdampf wissenschaftliche Studienpublikationen analysieren, zu „Reviews“ umschreiben und dann in alle populären Sprachen übersetzen?

Ein paar Absätze weiter erfährt man dann doch, wie sich 37.000 Mitarbeiter in 130 Ländern finanzieren lassen: „Auch eine rein finanzielle Unterstützung der gemeinnützigen Arbeit von Cochrane ist möglich (…) Cochrane ist dankbar für jede finanzielle Spende zur Unterstützung unserer Arbeit. Es gibt eine ‚Cochrane Stiftung‘, der sie Ihre Spenden unkompliziert und steuerlich absetzbar zukommen lassen können (…) mit Kreditkarte oder anderen Zahlungsarten …“ – Aber wer es dann konkret ist, der seine Kreditkarte zückt, um 37.000 Mitarbeiter in 130 Ländern zu finanzieren, da endet das helle Tageslicht und da beginnen dann die Verschwörungstheorien … weshalb wir also lieber die Finger davon lassen. Auf Wikipedia erfährt man immerhin, dass das Cochrane Netzwerk auch „von wissenschaftlichen Fonds unterstützt wird“. Da in wissenschaftlichen Fonds ja bekanntlich die Geldmittel wachsen wie die Pilze im Wald, also einfach so über Nacht aus dem Nichts erscheinen, ist der Finanzierungslegitimation stringent wissenschaftlich genüge getan.

Man redet heute viel darüber, dass man die Geldflüsse zur Förderung terroristischer Aktivität, die die Welt derzeit in Angst und Schrecken versetzt, unterbinden müsse. Die Frage, ob die Finanzierung des Verhetzens von homöopathischen Ärzten, Künstlern und alternativen Denkern und die Institutionalisierung von Schmähpreisen und Diffamierungskampagnen nicht auch eine Art Förderung „terroristischer Aktivität“ ist (wird doch zivilgesellschaftliches und basisdemokratisches Engagement mittels gezielter Anschläge heimtückisch sabotiert und wird die in der Europäischen Menschenrechtskonvention verankerte Meinungs-, Glaubens- und Gewissensfreiheit mit Füßen getreten, ohne dass das den Staatsanwalt auf den Plan ruft), was schon demnächst zu relativ unlustigen, da totalitären Verhältnissen führen kann – diese Frage wird daher gar nicht erst gestellt bzw. wäre dunkle Verschwörungstheorie.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! Und nicht vergessen: Sie haben als streng wissenschaftlich erzogener und durch „laienverständliche Zusammenfassungen“ täglich vor der Glotze upgedateter Bürger die Freiheit und die Wahl. Machen Sie Gebrauch davon. Kaufen Sie „One … or two … or even ten items for yourself“!

Oder machen Sie es lieber wie Sokrates – gehen die durch die prall gefüllten Einkaufsstraßen mit heiterem Lächeln und sagen Sie sich: „Was es alles gibt, was ich nicht brauche!“

***

Und zum Abschluss noch eine vollkommen unwissenschaftliche, aber gleichwohl unentrinnbare Prophezeiung des Parkwaechters fürs kommende Jahr:

Angesichts der neptunisch-verwaschenen Konstellation flächendeckender „wissenschaftlicher“ Meinungsmache in Konjunktion mit sinnstrotzenden Hochschulprofessoren des Jahres und diversen schwarzen Löchern, die uns als plutonische Trabanten umkreisen und für zusätzliche Spannungsquadraturen und Sogwirkungen in der Milchstraße sorgen, wage ich als akadämlich akkreditierter Parkwaechter vorherzusagen, dass sich das Informationsmedium Internet, die einstige Hoffnung von Freiheit und Kommunikation der Nerd-Generation, bald vollends zu dem verwandeln wird, was Regisseur David Schalko schon einmal in Worte gefasst hat: „zur größten Toilettenanlage unserer Gesellschaft“. – Machen Sie daher in der besinnlichen Weihnachtszeit lieber ein paar Waldspaziergänge in der freien Natur – dort bekommen sie bessere Gedanken und Inspirationen als aus der Glotze bzw. aus der Toilette.

Viewing all 1469 articles
Browse latest View live