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Channel: Medien – Der Nachrichtenspiegel
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Eupoly Verlosung

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So, der Zufallsgenerator hat gesprochen, ich hab 2 mal nachgezählt und hoffentlich die richtigen Mails rausgesucht. Akribisch überprüft von meinen Zwergen, die sich immer freuen, wenn sie Daddy einen Fehler nachweisen können.

Gewonnen haben:

Patricia V.
Andreas B.
Simone S.

Die Gewinner sind benachrichtigt und, wenn alle Adressen bekannt sind, können sie spätestens am Wochenende Eupoly anschauen. Alle anderen Teilnehmern kann ich nur raten, jetzt auf das Bild unten zu klicken und eine Kopie zu bestellen. Es lohnt sich.

Vielen Dank den fast 100 Einsendern, auch wenn nur ca. 5 nette Sprüche dabei waren. Aber das hatte ich ja auch so geschrieben. Liest nur keiner. Immerhin haben fast 90% der Einsender ihre Adresse mitgeschickt obwohl ich darum gebeten habe, das nicht zu tun. Egal, alle eingegangenen Mails haben mitgemacht und alle Daten werden jetzt vernichtet, wir brauchen sie nicht mehr,. Zur Not liegt bestimmt noch eine Sicherheitskopie in Amerika beim NSA. Oder in England. Oder sonstwo.

Und nochmal ein Dankeschön an den Regisseur der Dokumentation, Jens Blecker von IKNews, der uns die DVDs zur Verfügung gestellt hat.

 

 

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Wie Geisterhände über Medien Abgestumpftheit und Ignoranz impfen

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Abgestumpftheit und Ignoranz durch Massenmedien werden systematisch über das Herrschaftsprinzip ‘Brot und Spiele‘ eingeimpft. Gleichzeitig sitzt dem einfachen Bürger der Wachstumswahn der Politik/Konzerne in Form von Leistungsdruck am Arbeitsplatz im Genick.

Dazu kommen etliche andere individuelle Besorgnisse und Ängste ins Spiel, wie Finanzen, Beziehungen, Kinder, indoktriniertes Konkurrenzdenken,Konsumzwänge, und viele weitere Ablenkungen, welche eine zuverlässige Informationsbeschaffung für die Masse über das Internet – physisch wie psychisch – massiv erschwert, und viele im Taumel des Tanzes ums goldene Kalb (scheinbar gefangene) an ihre Leistungsgrenze heranführt, ja dadurch eine wirklich zuverlässige Informationsbeschaffung sogar fast unmöglich macht

Die Informationsbeschaffung ist zwar durchaus möglich, aber alles andere als einfach, und gleichzeitig wird sie gezielt gestört!

Dies geschieht unter anderem durch Manipulationen bei Kommentaren vonAuftragsschreibern, Google Indexing/Ranking, Zensur, ja sogar durch Drohungen.

Insgesamt hat dies Methode und dient dazu, dass die Menschen weder Zeit noch Kraft haben sich überhaupt eine unabhängige, auf Fakten beruhende und eigene Meinung bilden zu können, also sprichwörtlich “vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen”.

Dieser Beitrag und die Folgeteile 2 & 3 zeigen das über die Medien an uns ausgeübte Konzept auf:
https://dudeweblog.wordpress.com/2013/03/12/hypnotisierte-massen-manipulierte-menschen/

Schade ist, dass viele Menschen ihre noch wenigen, überschüssigen Energien gegeneinander aufwenden, was in diesem Irrsinnssystem der Verwirrung – wie von Geisterhänden gesteuert -, durch vorgetäuschten Terrorismus, Vertuschungen, LügenPropaganda, Hetzkampagnen, Zensur usw. schön aufgegleißt und beabsichtigt ist.

So tappen die Menschen – über Ängste eingeschüchtert – dauernd vom Regen in die Traufe, von der einen Falle in die Nächste.

Mit Licht und Liebe zueinander und miteinander können wir gegen diese Machenschaften vorgehen!

Mit konsequenter und bewusster Verweigerung der ewig andauernden und gesellschaftlichen Spaltung über Religion, Herkunft, Kultur oder Ethnie,mitmachen beim nicht mitmachen.

Wir sind in unserer Gesellschaft mit „Multikulti“, Toleranz und Akzeptanz, aber auch mit Technologien und Fortschritt aufgewachsen und sehr weit gekommen. Das MÜSSEN wir unbedingt aufrechterhalten!

Handkerum sollten wir vereint gegen negative Machenschaften vorgehen, welche alles was gut ist, oder einmal gut war, wieder Stück für Stück zerstören.

Unsere Vorfahren und Urväter (Dichter, Philosophen, Politiker,  Geistliche, ja ganze Hochkulturen! haben uns etliche Male vor genau diesen Entwicklungen gewarnt!

Hier eines der etlichen Beispielen über diese sogenannten ‘Geisterhände‘ und ihre Machenschaften:

Wer sich nun fragt, welches Konzept man anwenden soll, sucht vielleicht bereits zu weit, denn das Grundkonzept ist schon gelegt, alle Weisheiten wurden schon gesagt, Moral und Gerechtigkeit sind weitaus definiert.

Auf gewissen Etagen aber hapert es jedoch an deren Umsetzung.

Groteskerweise sind ‘Geisterhände’ – über geheime Kanäle, Abmachungen und arglistige Methoden, daran interessiert, genau Gegenteiliges anzuwenden.

Wie z.B. Anschläge unter falscher Flagge durchzuführen, die ganze Welt zu überwachen – das Wetterunsere Nahrung und unsere Gesundheit mit allen möglichen Mitteln zu übernehmen und zu kontrollieren.

Geisterhände bei denen die Menschheit weltweit und geeint drei Dinge ändern sollte:

“Too big to hide”, “Too big to rule” und “Too big to fail”!

und “To big to jail” ;)

Mit Dank an den Dude.

KenFM: Geist ist Geil

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Es geht um Marktanteile. Immer. Überall. Und zu jedem Preis.

Wenn der SPIEGEL in den Ausgaben 27 und 28/2013, gleich zwei Mal in Folge, den Whistleblower Edward Snowden zum Coverboy macht, um der Restschicht der deutschen Scheinintellektuellen frischen Stoff im iPad-Format für den Klatsch im Club Med zu liefern, hat man es in Hamburg geschafft.

Endlich ist es gelungen. Das Dauerzugpferd für die auflagenschwächste Zeit des Jahres konnte ersetzt werden. Wenn auch nur vorübergehend: Adolf Hitler.

Edward Snowden wird dann aber schon sehr bald wieder vergessen sein, während der sich über viele Jahrzehnte bereits bewährte Umsatzgarant, der Führer, auch weiter am Kiosk den pawlowschen Reflex beim Kunden aktivieren wird. Endziel: Kauf mich!

http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowsc…

Es geht um Marktanteile. Immer. Überall. Und zu jedem Preis.

Diese Marktanteile müssen, will man auch weiter auf dem Niveau leben, das man bereits erreicht hat oder noch anstrebt, verteidigt werden. Und zwar mit allen Mitteln, die einem zur Verfügung stehen. Das sind eine Menge.

Je nach Arbeitgeber, können diese Mittel sich sehr voneinander unterscheiden. Generell gilt:

Wo kein Kläger, da keine Richter.
Geld regiert die Welt.
Recht haben und Recht bekommen ist stark davon anhängig, wer sich mit wem anlegt.

Klingt alles abstrakt. Ist es aber gar nicht. Diese wirklich übersichtlichen Spielregeln werden in allen Branchen rund um die Uhr und rund um den Globus angewendet. Schon lange.

Notizen zum #tvduell mit Merkel und Steinbrück

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Gefunden bei WUT. Dankeschön für die freundliche Lizenz.

Hier nur meine rohen Notizen, die ich machte, als ich dieses entpolitisierende Showspektakel von Angela Merkel und Peer Steinbrück mit einem Ohr über mich ergehen ließ:

  • Vortragsmillionär Steinbrück redet von den “Nöten der Menschen”. Das ist wirklich überzeugend. Aber nur in seiner Wirkung als Brechmittel.
  • Viele der Arbeitsplätze, die Merkel rhetorisch in ihre Erfolgsbilanz schreibt, hätte man in meiner Jugend noch als “Ferienjob” bezeichnet.
  • Wenn Steinbrück als Frontfresse der Hartz-IV-SPD von “sozialer Gerechtigkeit” redet, ist das genau so warm wie ein Kuss von Judas Iskariot.
  • “Gut verdienende Menschen… wie Handwerker” — Politiker können sagen, dass Handwerker gut verdienen, ohne dass sie für ihre Realitätsverluste mollathmäßig für ein paar Jahre in Klapsmühle müssen.
  • “Der Arbeitsplatz ist eine Chance, sich selbst zu verwirklichen”. Ganz viele Elendsarbeiter auf dem staatlich subventionierten Elendsarbeitsstrich werden bei solchen Worten ganz froh, dass sie wenigstens etwas für ihren Selbstwert tun.
  • Eine gefühlte Stunde, gefüllt mit fluffigen und aussagelosen Nebensätzchen zu fernliegendsten Themen, hat Angela Merkel dafür gebraucht, um eine Frage nach der Einführung einer Pkw-Maut auf Straßen in der BRD zu beantworten.
  • Wie immer reden sie von “den Griechen”, aber das Geld, über das sie reden, es geht nur zu den Banken.
  • Angela Merkel spricht davon, andere Staaten “zu dem Reformen ermuntern” zu wollen. Die Umgangssprache nennt das Gemeinte “Erpressung”.
  • Diese langen Aufzählungen zum Aufblähen der Sätze, mit denen die Sprechenden die Zeit schinden, in der sie ihre eigentliche Lüge gefällig formulieren können!
  • “Was Ursachen und Wirkungen sind, muss man … blah blah … EU … blah blah … diskutieren”. Kein Wunder, dass Frau Merkel lieber in die Politik ging, statt eine wissenschaftliche Karriere als Physikerin anzustreben.
  • Heute sagt man bei sozialpolitischen Themen: “Jeder muss seiner Eigenverantwortung gerecht werden”. Früher schrieb man einfach “Jedem das Seine” über gewisse Tore.
  • Die Frage, wie man “Arbeit schaffen” kann, ist dümmster, hirnverachtender Bullshit. Arbeit gibt es (leider) genug. Es gibt nur zu wenige mehr, die für Arbeit so bezahlen, dass der Arbeitende davon leben kann.
  • “Durch Leiharbeit sind schon Menschen in dauerhafte Beschäftigung gekommen”. Als dauerhafte Leiharbeiter. Toll!
  • Wie putzig, Steinbrück hat sich nicht auf naheliegende Fragen zu seinen Entgleisungen der Marke “Jeder Sparkassendirektor verdient besser als ein Bundeskanzler” vorbereitet. So fest hat er damit gerechnet, dass Journalisten solche naheliegenden Fragen in der BRD nicht stellen.
  • Merkel so: “Die Altersarmut wird steigen”. Einwurf: “Sie steigt schon seit Jahren.” Merkel so weiter: “Oh. Na, die Altersarmut ist gestiegen, weil…”
  • Die Bundeskanzlerin der BRD weiß nicht, dass Renten in der BRD besteuert werden. Klar, das hat ja auch weder etwas mit ihrem Leben noch mit dem Leben ihres sozialen (besser: asozialen) Umfeldes zu tun, denn dort gibts fette Pensionen.
  • Ja, es ist wahr. Merkel hat “mehr geredet”. Sie hat nicht “mehr gesagt”.
  • Rententhema. “Es gibt so viele Menschen, die im Alter von 70 Jahren unbedingt weiterarbeiten wollen.” — mir fallen da auch sofort jede Menge Dachdecker, Pfleger und Gebäudereiniger ein.
  • Frau Merkel meint, dass für die Atomkraft nach Fukushima eine völlig veränderte Situation bestanden habe. Vor Fukushima waren die Kernkraftwerke in der BRD also sicherer.
  • “Die ganze Welt ist davon überzeugt: Wenn jemand die Energiewirtschaft umbauen kann, dann sind das die Deutschen”, meint Frau Merkel. Und mit die Welt meint sie die vielen Menschen, die auf dem Fluchhafen BER gelandet sind.
  • Klar, die Ausgaben für gesundheitliche Hilfsmittel sind nicht gekürzt worden. Und Frau Merkel weiß offenbar nicht, was das Wort “Teurerung” bedeutet.
  • Peer Steinbrück, ein Kandidat, der seine Erinnerungslücken schon vor der Wahl hat.
  • Frau Merkel hat keinen Anlass, den Geheimdiensten der USA nicht zu vertrauen. Gut, dass diese doppelt verneinende Frau so fest mit beiden Beinen in den Wolken steht.
  • Nein, Merkel will auf gar keinen Fall sagen, dass sie Edward Snowden dankbar wäre. Das passt.
  • Steinbrück stellt fest, dass es in der Linkspartei “Sekten” gibt. Wie gut, dass die SPD von diesem Problem nicht betroffen ist, da gibt es nur den Seeheimer Kreis.
  • Wie, es ist schon Schluss? Es gibt kein Elfmeterschießen?
  • So so, ich “entscheide also ganz allein über die Zukunft Deutschlands”. Das sagt Steinbrück jedem Menschen. Der letzte, der ganz allein über die Zukunft Deutschlands entschieden hat, hieß Adolf Hitler.
  • Steinbrück hat so viel Sorge getragen, die Balken bekamen schon ganz krumme Rücken.
  • Merkel möchte “neue Ideen”. Vielleicht sollte sich mal mit jemanden anders unterhalten als mit den Lobbyisten aus Wirtschaft und Casinokapitalismus.
  • Sandfrauchen Merkel schließt mit: “Und jetzt wünsche ich ihnen eine gute Nacht”.
  • Geil! Es gibt eine dritte Halbzeit. Jetzt wird über verlogenes Gerede geredet. Das ist Qualitätsfernsehen. Geil! Ich bin so glücklich. Zahlen, die wie die Spekulationen eines Sportjournalisten klingen und auch genau so vorgetragen werden. Oh wie herrlich, danach können wir Stoiber beim Wortfinden zuhören. Und Alice Schwarzer sitzt da auch. Und Breitner. Wo ist mein Heroin?
  • Tausende RTL-Zuschauer fragen sich jetzt: Wo muss ich anrufen, damit Peer in die nächste Runde kommt.
  • “Politische” Analyse: Ball aufnehmen. Ball abgeben. Tempo rausnehmen… Labern zwischen Dada und Gaga.
  • HILFE! EIN TRANSRAPID FÄHRT DURCH MEINEN KOPF. ICH STEIGE IN DEN BAHNHOF EIN. NUR ZEHN MINUTEN. NÄHER AN BAYERN.
  • Etwas lang geraten, und leider auch mit einigen Längen, aber der Wahlwerbespot für den Wahlboykott ist alles in allem wirklich gelungen.

Dringliche Warnung vor der Teilnahme an der Studie der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf – Fortsetzung

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5. September 2013. Eifel. Ein wunderschöner Sonnentag erwartet uns heute. Viel zu schön, um arbeiten zu gehen. In England hatte man dafür mal Verständnis: ging die Sonne in London auf, durften die Menschen ihre Arbeitsplätze verlassen. Sonne ist selten in der Hauptstadt britischen Nebels – und man pflegt gerne auch Menschliches. In der Berliner Republik hingegen erfährt man in erster Linie davon, dass es für Arbeitnehmer kein Hitzefrei gibt. Hier herrscht ein Arbeitsgeist wie in einem Arbeitslager: Arbeit ist Zwang, Pflicht, Strafe, Lebenssinn, Existenzzweck. Wer diesen nicht erfüllt, ist ein Parasit. Ekelerregend, oder? Außer man gehört zur Leistungselite – die darf sich millionenschwer bereichern, ohne auch nur einen Finger zu krümmen. Ich empfehle hierzu einfach mal die Arbeit über die Dimension der Parteienfinanzierung in Deutschland: “Die Elefantenmacher“. Wer das liest, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus – da fließt Bakschisch in Strömen in die Tasche gehorsamer Politiker … aber das will in Deutschland niemand wahr haben. Dies Diskrepanz zwischen einer durch und durch kriminellen, skrupel- und gewissenlosen Oberschicht (1%) und einer Unterschicht (99%), die immer mehr nach dem Motto “Panem et circenses” (Brot und Spiele, heute: Bier und Fussball) lebt, führte zu einer informellen und informativen Gegenkultur, der bewusst ist, was es bedeutet, wenn ein Kanzler nach sechzehn Regierungsjahren seinem Ehrenwort mehr Bedeutung zumisst als dem Gesetz: es gibt Mächte in Deutschland, die können sogar einen Bundeskanzler dirigieren, weshalb das Ergebnis der Wahl heute schon feststeht (siehe Eifelphilosoph bei  Neopresse). Doch anstatt Aufklärung zu betreiben, treiben wir 15 Jahre nach diesem GAU immer noch im Dunkeln – was die Leistungsfähigkeit der deutschen Medienkultur deutlich zur Schau stellt.

Diese informative Gegenkultur arbeitet unter katastrophalen Bedingungen: kein Geld, kein Personal, keine Ressourcen, alles muss mühsam per Gedankenarbeit erschlossen werden. Das alles ist nur möglich dank des Internets, welches die Kosten für die Veröffentlichung von Meinung drastisch reduziert hat: das Monopol der Oberschicht, der Unterschicht durch qualifizierte Schreiber ihre Meinung zu sagen, war gebrochen. Gleichzeitig verfügt jeder Leser und jeder Autor dank Internet über eine Bibliothek, die ihresgleichen sucht – wenn man diszipliniert arbeitet und nicht gleich jeder Sensationsmeldung hinterherläuft, ist hier wissenschaftliches Arbeiten auf höchstem Niveau möglich (was aber dann erstmal ohne Aufbereitung nur wenig Leserzahlen bringt).

Diese Gegenkultur, erwachsen aus den ersten privaten Blogs, stellt inzwischen eine ernst zu nehmende Gefahr dar, weshalb man sie genauer unter die Lupe nehmen möchte. Man schätzt, dass schon 33% der Bürger bei der politischen Meinungsbildung auf freie Medien zurückgreifen: diese Menschen entziehen sich bewusst der Meinungsbildung durch eine Oberschicht, die auch Kanzler dazu bringen kann, ihr “Ehrenwort” höher zu schätzen als den Souverän des Landes: den Bürger.

Aus dieser Perspektive heraus haben wir eine Warnung herausgeschickt und vor der Teilnahme an einer Studie gewarnt, die die politische Macht der informellen informativen Medien ausleuchten soll, um “Zensur” und “Gegenmaßnahmen” gezielt einsetzen zu können – was im Umfeld der Studie schon von nicht genannten Politikern (= Oberschicht) geäußert wurde.

Diese Warnung hat nur ein paar tausend Leser erreicht … aber unter anderem auch die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die sich jetzt bei uns gemeldet hat. Wie es üblich ist, möchten wir diese Gegendarstellung hier veröffentlichen – und kommentieren.

Sehr geehrter Herr XXX,

meine studentische Hilfskraft informierte mich über Ihre deutliche Ablehnung gegenüber einer Weiterverbreitung der Einladung zu unserer Studie zur Bundestagswahl. Bitte sehen Sie es mir nach, dass ich Ihnen erst heute schreibe, aber die Vorbereitung der Studie und auch andere Tätigkeiten hinderten mich an einer früheren Rückmeldung.

Wir freuen uns trotzdem sehr über diese höfliche, nicht erwartete Geste.

Der Gegenwind der unserer Studie durch Ihren Post vom 21.08 entgegen bläst ist gewaltig.

Es ist nie erfreulich, zu lesen, dass die eigene Arbeit die Arbeit anderer Menschen behindert – doch diesmal war dieser Schritt unausweichlich. Insofern freuen wir uns, dass unser Post trotz durchschnittlicher Leserzahlen offenbar größeren Einfluss genommen hat. Das war in der Tat beabsichtigt.

Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Forschung dazu in der Lage wäre.

 

Nun – Ihre Forschung ist nicht gerade als “politisch neutral” zu bewerten – vor allem nicht, wenn gewisse Kreise schon im Vorfeld angekündigt haben, dass Gegenmaßnahmen bis hin zur Zensur zu erwarten sind.

Sicher könnte ich jetzt versuchen, das Verständnis unserer Forschung zu korrigieren, was auch an vielen Stellen Ihrer Auslassungen notwendig wäre.

Nun – unsere Auslassungen sind nicht perfekt. Wir haben auch gar nicht den Anspruch an Perfektion, dies geben unsere Ressourcen gar nicht her. Unsere Perspektive ist aber auch eine andere: wir sehen Ihre Forschung in einem gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang: etwas, was “Wissenschaft” meines Erachtens nach viel zu selten macht.

Ich will nur zwei Beispiele herausgreifen, die aus meiner Sicht eine Richtigstellung bedürfen.

Wir helfen gerne dabei, diese Richtigstellung im Adressatenkreis zu verbreiten.

Sie schrieben ““Urteilsunsicherheiten” durch Blogkonsum meint: wie sehr Herrschaftsmeinung erfolgreich hinterfragt wurde….“Artikulationsbereitschaft” zeigt den Grad der Aufwiegelungsmöglichkeit der Massen.” Mit Urteilssicherheit verstehen wir eigentlich nur die Sicherheit, mit der Menschen in der Lage sind, die öffentliche Meinung wahrzunehmen.

Es war uns klar, dass Sie das damit meinten. Wir meinen das auch. Wir aber haben eine andere Perspektive – und betten Ihre Arbeit gerne in einen größeren Zusammenhang ein. Die “öffentliche Meinung” ist – auf der Basis der Theorie der Schweigespirale – jene Meinung, die von einem kleinen Kreis von Meinungsbildnern geprägt ist. Unserer Meinung nach hat dieser Kreis vollkommen versagt (siehe unter anderem: Parteispendenskandal), weshalb wir begründete Gegenmeinungen formulieren. Diese begründeten Gegenmeinungen erreichen irgendwann einen Grad der Relevanz, dass sie in der Lage sind, bestehende Urteilssicherheit ins Wanken zu bringen: nichts weiter ist gemeint mit der Aussage, dass Herrschaftsmeinung erfolgreich hinterfragt wird.

Mit Artikulationsbereitschaft meinen wir die hypothetische Bereitschaft, sich in der Öffentlichkeit mit einer konträren Meinung zu äußern.

Wir auch. Die Bereitschaft zur Artikulation von Gegenmeinungen (dem Durchbruch der Schweigespirale, sozusagen) zeigt aber gleichzeitig auch, wie groß der Einfluss freier Onlinemedien auf die Bevölkerung ist – kurz gesagt: wie sehr sie Volk gegen Herrschaftsmeinung aufwiegeln können.

Wir halten die Artikulationsbereitschaft normativ gesehen für sehr wichtig.

Wir auch. Umso wichtiger ist es, dass es Alternativen zur parteipolitisch dominierten Einheitsmeinung gibt, die dem Menschen Sicherheit gibt, sich jenseits der Schweigespirale zu artikulieren.

Demokratien, in denen die – häufig kritische Meinungen – nicht ausgesprochen würden, müssten Gefahr laufen, politische Probleme nicht rational und von mehreren Perspektiven geleitet zu lösen und alle gesellschaftlichen Gruppen am Lösungsprozess integriert zu haben. Um es mal ganz deutlich zu machen: Ein kritischer Diskurs von sozial relevanten Themen ist für unsere Gesellschaft unabdinglich und unsere Forschung soll nicht dazu beitragen “kritische Massen” zu identifizieren um deren Eindämmung politisch vorzubereiten.

Nun – diese Absicht würden wir auch niemandem unterstellen wollen. Nur sehen wir “Wissenschaft und Forschung” bei weitem nicht mehr so neutral oder positiv an. Die Identifizierung der kritischen Massen erfolgt auch nur als Nebenwirkung. Der Grund für dieses Vorhaben ist aber klar erkennbar: die kleinen, armen, freien Medien erreichen einen stetig größeren Einfluss, der sich der Beherrschbarkeit durch Wirtschaft und Partei entzieht.

Ich kann Ihnen versichern, dass unsere Forschung nicht von den Interessen Dritter geleitet ist.

Ich kann Ihnen versichern, dass Ihre Forschung für Dritte von höchstem Interesse ist.

Wir arbeiten unabhängig und ohne Deutungsvorgaben Anderer.

Das wollen wir gar nicht in Zweifel stellen. Wir schauen nur mehr auf die langfristige Wirkung einer solchen Studie – und den Nutzen einer solchen Studie einfährt. Für uns kleinen Blogger ist das ziemlich egal – für Menschen, denen die Deutungshoheit über die Schweigespirale wichtig ist, aber nicht.

Unser Forschungsgegenstand ist der Mensch – und daneben auch die Medien. In Zeiten einer großen Sensibilisierung für Datenschutz – maßgeblich bedingt durch die Ausspähpraktiken internationaler Geheimdienste - kann ich gut nachvollziehen, dass gerade jetzt das Thema in ihrem Blog kritisch hinterfragt wird. Hier kann ich nur deutlich machen: Informationen, die der Identifikation unserer Befragten dienen werden nicht öffentlich gemacht. Da unterscheiden wir uns übrigens nicht von dem übergroßen Teil mir bekannter wissenschaftlicher Forschung.

Wir interessieren uns weniger für die sicherlich bedeutsame Sphäre des Datenschutzes. Der Autor dieser Zeilen ist sich bewusst, dass jeder seiner Worte gespeichert, analysiert und gedeutet wird: das gebietet allein das Dogma des “Kampfes gegen den Terrorismus”. Immerhin könnte sich hinter jeder gesellschaftskritischen Äußerung ein Moslem verbergen. Ausschließen kann man das nicht. Oft genug sind auch Rechtsradikale (mit erschreckender Entschlossenheit bezüglich der völligen Vernichtung des jüdischen Volkes) Urheber harscher Kritik, weshalb man eine kritische Durchleuchtung der Bloggerszene seitens der Geheimdienste als Demokrat sogar begrüßen muss.

Es ist auch nicht die Sorge um den Umgang mit Daten, die uns umtreibt, dringlich vor der Teilnahme an dieser Studie zu warnen, sondern die Sorge um das, was kommen wird, wenn der Politik bewusst wird, dass sich inzwischen schon 33% der Wähler von der Deutungshoheit der “Leitmedien” verabschiedet haben und sich so der direkten Einflussnahme durch entsprechende Kreise entziehen. Wir sind uns bewusst, wie schwach unsere Position im gesamtgesellschaftlichem Kontext ist, wie angreifbar wir mangels finanzieller Ressourcen sind – und wie wichtig unser Beitrag bei der politischen Meinungsbildung ist. Es freut uns zu sehen, dass dieser Beitrag auch von Ihrer Seite aus geschätzt wird.

Wir betten ihn aber nicht in ein neutrales Umfeld, sondern in eine gesellschaftspolitische Realität, die geprägt ist durch das Wissen von Souveränen hinter dem Souverän, siehe Bundesdrucksache 14/9300

“Der Ausschuss hat grundlegende Zweifel, dass die deutschen Geldspender Dr. Kohls tatsächlich existieren und Dr. Kohl jemals sein Ehrenwort gegenüber Geldgebern abgab. Nach Überzeugung des Ausschusses ist es sogar wahrscheinlicher, dass Dr. Kohl diese Spender frei erfunden hat, um im Wege dieser Legende weiteren Fragen des Ausschusses oder der Öffentlichkeit nach der wahren Herkunft der Gelder zu begegnen. Indem Dr. Kohl in Kauf genommen hat und weiter in Kauf nimmt, dass durch das Verschweigen seiner Geldgeber sein persönliches Ansehen und seine Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit Schaden nehmen und seiner Partei erheblicher finanzieller und politischer Schaden entsteht, ist davon auszugehen, dass der Ansehensverlust für ihn und der Schaden für seine Partei erheblich größer sein muss, wenn Ausschuss und Öffentlichkeit die wahre Herkunft der Millionenbeträge erfahren. Diese Überlegung führt zu berechtigten Spekulationen über Namen der Spender, Grund und Herkunft der Zahlungen”

Diese “berechtigen Spekulationen” stellen die alternativen Medien an und sind sich dabei bewusst, dass sie sich dabei nicht nur Freunde machen. “Dort oben”(1%) herrscht ein anderes Verständnis von Rechtsstaatlichkeit als hier unten (99%) – hierzu verweise ich stellvertretend auf die Aussage von Dr. Klenk, die hinreichend das Umfeld demonstriert in dem wir uns bewegen:

Der ehemalige Chef der Rechtsabteilung von Thyssen, Dr. Hans Joachim Klenk, wies als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss auf die Alltäglichkeit von Korruption hin: „Wir unterhalten uns ja hier nicht zwischen Jungfrauen. Ich denke einmal, das ist ein Thema, das jedem verständigen Deutschen geläufig sein müsste“ (Vernehmung Dr. Klenk, 12. Oktober 2000, S. 6).

Wir halten uns für verständige Deutsche, wollen nicht als Jungfrauen erscheinen, obwohl uns das Geld zur “politischen Landschaftspflege” fehlt. Da wir uns nicht als Jungfrauen verstehen, sehen wir auch die Dimensionen, die das Ergebnis Ihrer Studie erreichen kann, und welchen Gegenwind interessierter Kreise dies entfachen könnte.

Diesen Waldbrand halten wir gerne gleich bei der Entstehung auf, bevor er unkontrollierbare Ausmaße erreicht.

Mit freundlichen Grüßen,

Pablo Porten-Cheé

 

Pablo Porten-Cheé, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Kommunikations- und Medienwissenschaft III

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Mit freundlichen Grüßen zurück: Reiner August Dammann, freier Eifelphilosoph, Redakteur Nachrichtenspiegel (oder Chefredakteur? Stehe irgendwo als Hauptverantwortlicher für den Inhalt)

Wir warnen wiederholt eindringlich vor der Teilnahme an dieser Studie.

 

 

Mein Kollege aus der PR Industrie Eine „Drecksau”-Aber Genial

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Mein Kollege aus der PR Industrie Eine „Drecksau”-Aber Genial
Wer eigentlich regiert, wie man die Öffentlichkeit manipuliert, Medien und Lobbyisten in der ersten Reihe.

 

 

Jobcenter Nienburg verklagt Duckhome – Bitte um Hilfe

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Sonntag, 24.11.2013. Eifel. Eigentlich ein schöner Tag. Schon mittags so duster wie sonst um fünf – aufstehen lohnte sich heute gar nicht. Doch obwohl ich gerne liegen geblieben wäre, musste ich mich zu später Stunde doch noch mal in den Sessel schwingen, um die Tastatur zu quälen. Wir machen uns oft und gerne Gedanken darüber, wie man die Welt verändern – und vor allem: verschönern und verbesser kann. Erst heute habe ich hier etwas Gelungenes zur Revolution gelesen, das mich beeindruckte. Ich halte es nicht für möglich, noch eine breite Front zu organisieren, die die kommenden Katastrophen aufhalten kann: es wird der Tag kommen, da ist alles Geld bei den Reichen – und ihr da draußen werdet sehen müssen, wie Aldi und Lidl ihre deutschen Filialen schließen, um in China weiter zu machen: hier ist alles abgeräumt. Kommt der Tag nicht, werden vergiftete Nahrungsmittel, plastinierte Körper oder ein schöner neuer Weltkrieg uns den Garaus machen – wenn wir den laufenden Klimawandel überhaupt überleben.

Eine enorm wichtig Funktion innerhalb der Revolution haben die Medien. Ich war dereinst von ihnen so begeistert, dass ich nun selbst an einem mitwirke – mit voller Absicht. Zuerst muss die Übermacht der Konzern- und Parteimedien gebrochen werden … dann kann die Aufklärung und Mobilisierung der Massen folgen, die momentan eher tranquilisiert vor sich hin dösen – zur Not auch vollgestopft mit Tranquilizern. Von allein werden diese Trantüten ihrem Tran nicht entkommen – und wenn sie merken, dass Zeit zum Handeln gewesen wäre, Konto und Kühlschrank für immer und ewig leer bleiben, wird es zu spät sein.

Ein wichtiges Element des Umbaus der Gesellschaft zwecks Maximierung der Ausbeutung von Arbeit ist der Gesetzeskomplex um Hartz IV: das Stalingrad der modernen Demokratie. Kein Wunder also, das jenes üble Machwerk von Partei- und Konzernmedien als Geschenk des Himmels gepriesen wird – obwohl es psychisch kranke Menschen in Massen produziert. Aber: wer krank ist, kommt nicht in die Arbeitslosenstatistik – und nur darum geht es – einen schönen Schein aufbauen.

Natürlich gibt es in diesem Zusammenhang Menschen, die der Last ihrer Arbeit und der Bürde der Verantwortung überhaupt nicht gewachsen sind. So kam schon mal der Verdacht auf, dass man Kindern aus armen Familien aus dem Gymnasium drängen wollte. Der Spiegel berichtet unlängst darüber. Und ja: die Familie hatte Arbeit. Frau als Altenpflegerin, Mann in der Landwirtschaft – aber das Einkommen reicht halt nicht. Die Junge Welt hatte zuvor formuliert, worum es geht:

Zeugniskontrolle: Kinder von Hartz-IV-Beziehern müssen sich vor niedersächsischem Jobcenter rechtfertigen. 15jährige sollen auf Stellengesuche reagieren

Nun – diese Zeilen hatten auch die Kollegen von Duck Home gelesen – und entsprechend reagiert:
Jobcenter Nienburg rechtfertigt Sanktionen gegen Schüler
Und mit welchen “Begründungen”? Damit, dass man ja nur nach Gesetz vorging, man zu dieser menschenverachtenden Schikane gesetzlich verpflichtet ist und daher auch Sanktionen gegen minderjährige Schüler “rechtskonform” sind. Die Bereichsleiterin Daniela Meyer darf sich dafür selber beglückwünschen, denn eine “Adolf Eichmann Gedächtnis-Medaille” hätte sie sich redlich verdient.

Kein Wort darüber, dass man Sanktionen gegen Minderjährige einfach nur verachtend findet. Kein Wort davon, dass den Kindern von Hartz4-Eltern nur Zuschüsse bis zum 14. Lebensjahr zustehen und darin eine (politisch gewollte) Abdrängung von der Hauptschule direkt in die kapitalistische Verwertung erkennbar ist. Kein Wort darüber, dass der Regelsatz eklatant gegen die Menschenwürde verstösst. Und natürlich auch kein Wort darüber, dass Ursula von der Leyens “Bildungspaket” eine gesetzlich gewollte Schikane darstellt, um den Kindern frühestmöglich jede Chance an einer sozialen Teilhabe zu nehmen.

Stattdessen nur Rechtfertigungen, dass man sich an Gesetze hält. Schreibtischtäter in Perfektion. Und da wundern sich die Jobcenter ernsthaft, dass es während ihrer “Kundengespräche” öfters mal knallt?

Daniela Meyer wird auch vom Spiegel zitiert. Ihr Name findet sich quer durch die ganze Presselandschaft – als in der Öffentlichkeit tätige Bereichsleiterin, die den ganzen Tag auf Kosten des Steuerzahlers lebt, sollte man ihr wohl zumuten können, mal ihren eigenen Namen in der Zeitung zu lesen. Gut – es gibt noch keine Adolf-Eichmann-Gedächtnis-Medaillie … aber wer weiß schon, was alles noch kommen wird. Ist ja nicht beleidigend gemeint, sondern eher aufklärend gedacht. Man hätte nun so reagieren können, dass man sagt: “Oh, was habe ich nur getan. So etwas haben wir doch alle nicht gewollt”.

Aber: man reagiert anders, weil man ganz genau weiß, dass die kleinen freien Blogfürsten nicht mit Telefonaten aus Parteibüros oder Werbeabteilungen der Großkonzerne zu beeindrucken sind.

Es ging auch nicht um wenig: im Prinzip sind die Schüler sanktioniert worden, weil sie sich nicht in den Niedriglohnarbeitsmarkt drücken lassen wollten. Frau Daniela Meyer rechtfertigt dieses Verhalten, ihre Kollegin Inge Hannemann spricht hier sogar von einem systematisch laufenden Prozess. Doch lauschen wir Duck Home, was nun verlangt wird:

Aber egal beschäftigen wir uns einmal mit der Sache an sich. Schick ist, dass ein Jobcenter eine Geschäftsführung hat und es sogar Telefonnummern und Menschen mit Namen gibt. Das ist etwas, dass Hartz IV Opfer nie kennenlernen. Einen Chef gibt es da nie und wenn ist er nicht da. Aber hier geht es ja auch nicht um die eigentliche Aufgabe des Jobcenters, sondern darum die armen Mitarbeiter zu schützen.

Folgerichtig soll ich also den Namen der Jobcenter Mitarbeiterin löschen, die es für völlig in Ordnung hält Minderjährige mit Leistungentzug zu bedrohen, wenn sie sich nicht ihren Regeln unterwerfen. Natürlich geht es offiziell nicht darum die Kinder von der Schule zu vertreiben. Das wäre offiziell ein Vergehen, wenn nicht sogar ein Verbrechen. Nein es geht ja nur um die Einhaltung des Gesetzes. Aber bleiben wir noch einmal bei dem Namen der Mitarbeiterin Daniela Meyer. Die Suche in Google nach ihr mit dem Zusatz Nienburg bringt mal eben 825.000 Einträge. Vom kleinen Blogger bis zu den großen Zeitungen wurde sie namentlich erwähnt.

Vergleicht man den Artikel des Spiegel mit dem der Jungen Welt, fällt schon auf, dass man sich auf die Junge Welt bezieht, aber viele Informationen unterdrückt. Noch spannender wird es, dass sich auch das Jugendamt Nienburg zu Wort gemeldet hat – endlich einmal Leute mit Mum und Gesetzestreue, siehe gegen-Hartz:

Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes äußerte sich gegenüber der Zeitung sehr kritisch über die Verfahrensweise des Jobcenters mit Schülern. Jugendliche seien Schutzbefohlene, „ihre Grundbedürfnisse müssen gesichert sein, sonst ist das Kindeswohl gefährdet, und wir müssen eingreifen“, sagte sie der „jW“.

Wenn das Jobcenter Nienburg systematisch Kindeswohlgefährdung betreibt, wird  man doch wohl mal eine fiktive Adolf-Eichmann-Medallie verleihen dürfen. Jeder normale Mensch mit Anstand und Respekt vor den Mitmenschen wird hier zurückhaltend reagieren und verstehen, dass man in der Tat politisch und moralisch (sowie gesetzlich) viel zu weit gegangen ist … was gerade angesichts der speziellen deutschen Vergangenheit keine Kleinigkeit ist.

Doch was macht das Amt?

Duck Home informiert:

Ich habe der Frau Silbermann aus der Geschäftsführung übrigens telefonisch mitgeteilt, dass Duckhome ihre Repressionsversuche mit einem Lachen zurückweist und nicht löschen wird. Sie teilte mir mit, dass das nichts mache da sie ja bereits Strafantrag gestellt habe. Es wäre also nett, wenn unsere Leserschaft mir weitere Verfehlungen und Missetaten des Jobcenters Nienburg zukommen lassen würde. Auch gerne anonym. Wer uns verfolgt, hat unsere volle Aufmerksamkeit. Ach ja. Selbstverständlich werde ich den Namen des Autors nicht bekannt geben und damit wartet auf uns ein interessantes Strafverfahren aus dem ich dann gerne berichte.

Und genau hier dachte ich: ja, da kann man vielleicht helfen.

Also: bitte weiterreichen, so weit es geht. Helft bitte Duckhome dabei, diesen Angriff auf die freien Blogwelt abzuwehren – denn das geht uns alle an.

Wenn der Spiegel Daniela Meyer zitieren darf, wenn Junge Welt Daniela Meyer zitieren darf, wenn 825000 Leute Daniela Meyer beim Namen nennen dürfen, dann sollten wir das auch dürfen.

Was ich aber nicht möchte: Mißbrauch des Namens zu Mobbinzwecken. Ich sage das aus guten Gründen, alldieweil mir heute Leser begegnet sind, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Daniela Meyer macht ihren Job. Dafür gibt´s vielleicht mal die Adolf-Eichmann-Medallie. Aber sie macht den Job nicht, um die Medallie zu bekommen – noch um Herrn Eichmann nachzueifern. Dies geben ihre Aussagen nicht her. Aber: das hätte das Jobcenter Nienburg ja auch nüchtern kommentieren können.

Also: Freunde in Nienburg! Tragt herbei, was ihr an Ungemach zu berichten habt! Bringt Licht in die dunklen Korridore der Behörde, die die Meinungsfreiheit mit Staatsgewalt unterdrücken will!

Denn eins muss klar sein, Frau Daniela Meyer: Duck Home hat das Recht, die von ihnen verteidigten Gesetze total abzulehnen – und dies auch mit drastischer Schmähkritik zu untermalen. Unter einer anderen Regierung hat die Neigung zu hirnloser Pflichterfüllung Millionen Mitbürgern den Tod gebracht.

Und ich möchte als derjenige, der Ihr Gehalt bezahlt, dass Sie wenigstens Ihren Namen öffentlich nennen lassen. Immerhin werden Sie als Bereichsleiterin dafür bezahlt, Rechenschaft über die Taten Ihrer Mitarbeiter abzulegen. Wollen Sie die anonyme Behörde, wäre Nordkorea ein empfehlenswerter Arbeitgeber – nicht wir.

 

Nachrichtenvielfalt

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Ohne Worte, und man muß die Sprache nicht verstehen.

Konsumiere, Sheeple:

Mit Dank an das alte Weib für den Hinweis.


„Armutseinwanderung“ nach Deutschland

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Wieder einmal haarsträubend, was ich im deutschen TV beobachtet habe. Natürlich empfangen wir auch in Rumänien über Satellit alle westlichen Sender, die Italiener, die Franzosen, die Engländer, aber auch die deutschen, österreichischen und die schweizerischen. Öfters mal sehe ich auch ZDF, obwohl mir klar ist, welche Art von Meinung da verbreitet wird. Die Rede ist vom heute-journal vom Donnerstag, den 2. Januar 2014, 21 Uhr 45.

Bei dieser Sendung haben sie wieder mal den Vogel abgeschossen. Offensichtlich bekamen sie von oben verordnet, das Volk zu beschwichtigen. Das haben sie auch mit aller Kraft zelebriert. Den es interessiert, der kann sich über die ZDF-Mediathek „Sendung verpaßt“ das nochmal ansehen.

Es dreht sich wieder mal um die Roma, die von RO und BUL aus Richtung Deutschland ziehen. Man probierte die Statistik-Masche. Wie sagt doch das Sprichwort: Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Roma in ElendsviertelnRoma in Elendsvierteln in Rumänien, mit Vorliebe so in Deutschland präsentiert

Nun, hier gehts nicht um Fälschen, hier gehts um gezielte Meinungsmache durch Hervorheben und Weglassen. Wenn ich jemanden, der keine bunte Blumenwiese kennt, einen Strauß mit Mohnblumen bringe, und dazu sage, daß die von der Blumenwiese sind, dann wird derjenige davon ausgehen, daß sich darauf hauptsächlich rote Blumen befinden. Daß darauf auch blaue Kornblumen und gelbe Butterblumen wachsen, verschweige ich.

Die Beschwichtigungssendung von gestern war genauso gemacht. Man nimmt einfach Dinge heraus, die zwar aus dem Themenbereich, aber zum Vergleich völlig falsch angebracht sind. Da ist von Facharbeitern die Rede, die man dringend braucht, und die man durch solche böse Aussagen wie Sozial-Mißbrauch nicht verprellen soll, da werden Zahlen aufgetischt, die gezielt in den Zusammenhang gebracht werden, daß sie genau das Gegenteil der Realität widerspiegeln. Dazu bedient man sich der Prozentzahlen, der Gesamtzahlen nur dann, wenn es vorteilhaft für die Begründung ist.

Es ist gar nicht schwer, über eine Analyse dieser Sendung Punkt für Punkt richtigzustellen, aber das würde den Rahmen hier sprengen. Bleibt auch die Frage, ob es jemanden überhaupt interessiert. Viele wollen ja angelogen werden, weil es in ihr Weltbild so paßt.

Sozialwohnungen in einer Kleinstadt in Siebenbürgen
Sozialwohnungen in einer Kleinstadt in Siebenbürgen, vornehmlich von Roma bewohnt, seit 2 Jahren übergeben

 

An einigen wenigen Punkten will ich es verdeutlichen.

Auszüge aus dem ZDF-Bericht:

“die Probleme, die das in einigen deutschen Städten schafft, sind allerdings nicht neu”

- man vermeidet die Wortwahl:  ”untragbar für die Anwohner”, etc.

“Roma, vor allem, die schon in ihrer rumänischen Heimat nicht integriert waren.”

Man sagt bewußt nicht die Wahrheit. Die müßte ein anderes Verb beinhalten, nämlich “nicht integrierbar waren”.

Roma-JugendlicheRoma-Jugendliche beim Austragen ihrer Streitigkeiten

Dann zeigt man den Roma namens Valentin, der mit seinem treuherzigen Augenaufschlag für solche Reportagen prädestiniert ist. Er will den Eindruck vermitteln, daß diese Art von “Wohnen” in Frankfurt immer noch besser ist als die Zustände zuhause in RO.

Wer nicht weiß, wie die Roma in den Dörfern leben, wer nicht weiß, daß in fast allen Städten in RO Sozialwohnungen zur Verfügung stehen (oftmals neu gebaut), der glaubt das vielleicht.

Roma-Frauen auf dem Dorf
Roma-Frauen auf dem Dorf

 

Ein – vielleicht unbedeutendes – Detail: Neuerdings bekommt man bei den Medien “verordnet”, statt Roma (wie auch die gezeigte Frau Böttcher, die selbst Roma ist, es ausspricht) künftig “Romma” zu sagen, damit man die Italiener nicht andauernd mit dem Namen ihrer Hauptstadt brüskiert.

“… hat einige Zahlen zusammengestellt, um das Gesamtbild zu sehen” – Ein richtiger Hohn, wie man mit den Zahlen hier jongliert.

Selbständige und Saisonarbeitskräfte werden mit einer Spannweite von 26 T bis 40 T angegeben. Das ist Blödsinn. Man kann die genaue Zahl hinschreiben. Für jeden Selbständigen gibt es eine Gewerbeanmeldung, für jeden Saisonarbeiter einen Arbeitsvertrag über das Arbeitsamt Frankfurt für ganz D. Man will nicht transparent machen, daß die Saisonarbeiter mit knapp 10 T in der Minderzahl sind, und fast 30 T sogenannte „Selbständige“ durch diesen Status seit längerer Zeit (nicht erst seit 1.1.2014) Anspruch auf alle Sozialleistungen haben und diese auch realisieren.

Roma, die ihren Kleinwagen sicher durch redliche Arbeit erworben haben.Roma, die ihren Kleinwagen sicher durch redliche Arbeit erworben haben.

 

Dadurch könnte ja jemand hochrechnen, daß es schon 3 Mio € sind, wenn jeder “nur” 100 € beziehen würde. Genau das aber soll verschleiert werden, auch, wieviel das tatsächlich in der Summe ausmacht. Logischerweise sind es nicht nur 100 € pro Person. Schon das Kindergeld beträgt 200 €.

“…Selbständige und Saisonarbeiter, die wie die abhängig beschäftigten Steuern und Abgaben entrichten..”

Geschickt verwendet man das in einem Wort-Zusammenhang. Die Saisonarbeiter entrichten sehr wohl Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, – bei den sog. Selbständigen ist es die absolute Ausnahme. Die bezahlen einen Steuerberater, der rumänisch spricht, und weisen in der Steuererklärung nach, daß ihr “Einkommen” unterhalb des Existenzminimums liegt, was wiederum den Freifahrtsschein im Sozialzug bedeutet.

“… erreichen die Bulgaren und Rumänen eine Beschäftigungsquote von 60 – 64 %”. Würde mich interessieren, worauf diese Zahl basiert. Etwa auf die geschätzten nicht-registrierten Roma in D? Dazu dann die offizielle Zahl von 7,4 %, die arbeitslos gemeldet sind. Und wovon, wenn ich fragen darf, leben diejenigen zwischen den 64 % und den 7,7 %? “Nur” vom Betteln?  Macht sich jemand Gedanken darüber, warum z.B. der Fahrraddiebstahl in den letzten Jahren sprunghaft in die Höhe gegangen ist? Die braucht man sich nicht machen, wenn man mal an den zwei Hauptgrenzübergängen in RO (Oradea und Arad) einen Tag lang beobachtet, wieviele Anhänger (Autotransportanhänger) mit gebrauchten Fahrrädern bis oben hin bepackt, die Grenze passieren. Kein Mensch fragt nach der Herkunft, die transportierten Fahrradberge werden bei der Fahrt nicht einmal mehr mit Planen abgedeckt.

Auf die Spitze wird es mit dem Vergleich getrieben:

Roma haben eine Arbeitslosenquote von 7,4 %, damit stünden sie im Vergleich besser da als die anderen ausländischen Arbeitnehmer mit 14,7 %.

Man stelle sich mal vor: Da vergleicht man EINE Volksgruppe mit allen anderen ausländischen Volksgruppen in D, wie Türken und Albaner, Griechen, Afrikaner, aus dem ehemaligen Jugoslawien, Italiener, Spanier, etc. etc. und verschleiert dadurch, daß die Roma den höchsten Arbeitslosenanteil aller Ausländer in D haben.

Die H4- Bezieher werden genauso unsinnig gegenübergestellt. Man sagt nicht, von welcher Zahl die genannten 10 % bei den Roma errechnet werden, auch nicht, daß sie bei den 16,2 % ALLER Ausländer in D eine vorrangige Stellung einnehmen, – und das Wichtigste: Man verschweigt die tatsächlichen Gesamtzahlen, – weil es durch die Manipulation mit den Prozentzahlen besser aussieht.

Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Sendung. Auch die rothaarige Dame der Linken spielt das Ganze herunter, – genauso wie die Grünen. Durch den Wohnsitz in D sind die Roma ja auch bei Kommunal- und Kreiswahlen wahlberechtigt, und diese Stimmen sollen in erster Linie bei diesen Parteien landen.

Dann spricht man vom Facharbeitermangel, gerade in Süddeutschland, und bringt das in einen Zusammenhang mit der Zuwanderung der Roma. Eine Lachplatte.

Die wirklichen Tatsachen:

Ein verschwindend geringer Anteil der rumänischen Bevölkerung ist so ausgebildet, daß damit in D Fehlstellen besetzt werden können, insbesonders im medizinischen sowie im Pflegebereich. Teilweise sind Arbeitskräfte in legendären Berufen wie Eisenbieger, Schweißer, etc. am Bau einsetzbar. Daneben in den Großschlächtereien als Metzger. Dazu kommen die Saisonarbeiter in der Landwirtschaft.

Alle vorgenannten sind überwiegend ein Verlust für RO und ein Gewinn für D. Sind viele gute und fleißige Leute dabei.

Roma bei der traditionellen Lehmziegelherstellung
Roma bei der traditionellen Lehmziegelherstellung, die ihr Geld auf redliche Art verdienen

Alle anderen, die mit defizitärem Wissen ausgestattet sind und sich im Privatbereich (schwarz) als Fliesenleger oder sonst was verdingen, machen ihre jeweiligen Auftraggeber um eine Erfahrung reicher, – nämlich wie mans nicht macht. Dazu kommen noch die Roma, die auf allen Ebenen beschlagen sind, legaler oder illegaler Art.

Mag schon sein, daß das alles jemand nicht hören will und mir irgendwelche Tendenzen unterstellt. Ich bin hier vor Ort und kenne die Situation. Die Deutschen, die hier leben, genauso. Man redet derzeit in D diese Probleme klein, spuckt auf Sarrazin, und wird ein weiteres Scherflein zum sozialen Unfrieden beitragen.

Inwiefern? Ganz einfach. Wartet mal ab, wenn diese “Notunterkünfte” wie z.B. in Frankfurt durch die Verwaltung geräumt werden sollen. Ich hab da noch die Bilder in Erinnerung, als das ein Bürgermeister in einem Viertel in Bukarest gemacht hat. HH-Hafenstraße läßt grüßen.

Wohnblock, seit 3 Jahren von Roma bewohnt, mit FeuchtigkeitsschädenWohnblock, seit 3 Jahren von Roma bewohnt, mit Feuchtigkeitsschäden, weil das Dachfallrohr (rechts neben den Balkonen) geklaut wurde.

Gut, das Geld, was dadurch von den Roma abkassiert wird, das lassen wir mal beiseite. Solange genügend Geld für S21, Flughafen Berlin, Elbphilharmonie etc. da ist, solls daran nicht scheitern.  Und die zusätzlichen Einnahmen durch die Selbstanzeigen der Steuersünder beim Finanzamt müssen ja irgendwo hinkommen, aber nach Möglichkeit nicht zu den Sozialhilfebeziehern, die vorher dafür gearbeitet haben.

Sehen wir es von der positiven Seite. Eine Chance für Siebenbürgen. Wenn der Teil der Roma, die dem Staat hier auf der Tasche liegen und dem Herrgott den Tag stehlen, nach D gehen, dann wünsche ich jedem nur soviel: “Geh mit Gott, aber geh!”. Wenn wir dann noch die korrupten Politiker nachschicken können, dann gehts mit Siebenbürgen wieder aufwärts. Dann wirds wieder zum “Land des Segens”, wie es in der Hymne heißt.

Aber nachdenklich macht es mich, was die Medienberichterstattung in D betrifft. Jetzt mag das nicht der Nabel der Welt sein, dieses Roma-Thema. Trotzdem werden die Tatsachen verdreht und die Realität verzerrt wiedergegeben. Der Zufall will es, daß ich mich in diesem Metier auskenne und ich das beurteilen kann. Ich frage mich, in wievielen anderen Bereichen, die wesentlich wichtiger sind, wird da noch verschleiert, verzerrt, bewußt die Unwahrheit gesagt?  Bereiche, in denen ich mich gar nicht auskenne, deren Wahrheitsgehalt ich gar nicht beurteilen kann.  Hat man das nach 1945 wirklich abgeschafft, das Propagandaministerium? Ich bin mir da nicht mehr so sicher……

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2060066/Rumaenen-und-Bulgaren-in-Deutschland#/beitrag/video/2060066/Rumaenen-und-Bulgaren-in-Deutschland

Eifelphilosoph – eine notwendige Abschiedsrede

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Montag, 20.1.2014. Eifel. Nun gut – ich wollte nichts dazu schreiben. In Wirklichkeit finde ich persönliche Auseinandersetzungen so überflüssig wie ein Kropf – wie haben andere Probleme in der Welt…und zwar ziemlich dringende. Da Werner gestern aber noch etwas dazu geschrieben hat und auch mir immer wieder etwas in den Text fließt, handeln wir auch den letzten Akt eben öffentlich ab. Ich habe meinem Freund, Kollegen und Mitstreiter Regenbogenbieger am Samstag mitgeteilt, dass ich meine Schreibtätigkeit einstelle und gedenke, mich vollständig aus dem Internet zurückzuziehen.

Allein für den Nachrichtenspiegel habe ich in den letzten vier Jahren 900 Artikel geschrieben – das sind mehrere Bücher. Ein ansehnliches Lebenswerk, will ich meinen. Und in meinem Kopf spuken noch viel mehr Themen herum – könnte ich länger sitzen, gäbe es täglich Post von mir. Das das einer allein gar nicht mehr lesen kann, ist mir auch klar – aber ich kann NUR SO arbeiten. Ich bin da eher Jäger als Sammler – wenn mich eine Frage interessiert, jage ich ihr so lange nach, bis ich die Antwort habe. Die Puzzelstücke dazu sammle ich hier – und mache sie auch gleich öffentlich. Für das übliche Autorentheater (ich sammle lange und geheim, mache dann ein Buch daraus und fahre letztendlich auch Ferrari) habe ich keine Ressourcen – und ich finde, die Zeit drängt, da sollte der Stamm nicht warten müssen, bis der Jäger sich toll in Pose gestellt hat.

Ich finde, da hat man doch jetzt auch noch genug zu lesen – die meisten der Artikel sind “zeitlos” – oder weiterhin aktuell.

Die Frage, die mich interessiert, ist einfach: warum verwandelt sich dieses wunderbare Land, dessen Entwicklung ich seit den siebziger Jahren bewußt und politisch aktiv miterleben durfte, auf einmal in einen Haufen Scheiße? Arbeit wird wertlos, per staatlichem Befehl zur Pflicht erhoben, Bürger, die sich widersetzen, werden in Lebensgefahr gebracht, die Presse wird immer mehr zur Hofberichterstattung – kritische Positionen werden seltener, kritischen Nachrichtenmagazinen verkürzt man die Sendezeit oder verlegt sie in die Zeit um Mitternacht, während andererseits kriminelle Lobbyorganisationen eine Macht im Land erlangen, die größer ist als die der Regierung. Noch Helmut Kohl hatte eine große Verachtung für diese Gestalten, heute arbeiten sie als Mitarbeiter in den Ministerien – auf Kosten der Steuerzahler. Als demokratischer Bürger dieses Landes war mir klar – und damals war ich noch kerngesunder, steuerzahlender Leistungsträger – das Hartz IV nichts weiter war als ein politischer Putsch. Ich hätte damals allerdings nie gedacht, dass er auch durchkommt, zu sehr habe ich den demokratischen Sicherungen vertraut … die alle nicht hielten.

Nun – aus dieser einen Frage wurden viele – und daraus wurde für mich eine spannende Reise, die auch weitergehen wird. Bevor ich mich in den Sarg lege, um endlich Ruhe und Frieden zu finden, will ich wissen, wer meine Heimat zerstört hat. Meine Kinder leiden unter dem, was nun da ist – und ich will wissen, wer dafür die Verantwortung hat.

Der Grund für meinen Rückzug ist einfach: seit knapp einem Jahr wird mir – zunehmend – mitgeteilt, dass meine Aktivitäten für den Nachrichtenspiegel eher schädlich sind. Nicht alles davon wird veröffentlicht … aber man muss es erstmal lesen, bis man entschieden hat: das geht zu weit und gehört in den Papierkorb. Vieles davon kommt auch per Mail – und irgendwann wird der Chor der Kritiker so groß, dass er glaubhaft wird.

Das Klima in dem Kommentarbereich wird auch rauher – und zunehmend irrationaler … ein Punkt, mit dem ich persönlich nicht gut umgehen kann, weil er private alte Wunden berührt. Nehmen wir ein Beispiel: da kommt hier ein altes Weib an, der ich mit einem Artikel unter die Arme greifen wollte. Sie findet uns gut, weil wir kein rechtsradikaler Hassblog sind. Blocken wir aber rechtsradikale Schriften, die uns der Dude unterschieben wollte, gibt es auf einmal großes Geschrei wegen “Zensur”. Na – so was kriegen wohl nur der Regenbogenbieger und ich mit, weil das sonst keiner liest. Aber: bei uns bleibt das auf Dauer auch nicht in den Klamotten hängen.

Ich sitze inzwischen einen großen Teil des Tages nur noch herum und rechtfertige meine Art zu arbeiten, zu leben und zu sein, weil Vorwürfe von verschiedenster Seite kommen, die ich aus der Welt schaffen möchte. Muss ich ja auch, denn wenn ich mich der Diskussion verweigere, bin ich schnell “arrogant” oder “übe Zensur” aus, lasse ich die Vorwürfe stehen, gelten sie schnell als “akzeptiert” – man ist da ziemlich wehrlos, wenn man eben keine Zensur übt und die Diskussion öffentlich führt. Äußere ich mich aber, entsteht der Eindruck, dass ich persönliche Animositäten öffentlich abarbeite – wie mir heute morgen vorgeworfen wurde. Ja – so etwas lese ich inzwischen fast täglich … und habe immer noch in Erinnerung, dass es sogar mal eine Anti-Eifelphilosoph-Seite im Netz gab. Stellt Euch das mal vor, wie das auf Euch wirken würde, wenn es eine ganze Seite gäbe, die sich nur mit Euren Fehlern beschäftigt. Nun – ich habe da nie gelesen (Zeitknappheit kann manchmal ein Segen sein), mir war aber die Existenz der Seite bewusst – der Betreiber schickte oft genug Erinnerungen.

Zu den persönlichen Animositäten äußere ich mich auch gern.

Ich mag Dude sehr gern – als Mensch. Hätte er sich für die Drohmail (der immer noch welche nachfolgen) einfach entschuldigt – wäre alles ok gewesen. Wie bekannt, wird der Nazimist immer raffinierter unter die Leute gestreut (siehe “viraler Hass“) – wahrscheinlich bin ich auch schon mal drauf ´reingefallen. Aber mit verbaler Gewalt darauf zu bestehen, das wir das hier bei uns stehen lassen, ohne uns abzugrenzen – ist ziemlich überheblich. Das geht nicht. Außerdem ist es auch strafbar – und wir stehen da sowieso schon sehr exponiert, weil wir hier spielerisch Zusammenhänge abbilden, für die andere ihr Leben lassen mußten.

Ist wirklich kein Ponyhof da draußen.

Ich mag auch das alte Weib sehr gern. Ich merke aber auch, wenn jemand nach Macht und Führung greift – und setze da gerne Grenzen. So was sollte man sich erarbeiten – sonst hilft jeglicher Anspruch sowieso nicht. Wir brauchen hier keine Anführer.

Ein anderes Beispiel? Der alte Knacker. Kann sich an den noch jemand erinnern? Ist hier mit Riesengetöse abgehauen. Hat sich entschuldigt – inzwischen pflegen wir freundlichsten Mailkontakt … sofern es die Zeit zuläßt. Den mag ich nämlich auch gern.

Verwunderlich? Falls das noch nicht aufgefallen sein sollte: ich habe eine große Liebe zu den Menschen. Ich finde Menschen gut – auch wenn sie nicht perfekt sind. Vielleicht mag ich sie gerade deshalb: weil sie nicht perfekt sind. Da sind sie mir sehr ähnlich, denn Defizite habe ich mehr als ihr Euch vorstellen könnt – ich sehe nur keinen großen Sinn darin, täglich darauf herumzureiten, wie es manche “Therapeuten” empfehlen.

Es gibt auch andere harsche Kritiker, die inzwischen hier sehr geschätzte und geachtete Kommentatoren geworden sind, obwohl sie früher mal übelste und in meinen Augen unfaire Verrisse über mich auf ihren eigenen Seiten geschrieben haben. Nehme ich niemandem übel – ich schreibe absichtlich provokant, habe halt im Deutschunterricht gut aufgepaßt … und schneller kriegt man die Leute halt nicht ans Denken. Denkt jemand wirklich, ich könnte mich dran stoßen? Ist mir klar, dass das bei manchen Menschen, die nur oberflächlich oder mit anderer Perspektive lesen, übel aufstoßen kann. Tut mir leid, ist nicht beabsichtigt – aber unumgänglich, wenn man sich aufmacht, gegen den Strom zu schwimmen, um die Quelle der Verunreinigung zu finden.

Ich stehe als Gallionsfigur ganz vorne in jeder Kritik, die diesen Ort hier erreicht. Wenn wir der Wahrheit mal versehentlich zu Nahe kommen, werde ich der erste sein, der einen Autounfall hat … und alberne Drohungen aus dem rechten Spektrum habe ich dazu schon. Es geht hier möglicherweise (kann mich ja auch irren … nehme ich aber täglich weniger an) um den Untergang des Abendlandes – und nicht um die Eitelkeit des Eifelphilosophen. Die kann angesichts der Brisanz des Alltages momentan keine Berücksichtigung finden, ebenso wenig wie mein angegriffener Gesundheitszustand (von dem ich nur den Rücken öffentlich zugegeben habe, um Verständnis dafür zu erlangen, dass ich nicht mehr groß für irgendwelche Events zur Verfügung stehen kann – erst Recht nicht für Besuche. Habe aber noch mehr Defizite – vier Finger müssten zum Beispiel dringend operiert werden … geht nur nicht in meiner familiären Situation).

Das mache ich auch gerne – weil ich es kann. Pharmaindustrie gilt als härsteste Branche in Deutschland … gelegentlich führe ich mal ein paar Beispiele dazu an. So eine Umwelt durchlebt und bewältigt zu haben, härtet ab – mal abgesehen von den vielen wunderbaren Eindrücken, die man dort erlangen kann (mal ehrlich: wer sagt, es gibt keine Verschwörungen in Politik und Wirtschaft, hat wohl lebenslänglich nur an der Universität herumgehangen, geht noch zur Schule – oder wird für die Meinung bezahlt. Verschwörung ist der Normalzustand – und geradezu Pflicht, will man im Haifischbecken überleben. Die Verschwörungen haben sogar einen öffentlichen Namen – und jeder wird dazu aufgerufen, zum Zwecke des beruflichen Erfolges daran teilzunehmen: sie heißen modern “Netzwerke” – das klingt positiver, ist aber in der Praxis kein Unterschied).

Wenn ich aber den Eindruck habe, dass ich diesem Ort inzwischen mehr schade als nutze … dann gehe ich eben.

Ich persönlich habe nichts davon – außer Ärger. Welchen Ärger?

Nun – dazu mal ein paar aktuelle, sehr private aber zum Abschied angemessene Worte.

Ich selbst komme für meinen Unterhalt selber auf. Beziehe Rente, gehe arbeiten – bin arm, alleinstehend, aber … den Umständen entsprechend – glücklich. Ohne eine glückliche Lebensbasis könnte ich mich gar nicht so sehr in den Sturm stellen, wie ich es tue. Allerdings reicht mein Einkommen nicht aus, sechs Kinder mit zu versorgen … die Planung sah nicht vor, dass Papa mal arbeitsunfähig erkranken würde, hätte ich aufgrund meines Naturells und meiner Konstitution auch nie mit gerechnet  (Thema: Defizite). Die kleinen Kinder leben bei mir (wegen Gutachter und Gericht, Jugendamt wollte sie ins Heim stecken – den Heimen geht die Ware aus … genauso wie den Schulen und Kindergärten) – und noch nichtmal dafür reicht meine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Da sie noch nicht selbst arbeiten können, keinen Unterhalt erhalten, brauchen sie Leistungen vom Amt … welches die Leistungen jetzt erstmal einstellt.

Begründung: der Vater arbeitet selbstständig, man unterstellt, ich hätte ein enormes Einkommen. Ja – gemeint ist meine Arbeit HIER. Klar ist das Mumpitz, klar ist das Schikane, klar werde ich wieder Prozesse gegen diesen Verein gewinnen – aber so etwas zehrt gewaltig an den Nerven. Meine Kinder mußten wegen Hartz IV-Bezug schon die Realschule verlassen – trotz der einhelligen Meinung, dass sie dort gut aufgehoben sind. “Hartzfreie Schule” ist halt ein Qualitätsmerkmal in unserer Zeit. In der Hauptschule sind sie jetzt auf Anhieb Klassenbeste … und machen eine wunderbare internationale Erfahrung: mit den Brasilianern, Briten und Griechen in der Klasse spricht man halt Englisch. Hauptschule auf dem Land ist etwas anderes als Hauptschule in der Stadt – meine Kinder schätzen vor allem, dass das Mobbing innerhalb der Klasse weggefallen ist, man lebt mehr miteinander als gegeneinander, vor allem aber gefällt ihnen, dass die Schule so sauber ist … vor allem die Toiletten. Ja – da legen die großen Wert drauf, auf Autobahntoiletten würde ich die nie kriegen. Auf Gymnasialtoiletten auch nicht.

Nebenbei sei erwähnt (weil solch´ ein Fallbeispiel irgendwann auch mal die Öffentlichkeit erreichen  sollte – warum also nicht jetzt und hier), dass ich auch mal versucht habe, dieses “Bildungs- und Teilhabepaket” für meine Kinder in Anspruch zu nehmen – für Nachhilfe bezüglich der Abschlußarbeiten, weil die Noten – bei beiden – auf einmal in den Keller gingen. Im Juni beantragt, kam die Bewilligung im November. Da waren sie schon längst nicht mehr auf der Schule – aber nach zwei Wochen habe ich mir eine Streichung der nie erbrachten Leistungen wegen “mangelnder Mitwirkung” eingefangen, weil ich die nicht vorhanden Unterlagen der nicht existenten Nachhilfelehrer nicht beigebracht habe … wie hätte ich die vierhundert Euro im Monat auch vorstrecken sollen?

Hartz IV ist – wie von anderen hinreichend beschrieben – ein Vernichtungsprogramm, ein gezieltes Programm zur Schaffung einer bedrohlichen und ständig bedrohten Unterschicht – in der ich mich sehr wohl fühle. Wäre allerdings übel für meine Lehrtätigkeit, wenn es öffentlich werden würde, dass meine “Bedarfsgemeinschaft” (wie man Familie heute nennt) “Leistungen bezieht”, dass in unserem Institut “Hartzer” Kinder unterrichten: da war die Propaganda von Politik, Wirtschaft und Medien sehr erfolgreich, wir sind privat finanziert und die Eltern könnten sich Sorgen um ihre Kinder machen.

Ich mache meine Arbeit gern (und gut – ehrlich) – aber meine Kinder möchte ich nicht dafür ins Heim geben (nein: Mutter geht nicht. Andere, nervenaufreibende Geschichte, die jetzt viel zu weit führen würde).

Natürlich könnte ich meine Kinder auch abgeben: wäre das Amt sofort los und hätte privat viel mehr Geld. Vor allem hätte ich nicht mehr das Gefühl, umsonst meine Gesundheit weiter zu ruinieren (ja – es IST eine Quälerei mit diesem Rücken), nur um die Sozialleistungen des Staates zu minimieren. Käme aber noch nicht mal im Traum auf die Idee – in der Tat auch wegen einem ziemlich unwirtschaftlichem persönlichen Arbeitsethos.

Gut – wir werden jetzt nicht verhungern (noch darf ich Spenden annehmen … die wären woanders besser aufgehoben, hier verschlingt sie nur das Amt – und ich habe mit sechsstelligem Jahreseinkommen in DM und Euro genug Steuern gezahlt, dass ich jetzt auch mal unterstützt werden darf – und nicht nur Siemens und Mercedes) … aber diese Auseinandersetzung möchte ich nicht führen mit einem Trommelfeuer aus Nicht-Ok´s im Rücken, die ich mir hier einhandle. Das hat jetzt schon unmerklich Spuren hinterlassen, die ich nicht mehr tolerieren kann: ich ziehe mich immer weiter aus persönlicher Kommunkation und Vereinsarbeit zurück, um weitere Enttäuschungen zu vermeiden – ich halte diese nicht gerade dienlich für mein Wohlbefinden – und verstehe jetzt auch, warum professionelle Journalisten den Kontakt zur Leserschaft meiden und Kommentare gar nicht lesen: das hat dann mehr mit einem Pranger zu tun, zu dem die Spießbürger mit ihren faulen Eiern und matschigen Tomaten eilen.

Von den Gehässigkeiten bleibt mehr hängen als man wahr haben möchte … und sie rauben enorm an Schaffenskraft.

Wenn man dann noch den Verdacht hat, das es dem Webprojekt (an dem ja auch andere viel Anteil haben) eher schadet, wenn ich  mich gegen Gehässigkeiten zur Wehr setze und sie nicht nur klaglos öffentlich über mich ergehen lasse, dann ist es Zeit zu gehen. Und das Projekt ist sehr erfolgreich: wie es aussieht, werden wir diesen Monat – bei bescheidener Zählweise – wieder neue Rekorde an Lesern und Seitenaufrufen haben (was einem aber aus den Reihen der “Blogkonkurrenz” wieder nur Ärger bringt … da sind halt auch Gestalten drunter, die der Meinung sind, das ihnen selber dieser Erfolg viel besser zu Gesicht stünde: EGO ist wirklich auch ein zentrales Problem der aktuellen Entwicklungen – und ein Problem, das bewältigt werden muss, will man den Abbau der sozialen Grundrechte durch organisierten Widerstand verhindern – was nicht klappen wird, wenn da nur noch Häuptlinge herumtanzen und keine Indianer mehr den Krieg führen).

Ach – das waren jetzt mal wieder viel zu viele Worte – und auch eigentlich viel zu persönliche. Ich gehöre nicht gern zu den Leuten, die andere mit ihren Problemchen beschäftigen (und ich habe noch ganz andere … z.B. meine Wohnsitution, meine Beziehungssituation, meine älteren Kinder, meine alte Mutter, unseren Garten), aber ich möchte Verständnis für meine Entscheidung bei jenen Lesern und Kollegen erzielen, die mit ihren konstruktiven Beiträgen, ihren gedanklichen Anregungen, Lebenserfahrungen, ihrer Offenheit, Ehrlichkeit und ihrem Engagement zum Wachstum dieses Ortes beigetragen haben.

Mir wäre auch lieb, wenn der Ort weiter existieren könnte. Mir wäre auch lieb, wenn die Leute, die hier arbeiten, Geld dafür bekämen – das hätte ich gerne noch in Angriff genommen. Momentan trägt der Regenbogenbieger die Kosten für den Ort allein – ich finde, man sollte ihm nicht zumuten, dass weiterhin erdulden zu müssen. Denn – wie man merkt, hat er auch die Schnauze voll von den Konsumglucken, die uns hier mit ihren Ansprüchen ersticken wollen, bezahlt dafür, sich nerven zu lassen: das muss nicht sein.

Ach ja … einen Artikel über Arten und Weisen von “Mobbing” sollte man hier deutlich sichtbar hereinstellen – das nimmt inzwischen überhand. Wahrscheinlich wissen viele gar nicht mehr, was das ist … geschweige denn, warum man das sein lassen sollte.

Und ich – bin dann mal weg. Prozesse vorbereiten.

Und an einigen Fragen arbeiten.

Und natürlich auch, um etwas zu trauern. War schon ein schöner Ort hier – und feine Menschen.

Aber mir haben erfahrene Blogger ja schon vor fünf Jahren prophezeit, dass aus mir nichts wird – ich mache zuviele Worte. Auch einer meiner Fehler, mit denen ich leben muss. Bin halt gerne gründlich in meiner Arbeit – gehört … trotz Spielerei – zu meinem Ethos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

“Blogger” sind auch nur Journalisten – nur eben unabhängiger.

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Samstag, 8.2.1014. Eifel. Es ist ein seltsamer Tag. Der Kopf ist noch voller Gedanken – und dabei habe ich eine Kleinigkeit vollkommen übersehen, beiseite gelegt und weitergeleitet. Erst Tage später fiel mir ein: oh – das wäre aber wichtig für viele – jedenfalls viele “politische Blogger”. Die Berufsbezeichnung “Blogger” – das sei vorhergeschickt – mag ich allerdings inzwischen überhaupt nicht mehr. Nicht nur, weil es ein abwertender politischer Kampfbegriff der Bezahlmedien geworden ist, sondern weil er schlichtweg “dumm” ist.

Ein Beispiel?

Gut. Nehmen wir mal an, ich würde Ihnen von den Holzern erzählen, Beispiel dafür nennen, wie unseriös Holzer arbeiten, das Holzer sozial anders sind als andere und sich hauptsächlich mit holzen beschäftigen – Sie würden nicht wissen, wovon ich rede, mir aber nach einer Weile folgen, ganz allein deshalb, weil die Holzer Kinderpornographie bringen, nationalsozialistische Gedankengut verbreiten und Falschmeldungen am laufenden Band produzieren … um Aufmerksamkeit zu bekommen, weil sie für entsprechene Darstellungen direkt bezahlt werden oder weil ihre heimliche Zustimmung zum allumfassenden Wahn der Gegenwart  Bedingung für den Fortbestand des Arbeitsvertrages ist.

Dabei sind “Holzer” nur Menschen, die ihre Meinung auf Papier (also: Holz) schreiben. Sie sind so vielfältig wie die Menschheit selbst, haben nur die Neigung, den Hang, die Sucht oder das Talent Worte so sinnvoll aneinander zu reihen, dass es dem Geist eine Freude ist, sie zu lesen. Das “Holzer” in irgend einer Form anders als “Blogger” sind, ist vollkommener Mumpitz – das Medium, auf dem veröffentlicht wird, ist anders – und der Blogger ist im Prinzip unabhängiger von Geldgebern, deren Meinung er vervielfältigen muss … das ist alles.

Natürlich braucht unsere Umwelt einen Sprachcode, damit man einen Menschen einsortieren kann. Dieser Anforderung musste ich mich auch persönlich stellen, als ich ohne großes Ziel oder Motivation anfing, Worte ins Netz zu stellen – dabei habe ich den Fehler gemacht, mich einfach als “Blogger” bezeichnen zu lassen, weil mir die Bezeichnung eigentlich völlig egal ist: die Botschaft ist es, um die es geht, die Perspektive, die im öffentlichen Dialog der Meinungsbildner nicht mehr abgebildet wird … wie man denjenigen nennt, der die Worte macht, ist dabei höchst unbedeutend, ebenso wie seine Person, sein Lebenslauf oder seine familiären Verhältnisse.

Nun – ich kann es mir leicht machen: ich habe da noch einen Philosophen in der Kiste für Berufsausbildungen – und der hängt demnächst auch offen an der Eingangstür – zwar nur ein Eifelphilosoph, aber die Eifel hat halt auch ein Recht auf Weisheitsliebe.

Was aber mit denen, die sich nicht auf ihren akademischen Loorbeeren ausruhen können, die nicht Artikel für Printmedien schreiben können, jene, die glauben, sie müßten die ganze Familie einspannen, um gelesen zu werden?

Die sehen die Welt eher so wie die Initiatoren des Webprojektes “Ausguck” … das mir auf den ersten Blick schon mal gut gefällt:

Ein Blog definiert sich dadurch, dass er allermeistens nicht gelesen wird. Wenn man sich nicht als Person an exponierter Stelle befindet, die irgendwelche Mitmenschen dazu bewegt, der eigenen Schreibe Aufmerksamkeit widmen meinen zu müssen, bleibt ein Blogger fast immer zuverlässig mit sich allein. Versuche, der Insel zu entkommen und ein Blog bekannter zu machen, sind zum Beispiel das Einbinden “unentbehrlicher” bzw. brisanter Information oder die Wahl eines ungewöhnlichen Tonfalls bei der Ansprache des Lesers. Möglich ist auch, per Bilderflut ein Blog zu erstellen, das eigentlich eher geschaut als gelesen wird.

Das kann sehr hübsch gemacht sein und hat so was Offenes und Entspanntes- und interessiert bis auf genötigte Familienmitglieder wieder keine Sau.

Warum also bloggen? Warum in relativ hochtechnisierter Form etwas herstellen, das mutmaßlich zuverlässiger unter Dach und Fach bleiben wird als seinerzeit ein Tagebuch mit Messingschlösschen, das die Geschwister einem klauten… um vom nächsten Klettergerät herab Liebesgeschichten in die Gegend zu grölen?

Weil jeder Mensch tatsächlich etwas zu denken und zu sagen hat und damit verstanden werden möchte. Deshalb murkeln wir uns durch unsere Selbstansprüche und Ängste und durch unser Lampenfieber in Anbetracht der Möglichkeit, gegen jede Wahrscheinlichkeit doch mal gelesen und vom Leser zur Verantwortung gezogen zu werden. Wir wünschen Mehrwert und riskieren Langeweile.  Wir exponieren uns emotional und riskieren Spott. Wir engagieren uns und riskieren Desinteresse an Dingen, an denen uns viel liegt.

Das alles ist wundervoll herausfordernd. Lasst uns loslegen.

Hätte ich Zeit, würde ich glatt mitmachen – aber Zeit habe ich gerade nicht.

Natürlich verstehe ich die Ablehnung des offiziellen Journalismus gegen die unliebsame Konkurrenz aus dem Nichts, die sorgsam gewachsene Pfründe in Gefahr bringt und die Fleischtöpfe der schreibenden Zunft belagert: wie soll man denn seine Pferdezucht weiter bezahlen, wenn nicht als Chefredakteur des “Spiegel”? Und während die “Blogger” (“Online-Journalisten” war hier mein erster Versuch, den politischen Kampfbegriff durch eine seriöse und neutrale Beschreibung der reinen Tätigkeit zu ersetzen) sich noch Gedanken darüber machen, wie sie ihre Oma dazu kriegen, die eigenen Worte in der Elektrozeitung zu lesen, sehen Journalisten schon, dass die gesamte Jugend sich von ihnen verabschiedet und im Internet die Zukunft sieht.

Ja – sie sehen die Warnsignale der Statistik: die Zeit, die der Deutsche vor dem Fernseher hängt, nimmt ab (siehe: Statista): letztes Jahr waren es nur noch (unglaubliche!!) 221 Minuten JEDEN TAG. Das sind zwei Spielfilme und eine Folge einer Serie … AM TAG. Alles gefüllt von bezahlten Journalisten, die die Meinung ihrer Auftraggeber in Politik und Wirtschaft verbreiten. Verantwortlich für den Rückgang ist die Jugend: zwischen 14 und 29 Jahren nimmt die Sehdauer signifikant ab: man informiert sich lieber durch das Internet.

Das ist die Zukunft: die Menschen machen ihre Nachrichten selber. Vorbei die Zeiten, wo Wirtschaft, Kirche und Politik über “Journalistenschulen” den journalistischen Nachwuchs jahrelang unter Laborbedingungen beobachten (mehr dazu auf Neopresse: Journalismus als professionelle Auftragslüge), um für sich die passendsten Charaktere und Weltanschauungen herauszufiltern, die dem Volk dann eine allen Mächtigen genehme Meinung präsentieren, der unbedingt zu folgen ist: beim Essen, Trinken, Reisen, beim Hausbau und der Wohnungseinrichtung, beim Sport, der Gesundheitspflege, beim Geschlechtsverkehr sowie bei der Geldanlage.

Nebenbei bemerkt: wie viele “Führer für jeden Lebensbereich” hier inzwischen bewusst und gezielt installiert worden sind, fällt niemandem auf – ruft man aber auf, ein paar (oder wenigstens EINEN) Rebellenführer zu installieren, ist der Aufschrei aus dem Volke groß: “nie wieder ein Führer in Deutschland” - aber die allen Journalisten und Politikern bekannte “Schweigespirale” wird intensiv gelebt … und führt dazu, dass das Lügenbild vom Arbeitslosen als “faulem Sozialschmarotzer”- obwohl in einem 80 Millionen-Volk inzwischen 42 Millionen Menschen beim Jobcenter registriert sind – weiter fleißig die öffentlichen Meinung penetriert, während gleichzeitig immer verstärkter die große Kriegstrommel gerührt wird.

Man sieht: den “Ver-Führern” folgt man immer noch gerne, täglich 221 Minuten lang.

Dieses Umfeld muss man berücksichtigen, wenn man folgende Nachricht liest, die mich letzte Woche erreicht hat:

 Sehr geehrte Damen und Herren,
> 
> liebe Kolleginnen und Kollegen,
> 
> 
> 
> wir möchten Sie gerne zu einem Hintergrundgespräch zum 
> NSA-Untersuchungsausschuss und zur Frage der Minderheitenrechte im 
> Deutschen Bundestag mit Britta Haßelmann, Erste Parlamentarische 
> Geschäftsführerin, und Hans-Christian Ströbele MdB einladen.
>

Eingeladen war ich als “Eifelphilosoph” im Rahmen einer allgemeinden Einladung an die gesamte Presse. Hätte ich mich angemeldet, hätte ich über das Gespräch berichten können.

Leider … zahlen meine Leser nicht für die Artikel im Nachrichtenspiegel.

Leider … musste ich an dem Tag auch arbeiten.

Leider … macht mein Rücken eine Spontanreise nach Berlin nicht mehr so leicht mit – und in meinem persönlichen Budget sind die Reisespesen auch nicht so leicht abbildbar. Kostet nämlich nicht wenig, dieses “reisen”.

Deshalb konnte ich nicht an dem Event teilnehmen, konnte nicht die Kreise der akreditierten Journalisten verunsichern und auf politischem Parkett eine ansonsten ungewohnte Meinung vertreten, unliebsame Wahrheiten verbreiten oder Fragen stellen, die man schon immer gerne beantwortet haben wollte.

Es geht aber nicht um mich – sondern um die Akzeptanz der vielgescholtenen “Bloggerei” … und das fiel mir halt erst Tage später auf.

Ich weiß nicht, wie oft es geschieht, dass der “politische Blogger” gleichrangig mit der nationalen Presse behandelt wird, ich weiß aber, dass über die Qualität unserer Arbeit, über unsere gesellschaftliche Akzeptanz nur eine Instanz entscheidet: der Leser. Hat er einen Gewinn durch die Lektüre, war der Job gut.

Und auch wenn die bezahlten Journalisten nun um ihre Pferdezucht bangen – oder um die vielfältigen Vergünstigungen, die der “Presserabbat” ihnen gewährte (allein 1154 Angebote, sich den Journalismus gefügig zu kaufen, gibt es bei Pressekonditionen, laut Ver.di hat VW sogar eine eigene “Vertriebstabteilung für Medienprofis”), dreht sich der Wind gerade … der unbestechliche, unabhängige Schreiber gewinnt an Einfluss, auch wenn er selber glaubt, nur für die Oma zu schreiben.

Und – nüchtern betrachtet – gibt es keinerlei Grund, Holzmedien als “gut” und Elektromedien als “schlecht” darzustellen … es sei denn, man fürchtet um seine Presserabatte.

Insofern – sollte ich diese Einladung nicht für mich behalten (halte aber den Termin – wie versprochen – geheim).  Es wäre schön, wenn der Nachrichtenspiegel sich konstruktiv weiterentwickelt hätte und wir – wie angedacht – nun einen Bloggerkollegen in Berlin sitzen hätten, der für uns als “Bloggergemeinschaft” (oder als Kollektiv der “Online-Journalisten”) an dem Event hätte teilnehmen können um “Flagge zu zeigen” … doch die Zeit ist wohl noch nicht reif für solche Entwicklungen, die Notwendigkeit der Selbstorganisation des “Graswurzeljounalismus” noch nicht flächendeckend angekommen.

Dabei bräuchte das Volk, der Staat und die Bürger gerade eine unabhängige Alternative zu den wohlgefütterten Fleischtopfschreibern, die – aktuellen Umfragen gemäß – ihre Wandlung zum Pressesprecher der Reichen, Mächtigen und Schönen vollenden – siehe Wikipedia:

Das Rollenselbstbild, wie die Akteure im Journalismus ihre Aufgabe in der Gesellschaft sehen, hat sich gemäß zweier repräsentativer Journalistenbefragungen von 1993 und 2005 in Deutschland ebenfalls gewandelt: Die Ambitionen von Kritik und Kontrolle haben abgenommen, es dominieren die reinen Informationsjournalisten und News-Manager.

Der Anteil der Journalisten, die “Kritik an Missständen üben” als Ziel angeben, ist von 63 Prozent auf 57 Prozent gesunken. Der Anteil der Journalisten, die “sich einsetzen für die Benachteiligten in der Bevölkerung” ist von 43 auf 29 Prozent gesunken und der Anteil jener, “die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kontrollieren” von 37 auf 24 Prozent.

Umgekehrt stieg der Anteil der Journalisten, die “möglichst neutral und präzise informieren” wollen von 74 auf 89 Prozent. Der Anteil der Journalisten, der “komplexe Sachverhalte erklären und vermitteln” wollen, stieg von 74 auf 80 Prozent und jener, welche “die Realität genau so abbilden wollen, wie sie ist”, von 66 auf 74 Prozent.

Die Realität so abbilden, wie sie ist, ist unmöglich. Das lernt man in der Philosophie. Aber sie so abzubilden, wie die Sponsoren sie gerne hätten: das geht, wenn man auf die Kontrollfunktion verzichtet und die Opfer der Mächtigen sich selbst überlässt.

Wer das versteht – bekommt Rabatte.

Was aber die Politik versteht, ist: die Rabattsauger und Worthuren verlieren beständig mehr an Glaubwürdigkeit. Darum lädt man jetzt auch die ein, die unabhängig vom Geld Meinungen publizieren … und so Meinungen bilden. Eine wichtige – und tröstliche – Information für all´ jene, die meinen: “das bringt ja sowieso nichts”.

Es bringt viel mehr als ihr glaubt … wenn ihr nicht aufgebt – und einen Heidenspaß daran habt, den David in einer Welt von Goliaths zu geben.

Und außerdem: die vierte Macht steht gerade günstig zum Verkauf. “Journalisten” wollen sie nicht mehr ausüben … da braucht es freiwillige Helfer aus der Bevölkerung, die hier einspringen. Kostet inzwischen – dank Elektromedien – auch nicht mehr soviel, dass man unbedingt einen Sponsor braucht, der Totholz bezahlt.

Bäume mögen das.

 

 

Ukraine und Deutschland im Informationskrieg: Kriegstreiber im Einsatz

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Donnerstag, 6.3.2014. Eifel. Wieder einmal befinden wir uns mitten im Krieg. Im Informationskrieg. Er wird derzeit mit außerordentlicher Härte geführt – vorbei die Zeit, in der man ausgewogene Berichte in den Medien antreffen konnte. Ein Beispiel?

Nehmen wir die Tagesschau vom 5.3.2014. Dort gab es einen Kommentar zum Verhältnis Merkel-Putin, der auch Zuschauer entsetzt hat:

Putin habe den Bezug zur Wirklichkeit verloren, soll sie US-Präsident Barack Obama gegenüber am Telefon geäußert haben. Früher hätte Regierungssprecher Steffen Seibert dazu nur gesagt, dass er interne Telefongespräche nicht kommentiere. Heute sagt er das auch. Aber dann halt noch ein bisschen mehr: “Es ist allerdings unbestritten, dass Präsident Putin eine ganz andere Sicht auf die Ereignisse in der Krim hat als die Bundesregierung und als auch unsere westlichen Partner.”

Im Klartext: Ein Fall für den Psychologen. Das ist Merkels neue Antwort auf die Frage: Wie geht man mit so einem um?

Zur Erinnerung: die Tagesschau ist das Flagschiff der deutschen Medienlandschaft. Viele Menschen verlassen sich auf sie, da sie nicht die Zeit und die gedanklichen Ressourcen haben, sich selbst eine Meinung bilden zu können. Dieses Flaggschiff der deutschen Medien erklärt nun den russischen Präsidenten Putin öffentlich für geisteskrank.
Die Ursprungsdiagnose soll von Angela Merkel stammen … deren Ausbildung eine solche Diagnose überhaupt nicht zuläßt.
Macht nichts – man kann sie ja trotzdem mal stellen.
Der Eindruck beim Zuschauer: man hat es mit einem geisteskranken Staatsführer zu tun. Mit dem Mann kann man nicht reden, der Mann ist einfach nur durchgeknallt – den sollte man sofort einsperren.

Kommentar des Zuschauers Realist999:

Gibt es in der Redaktion vielleicht auch noch eine zweite Meinung? Oder eine neutrale, die Putin nicht zum Psychiater schicken will?
Oder war eine Gruppensitzung zusammen mit der deutschen Regierung angedacht ?
Verursacht hat die Situation in der Ukraine die BRD mit einigen EU Chargen. Durch einseitige Einflussnahme und Unterstützung des Mobs um Klitschko. Mal schön ehrlich bleiben. Regierungsfunk gibts wohl nicht nur in Nordkorea.

Der Mann gehört sofort als Redaktionsleitung eingestellt. Immerhin ist er auf dem neuesten Stand, hat auch mitbekommen, dass der Herr Klitschko seltsame E-Mails an seine politischen Freunde schickte (wir berichteten) – und dass die diagnostische Kompetenz der ARD gegen Null läuft. Normalerweise würde man in einem solch´ delikaten Fall auch eine Zweitmeinung einholen. Vielleicht eine aus den USA? Wie es aussieht, hält man Putin dort für einen “starken Mann”, der zupacken kann(siehe Spiegel).
In der NSA-Affäre hat sich sicherlich auch manch´ Bundesbürger so einen starken Menschen gewünscht, der mal ein paar Dinge zu seinen Gunsten regelt. Statt dessen gab es Diätenerhöhungen.
Natürlich muss man noch einen draufsetzen.
Zu einem richtigen Krieg gehört ein richtiger Bösewicht – und für Bösewichter gibt es einen internationalen Standard: sie werden in “Hitler” gemessen. Saddam Hussein war ein Hitler, Syriens Assad war ein Hitler – und Putin ist jetzt auch einer, siehe Spiegel:

Die ehemalige US-Außenministerin ist bei der Beurteilung der Krim-Krise nicht vor einer fragwürdigen Parallele zurückgeschreckt: Hillary Clinton hat den russischen Präsidenten mit Adolf Hitler verglichen. Applaus kommt vom republikanischen Senator McCain.

Anders als die Tagesschau überschätzt sie ihre diagnostischen Fähigkeiten nicht – und attestiert dem russischen Präsidenten geistige Gesundheit:

In ihrer Ansprache bei einer Benefizveranstaltung für den örtlichen Boys and Girls Club relativierte sie ihre Aussage später jedoch: Harry Saltzgaver, Chefredakteur des “Long Beach Press-Telegram”, zitierte sie mit den Worten, dass es keinen Hinweis darauf gebe, dass Putin “so irrational wie der Anstifter des Zweiten Weltkriegs” sei. Dies berichtete die Webseite “Buzzfeed”.

Klar – auf internationalem Parkett geht man höflich und respektvoll miteinander um. Dämliche Laiendiagnosen gehören eigentlich nicht dazu – es sei denn, man will das Volk in Kriegsstimmung versetzen, will es mal so richtig anheizen gegen den wahnsinnigen Russen, der uns alle bei lebendigem Leibe fressen will … da kann man dann schon mal eine Ausnahme machen.
Können Sie sich noch an Benjamin Bidder erinnern?

Er ist Korrespondent des Spiegel und hat am 20.2.2014 etwas sehr interessantes berichtet – live aus der Ukraine:

Am Nachmittag rückten die Verteidiger des Maidan bis auf den Hügel am Rande des Platzes vor, auf dem das Hotel “Ukraina” steht. Im Foyer legten sie erst ihre Toten ab, dann errichteten sie dort ein Lazarett für Verletzte. Das Hotel, in dem viele Journalisten wohnen, war auch von den Kämpfen betroffen. Es liegt an der Institutska-Straße, die ins Regierungsviertel führt. Mehrere Kugeln schlugen auch in Zimmern ein, in denen Reporter logieren. Männer vom Maidan bezogen in den oberen Etagen Position und feuerten auf Polizisten.

Männer vom Maidan feuern auf Polizisten – nicht umgekehrt. Und wer feuert eigentlich in Häuser hinein, die an einer Straße liegen, die zum Regierungsviertel führt? Die Polizei? Die schießt doch auf Demonstranten. Die sind auf der Straße.

Ein besonderes Dokument ist auch sein am gleichen Tage erschienenes Interview. Die von ihm geschilderten Umstände sind interessant, siehe Spiegel:

Auf dem Weg zum Interview mit Bondarenko stürmen plötzlich Männer der berüchtigten Berkut-Einheit an mir vorbei. Sie ziehen sich ungeordnet vom Maidan zurück, manche wirken panisch. Sie seien beschossen worden, sagt ein Kommandeur. Ein Polizist mit Kalaschnikow verscheucht Passanten mit vorgehaltener Waffe von der Institutska-Straße. Gleich werde hier geschossen, sagt er.

Die Polizei räumt Hals über Kopf das Regierungsviertel. Jelena Bondarenko springt in ihren Jeep, “aus Angst, dass die Banditen jetzt kommen”.

Passend, oder? Panisch auf der Flucht ist: die Polizei. Die “berüchtigte” und jetzt aufgelöste Spezialeinheit “Berkut”. Sie flüchten, weil sie beschossen worden sind – und zwar nicht mit Gummigeschossen wie die Demonstranten. Erwähnt wurde natürlich beständig, dass der böse Diktator geschossen hat – beobachtet wurde etwas anderes. Aber: was man berichtet muss ja nicht immer das sein, was man beobachtet. Was man berichtet, muss den Auftraggebern gefallen.

Derweil gibt es – dank Spionage – neues Material, dass die Beobachtungen des Spiegel-Journalisten bestätigt, siehe Spiegel:

Das Verhalten Kiews sei “beunruhigend”, sagte Paet in dem Gespräch. Er bestätigte am Mittwoch die Echtheit des Mitschnitts. Der estnische Außenminister erwähnt darin den Verdacht einer ukrainischen Aktivistin, dass die Schüsse auf Demonstranten und Sicherheitskräfte von denselben Scharfschützen abgegeben worden seien. Es gebe demnach mehr und mehr Hinweise, dass hinter den Mördern “nicht (der entmachtete Präsident Wiktor) Janukowitsch, sondern jemand von der neuen Koalition” stehe, sagte Paet in dem Telefonat.

Natürlich hat er seine Aussage sofort dementiert. Man will ja bei den Machthabern nicht in Ungnade fallen.

Haben wir eigentlich wirklich auch nur einen einzigen Beweis für die Existenz russischer Invasionstruppen gesehen? Gut – bei Saddam Hussein haben wir die Massenvernichtungswaffen auch nie gesehen – und später erfahren: es gab sie auch nie. Jeder “Entscheider” wusste dies, nur das dämliche Volk sollte dran glauben – wie jetzt an einen “wahnsinnigen” Putin.

Hören wir mal den Spiegel-Artikel zur Pressekonferenz des Herrn Putin:

Russlands Präsident ist in Hochform, er tritt auf wie ein leidlich begabter Schauspieler, der mit Pokermiene Bemerkungen macht, die für die internationale Gemeinschaft unglaublich klingen, für sein eigenes Politikverständnis allerdings durchaus logisch sind.

Würde man Angela Merkel so bezeichnen … als “leidlich begabte Schauspielerin”? Und wer ist eigentlich die “internationale Gemeinschaft” … jenes ominöse “WIR”, als dessen Sprecher die Autoren des Artikels auftreten? Und wer klärt den Autor darüber auf, dass JEDE Aussage eines JEDEN Politikers abhängig ist vom jeweiligen Politikverständnis – auch seine eigenen Aussagen? Und wer ist eigentlich so blöde, dass er die unterschwellige Botschaft nicht versteht, die besagt, dass der Putin sowieso doof ist? Aber nicht nur doof, es ist auch noch falsch, verlogen, dumm und gemein zu Journalisten:

Putin gibt den Ahnungslosen, Putin gibt den Besorgten, Putin gibt den Strengen. Was in der Ukraine vor sich gegangen sei? “Ein verfassungswidriger Umsturz, eine Machtergreifung”, sagt Putin unmissverständlich. Er habe keine Ahnung, wer den Scharfschützen in Kiew den Schießbefehl erteilt habe. Vermutlich seien es Provokateure oppositioneller Gruppen gewesen.

Vielleicht gibt er nichts … sondern ist einfach so? Ahnungslos, was die Schüsse angeht … die vielleicht ja doch von Provokateueren abgegeben wurden? Besorgt um seine Militärbasis und die russisch sprechende Bevölkerung, die mit dem gewaltsamen Regierungssturz in Kiew nicht einverstanden ist?

Einmal treibt er die posenhafte Bescheidenheit auf die Spitze, wenn der Kreml-Herrscher etwa erklärt, in bestimmten Fragen gar nicht autorisiert zu sein, etwas zu sagen.

Nun – entgegen den Deutungen der journalistischen “Wahrsager” des Spiegel ist Putin kein Diktator, sondern “nur” Präsident. Er wäre “posenhaft bescheiden”, wenn er Militärdiktator wäre – ist er aber nicht. Er ist der gewählte Präsident eines nicht mit uns verfeindeten Landes, der auf sein Parlament hören muss – wie alle anderen Präsidenten und Kanzler auch (ausgenommen natürlich unsere Kanzler und Kanzleusen, die eher dem Parlament vorschreiben, wie was zu sehen ist: siehe Schröder bei der Hartz IV-Reform, Merkel beim ESM-Schirm … um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen. Doch das ist eine andere Geschichte).

Legitimation ist das zweite Zauberwort. “Wenn ich die Entscheidung treffe, militärisch zu intervenieren, dann werde ich das auf legaler Basis tun”, so Putin. Das ist wenig beruhigend, denn schon die Entsendung von Truppen auf die Krim war völkerrechtlich nicht gedeckt – so sehen es zumindest einhellig Experten aus dem Westen.

Nun – die “Experten” werden nicht näher zitiert – wozu auch? Jedem ist klar, dass der russische Präsident sofort zu salutieren und gehorchen hat, wenn der “Westen” im einen “Experten” präsentiert … während er selbst wohl noch das Votum der Experten vor und während der Wirtschaftskrise im Gedächtnis hat.

Derzeit gebe es jedoch keine Notwendigkeit für eine Entsendung von Truppen in die Ukraine, die er als “Bruderstaat” bezeichnet. Ebenso wenig gebe es Pläne für eine Annexion der Krim. Er verweist auf das Recht auf Selbstbestimmung, das den Menschen auf der Halbinsel zustehe. In diesem Moment klingt er fast wie ein Demokrat.

Nun – möglicherweise meint es das auch so, wie er es sagt? Könnte ja sein, dass er in der Tat ein Demokrat ist, auch wenn Kriegstreiber aus dem Westen aus ihm einen wahnsinnigen Hitler machen wollen – mit allen rhetorischen Tricks, die man beim “Stürmer” gelernt hat.

Jedenfalls würde eine ausgewogene Berichterstattung in einem demokratischen Land erstmal auch diese Option prüfen, bevor man einem Menschen unterstellt, er sei geistig krank, ein Lügner, Diktator, ein dummer Ignorant der Wahrheit und ein ganz schlechter Schauspieler.

Ziemlich viele Beleidigungen, die man dort gelassen ausspricht, oder?

Ich kann nur sagen: wäre Putin wirklich so, wie ihn die Medien darstellen … dann könnten die Rufmörder nicht mehr in Ruhe schlafen, dafür würde schon der wahnsinnige Diktator und sein Geheimdienst sorgen.

Ich denke aber: die wissen genau, dass es nicht so ist.

Lauschen wir auch hier dem Kommentar eines Spiegellesers, hier “Zaphod” vom 4.3.2014:

Anstatt leicht herablassend über die Pressekonferenz zu schreiben, wäre es doch wichtiger, wenn versucht würde, Putin und seine Motive zu verstehen. Und so ganz schwierig ist dieses Verständnis auch nicht, er redet ja weder unlogisch noch unsinnig. Wichtig ist doch, dass letztendlich auf der Krim noch keinerlei Schüsse gefallen sind, es sind nur mehr Soldaten da. Wenn dieser Umstand ausreicht, um den Westen vollkommen aus dem Häuschen zu bringen, so stimmt etwas im Westen nicht. Die Völker des Westens sollten nun ihren Politikern klar machen, dass sie keinen Krieg und keine Konfrontation wollen. Daher müssen die westlichen Politiker wissen, dass sie Maßnahmen der Deeskalation ergreifen müssen und keine weiteren Drohungen aussprechen sollten!

In der Tat – es wurde ja noch gar nicht geschossen. Jedenfalls nicht auf der Krim. Hatte man versehentlich ganz übersehen. Und das man andere Menschen auch mal verstehen kann … akzeptieren wir bei jedem Prozess über Mörder, Zuhälter und Kinderschänder – aber nicht beim russischen Präsidenten Putin. Würden wir den verstehen wollen, wäre es ja vorbei mit Krieg und Säbelrasseln … und vorbei mit den schönen Börsengewinnen bei Rüstungsaktien.

Kann es eigentlich sein, dass in der Regel der deutsche Bürger generell intelligenter, weiser, gebildeter und friedliebender ist als der deutsche jugendliche Bezahljournalist?

 

 

 

Trainingsvideo für angehende Illuminaten

Die Rolle des deutschen Journalismus bei der gezielten Inszenierung des äußerst profitablen “Vierten Weltkrieges” durch die globale Elite.

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Samstag, 3.5.2014. Eifel. Die aktuelle Print-Ausgabe (18/2014) des “Spiegel” stellt die Frage nach einem Krieg in Europa. Auf dem Umschlagbild sehen wir einen Soldaten, der auf uns – die Leser – zielt.  Man braucht ihn nicht zu kaufen, das Geld wäre bei WSWS besser angelegt: die haben ihn für uns gelesen und – leider ohne korrekte Seitenangabe – die zentrale Stelle herausgearbeitet, siehe WSWS.org.

„Drei Viertel der Deutschen sind gegen ein militärisches Eingreifen der Nato. Ein Drittel zeigt Verständnis für Putins Annexion der Krim. Auch in diese Zahlen fließt die Angst vor dem Krieg hinein.“

Die Spiegel-Autoren bezeichnen diese Haltung nicht nur als falsch, sondern auch als moralisch bedenklich. „Die Ukraine rutscht in einen Bürgerkrieg, den Russland befeuert. Der Westen wird mit Wirtschaftssanktionen antworten, mehr nicht“, schreiben sie. „Das ist für die Westeuropäer nicht so schlimm wie ein Krieg, den sie am eigenen Leib erfahren müssen. Es sterben dann die anderen. Aber es ist auch eine unerträgliche Situation, dem Töten auf dem eigenen Kontinent zuzusehen. Moralisch steht man nicht besser da, als wenn man zu den Waffen griffe.“

An anderer Stelle berufen sie sich auf den Politikwissenschaftler Herfried Münkler, der zwischen „heroischen“ und „postheroischen“ Gesellschaften unterscheidet. Der „Postheroismus“, fasst der Spiegel Münklers Standpunkt zusammen, sei „auch ein Ausdruck von Wohlstand“: „Wer viel hat, möchte das nicht aufs Spiel setzen. In ärmeren Gesellschaften würden Männer ihren Stolz dagegen auch aus heroischen Idealen beziehen und wären daher leichter für einen Krieg zu begeistern.“ Mit den „heroischen“ Gesellschaften kann nur eines gemeint sein: die Glorifizierung des Heldentods durch die Nazis.

Neun Spiegelautoren  haben den dreiseitigen Artikel unterschrieben, um zu demonstrieren, wie einig man sich in dieser Sache ist: in der moralischen Verurteilung des Pazifismus in Deutschland. Der Spiegel ist nun kein kleines Provinzblatt, sondern das führende Nachrichtenmagazin in Deutschland. Früher durch Konrad Adenauer persönlich verspottet als “Bildzeitung für DOKTOR Lieschen Müller“, ist es heute das Informations- und Identifikationsportal der deutschen “Elite” – genauer gesagt: der Funktionselite.

Nähern wir uns dem Thema vorsichtig – und wissenschaftlich. Wer sind diese “Eliten”?

Nun – Hören wir dazu einen Wissenschaftlier, hier aus der Sendung Markt vom 28.4.2014:

“Eliten sind diejenigen Personen, die qua Amt oder qua Eigentum die wesentlichen Entscheidungen in diesem Land treffen. Das sind hohe Bundesrichter, hohe Ministerialbeamte in Berlin, das sind Spitzenmanager großer Unternehmen, die Intendanten, die Chefredakteure von wichtigen Medien und Spitzenpolitiker, vor allem die der Bundesregierung in Berlin. Diese Eliten stammen zu fast zweidrittel aus den oberen dreieinhalb Prozent der Bevölkerung, sind also sozial sehr geschlossen”, sagt Eliteforscher Michael Hartmann.

Eine sozial sehr geschlossene Schicht – in einer Demokratie? Undenkbar. Und doch – bestimmen sie in all´ ihren Funktionen unser Leben: wie und wie lange wir arbeiten, wieviel Nahrung, Kleidung und Energie wir zugeteilt bekommen (über Lohn und Sozialleistungen), wie wir zu denken, fühlen, leben und zu lieben haben. Einfach mal einen kritischen Blick durch die Werbung streifen lassen (oder durch die Welt der Illustrierten): man erfährt hier sehr detalliert, wie MAN zu leben hat. Tagaus tagein, in 20 000 Werbespots pro Jahr, die zum Beispiel einen US-Amerikaner in seiner ganzen Anschauungswelt formen. Nur selten liegt die Elite mal daneben – und dann tritt sie gleich sehr geschlossen auf.

Beim Krieg in der Ukraine – ich denke, nach dem Einsatz von Panzern und Hubschraubern gegen Zivilisten kann man doch jetzt endlich auch offiziell von “Krieg” reden – lag man daneben. Der Friedenswillen des deutschen Volkes war noch nicht gebrochen, man roch – gerade beim kommenden Jahrestag des ersten Weltkrieges – das wieder Blei in der Luft lag. Das Volk tobte in Kommentaren, siehe Heise:

Zwei Machtblöcke prallen in der Ukraine derzeit aufeinander. Zugleich tobt in den deutschen Medien ein Kampf um die Deutung des Konflikts. Der Graben scheint dabei weniger zwischen einzelnen Zeitungen oder Sendern zu verlaufen, als vielmehr zwischen den Journalisten der Leitmedien insgesamt und ihren Lesern bzw. Zuschauern.

Diese Front im Informationskrieg war neu. Natürlich wurde sofort gekontert: in einer Weise, die in Deutschland immer zieht: Spiegel-Online zehrte eine Verschwörungstheorie aus den Archiven, nachdem das ganze deutsche Volk von einer rechtsradikalen Facebookgruppe kontrolliert wird, die sich einen “Anonymus-Account” gekapert hat. Diese Verschwörungstheorie zeigt auch auf, wer der neue Feind ist: Esoteriker, Verschwörungstheoretiker und – zieht immer – Antisemiten. Das es sich hierbei auch nur um eine Verschwörungstheorie handelt, interessiert im Moment nicht, man hat seine Arbeit zu tun.

Seine Arbeit? Will ich jetzt etwa dem Spiegel unterstellen, er würde im Auftrag handeln?

Na – was sollte ich sonst tun? Ich kann gar nicht anders – ich habe die Befehlsketten der neuen Weltordnung wahrgenommen – nicht aus kruden Verschwörungsorganen im Internet, sondern aus der “Reichtumsforschung” der Uni Münster. Hier erfährt man, dass die “Elite” nicht aufgrund ihrer Leistung in ihre Positionen kommt, sondern aufgrund ihres Engagements der Beförderung einer neuen Weltordnung, in deren Mitte die Hege und Pflege der Kapitalmassen des Superreichtums steht (siehe: UniMünster).

Es gibt hier ein Ringmodell, das sich auswendig zu lernen lohnt, wenn man die Absichten von Informationen und ihren Sendern verstehen möchte. Kern dieses Models – die “Herrschaftsschicht” – sind die Superreichen, die “Plutokraten”, die einen Apparat geschaffen haben, der ihnen quasi göttliche Allmacht zuteilt:

Theoretisch gesprochen verkörpert die Geldelite – ultra-high-net-worth-individuals (UHNWIs) – im gegenwärtigen Zyklus finanzieller Expansion also die Befreiung großer Geldmengen aus der Warenform und die direkte Umwandlung von Reichtum in die Machtform. Nicht nur wird Politik, Herrschaft, Macht monetarisiert, sondern die Geldelite ist in der Lage, Geldwerte auf vielfältigste Weise zu vermachten. Das ist im Grunde ein uralter Prozess auf der Grundlage der Tatsache, dass man mit Geld nicht nur mehr Geld, sondern eben ‚alles’ machen kann.

Um diese Macht praktisch umzusetzen – ohne idealistische Gegenkräfte wie Religion, Humanismus oder Kommunismus aufzuwecken – bedarf es einer Funktionselite, die sich hierarchisch um die neuen Machthaber schart. In erster Linie haben wir dort … die Verwertungselite, d.h. die Kaste der Manager oder CEO, eine Gruppe, die Günter Ogger in seinem Werk “Nieten in Nadelstreifen” für Deutschland auf 400 Personen beziffert. Sie bestimmen, wer in Deutschland wieviel Geld wofür bekommt, sofern er unter direkter Kontrolle der “Wirtschaft” ist – also durch Arbeitsverträge zu einem gewissen Sozialverhalten (und auch Wahlverhalten) angeleitet werden kann.

Sie haben nicht unbedingt ein einheitliches strategisches Bewusstsein (wie man es traditionellerweise etwa der ‚Kapitalistenklasse’ zuschrieb). Was sie verbindet, ist die Maxime der kurzfristigen Gewinnsteigerung auf der Basis der neoliberalen Ideologie.

Die nächste, untergeordnete Führungsschicht ist die Kaste der Politiker, die “Verteilungselite”. Sie steuern per Ressourcenzuteilung (Rente, Subventionen, Sozialleistungen) die Handlungsmacht des Volkes. Hat das Volk viel Geld, ist es frei, hat es wenig Geld, ist es unfrei.

Alle Parlamente, alle Regierungen haben aus der Sicht des Geldmachtapparats die Funktion der Verteilung des Reichtums von ‚unten’ nach ‚oben’. Anders ausgedrückt: der Geldmachtapparat wirkt durch Lobbyismus und Korruption in dieses Feld der politischen Eliten hinein, das dadurch hochgradig differenziert und konfliktualisiert wird.

Diese Umverteilung von unten nach oben erleben wir in allen Ländern, deren Politiker unter der Regierungsgewalt der Plutokratie stehen und die sich durch regelmäßige Teilnahme an den “Außendiensttagungen” des Geldmachtapparates auszeichnen, Tagungen, auf denen – wie in Davos oder Bilderberg – nur die Loyalität des Personals geprüft wird. Irgendwelche geheimen, verschwörerischen Aktivitäten braucht man dort gar nicht, denn alle haben schon längst ihre Befehle in der Tasche. Die sind auch ganz offiziell nachzulesen – und jeder kann die Bestätigung dazu JEDERZEIT in ALLEN MEDIEN einholen:

Das die Welt beherrschende US-amerikanische Kapitalismusmodell hat seit den Siebzigern zwei Veränderungen erfahren. Erstens wurde der mit dem New Deal eingeführte, staatlich regulierte stakeholder-Kapitalismus durch ein neues Modell konzerngesteuerter Zielsetzungen und Verantwortungen ersetzt. In diesem Modell ging es zweitens nicht mehr um das Wohlergehen der Beschäftigten und die Wohlfahrt der Kommunen, sondern darum, für die shareholder kurzfristig den Wert der Aktien und die Dividendenauszahlungen zu steigern. Die praktischen Folgen sind ein stetiger Druck, die Löhne und sonstigen Ansprüche der Beschäftigten zu kürzen (was in manchen Fällen zum Diebstahl der Pensionen und zu anderen Verbrechen führte) sowie politische Propaganda und Lobbyismus zugunsten der Senkung von Unternehmenssteuern, mit denen staatliche und öffentliche Aufgaben finanziert werden könnten.

Diesen Befehl der obersten Heeresleitung kennen wir doch – er wird gerade weltweit durchgesetzt … und darum werden immer mehr Kriege mit immer mehr Ländern (und Religionen) geführt, die dem großen Ziel im Wege stehen.

Dabei hilft die letzte Kaste der Funktionselite – die einzige, die mit uns direkt in Kontakt tritt und hauptverantwortlich für die Kontrolle unseres Denkens ist:

Den Außenring schließlich bilden die bereits erwähnten, für die Entstehung und Expansion des Geldmachtapparats unentbehrlichen Technokraten und Experten aller Art, kurz: die Wissenseliten.

Hier … haben wir die Jungs vom Spiegel. Jene Journalisten, die so gut betucht sind, dass sie sich eine eigene Pferdezucht leisten können, deren Kostendruck dazu führt, dass sie auch weiterhin mit aller Macht am großen Ziel arbeiten – ausführender Arm der Plutokratie zu sein. Wer nicht mitmacht, wird entlassen.

Wer sich nun fragt: was hat das alles mit der Ukraine zu tun?

Nun – sie ist nur ein weiterer Punkt der weltweiten Säuberung, die seit Jahrzehnten läuft – so wie der Krieg gegen den Irak, siehe UniMünster:

Der Krieg gegen den Irak ist zum klarsten Beispiel für den Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes geworden, vor dem Präsident Dwight Eisenhower in seiner Abschiedsrede 1961 so eloquent warnte. Dieses eherne Beziehungsgeflecht zwischen mächtigen Individuen innerhalb und außerhalb der Regierung operiert weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ist von Interessenkonflikten durchtränkt. – Die Ziele dieser Gruppe mögen oder mögen nicht mit den besten Interessen des amerikanischen Volkes zusammenfallen. Denken wir, zum Beispiel, an die Interessen der einfachen Soldaten, die in diesem Krieg gekämpft, Sand gefressen und ihr Blut in der Wüste vergossen haben, und an die ganz anderen Interessen jener Händler der Macht, die wie verrückt für die Realisierung dieses Krieges kämpften und in jeder Phase an ihm profitieren.

Die Leute kämpfen immer noch wie verrückt um die Realisierung von Kriegen, weil man in jeder Phase von ihm profitieren kann – und all ihre Funktionseliten kämpfen auf jeder ihrer Positionen genau dafür. Wo das endet – wissen wir schon – siehe Krysmanski in einem Artikel über die Mobilmachung der Geldeliten aus dem Jahre 2003,  wieder UniMünster:

Inzwischen zum Berater des Verteidigungsministeriums aufgestiegen, sieht Barnett »die Mission des amerikanischen Militärs heute darin, die Kluft zwischen den an die internationalen Finaströme angeschlossenen Ländern und dem Rest zu schließen. Alle Regionen, die nicht mit der von der amerikanischen Wirtschaft dominierten Globalisierung verbunden sind … stellten also eindeutiges Sicherheitsrisiko und mithin einen Fall für ›unsere Streitkräfte‹ dar.

Nach dem Irak kam Lybien. Nach Lybien nun Russland. Alle Regionen, die nicht mit der von der amerikanischen Wirtschaft dominierten Globalisierung verbunden sind, stellen ein Sicherheitsrisiko dar und werden eliminiert – was selbst ein Riesengeschäft ist:

Der Vierte Weltkrieg wird die größte »business opportunity« aller Zeiten. Frühere Spitzenpolitiker, Washingtoner Insider usw bereichern sich ungebremst am Krieg gegen den Terrorismus.

Das sind Darstellungen, die sich im akademischen Bereich finden. Die vom globalisierten Kapital abhängigen (und gezielt gesteuerten) Medien erfüllen so – wie die oben genannten Spiegelredakteure – ihren Auftrag, alles zu unternehmen, was dazu führen kann, dass die Völker Europas und der USA sich gegen die “Sicherheitsrisiken” der Philosophie der kurfristigen Wertsteigerungen zu einer “business opportunity” mobiliseren lassen …. einem Krieg in Europa, den die “Herren der Welt” auf einsamen Inseln fernab jeden Getöses hinter sich bringen werden.

So erklärt sich die unheimliche Gleichschaltung der Medien in Deutschland sowie der Aufstand der Bürger dagegen. Es ist nur ein weiteres Kapitel im großen Feldzug der Vernichtung der Sicherheitsrisiken einer neuen Weltordnung – die eigentlich nur eine neue, kapitalertragsmaximierende Wirtschaftsordnung ist. 3,5 % der Deutschen dienen dieser Wirtschaftsordnung, verdienen ordentlich daran und sorgen permanent dafür, dass alle Machtpositionen aus ihren Reihen besetzt werden, sorgen für permanenten Sozialabbau, Verarmung der Gemeinden, Privatisierung des Gemeinschaftseigentums und gezielte Desinformation der Bevölkerung.

Ein abschließendes Beispiel dazu? Ich zitiere nochmal WSWS dazu:

Der Stanford-Historiker Ian Morris geht noch einen Schritt weiter. Er kann der Schlächterei des Ersten und Zweiten Weltkriegs Positives abgewinnen. In der Washington Post veröffentlichte er am 25. April einen Artikel mit dem Titel „Langfristig bringen uns Kriege mehr Sicherheit und Reichtum“.

Darin rechnet er vor, dass im Steinzeitalter 10 bis 20 Prozent aller Menschen durch andere Leute umgebracht wurden. Die 100 bis 200 Millionen Opfer der beiden Weltkriege machten dagegen nur ein bis zwei Prozent der 10 Milliarden Menschen aus, die im Laufe des Jahrhunderts auf der Erde lebten. „Es kann gut sein, dass Krieg der schlechteste Weg ist, den man sich vorstellen kann, um größere, friedlichere Gesellschaften zu schaffen, aber die deprimierende Tatsache ist, dass er so ziemlich der einzige Weg ist“, folgert er.

Krieg ist alternativlos – predigt uns die dritte Klasse der Funktionselite der Plutokratie. 200 Millionen Tote sind durchaus aktzeptabel, wenn es um Sicherheit für Reichtum geht – aber unsere Feinde sind Verschwörungstheoretiker, Esoteriker und Antisemiten?

Das solte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man die aktuelle geopolitische Entwicklung beurteilen will.

Wer das macht, versteht auch, warum die journalistische und politische Funktionselite so gegen die Volksabstimmung aus der Schweiz geschossen und dem Land offiziell deshalb mit Sanktionen gedroht hat wie jetzt Russland (siehe Spiegel).

Und man versteht, warum der amerikanische Russlandexperte Stephen F. Cohen aktuell in der TAZ vor einem Krieg mit Russland warnt … der genau genommen schon alternativlos ist. Cohen sieht die gezielte Kriegstreiberei schon seit geraumer Zeit (siehe Wikipedia) – wenn auch aus anderer Perspektive als die Reichtumsforscher.

Wollen wir die “Power” der Superreichen mal in Zahlen ausdrücken? Hier Krysmanski im Managermagazin:

Nur eine Information zur allgemeinen Steuermoral dieser Schicht: Nach einer Untersuchung des seriösen Tax Justice Network haben die Reichen der Welt Finanzvermögen von 21 bis 32 Billionen Dollar in Steueroasen gebunkert. Das entspricht mehr als dem gesamten Bruttoinlandsprodukt der USA.

Die stellen selbst die größte Supermacht auf Erden mit ihren Möglichkeiten in den Schatten. Warum erfahren wir davon nichts? Nun – das haben wir in Deutschland den Journalisten zu verdanken:

In Deutschland dagegen werden selbst diejenigen aber, die im Jahr pro Familie 600 Millionen Euro Dividende einstreichen, als ein harmloses, teils spießiges, teils irgendwelchen Luxushobbies wie Pferdesport oder Oldtimer-Sammeln frönendes Völkchen verkauft.

Und – nur um keine Irrtümer aufkommen zu lassen: die “Steueroasen” sind der kleinste gemeinsame Nenner der Superreichen (zu denen auch die Mafia gehört). “Juden” stellen nur einen winzigsten Bruchteil jener Clique dar, die sich gegen die ganze Weltbevölkerung stellt – aber sie werden gerne als Opferlämmer geschlachtet. Das lenkt immer super von den eigentlichen Tätern ab. Funktioniert immer.

Währenddessen werden – ganz öffentlich – die Pläne für den Vierten Weltkrieg ausgearbeitet. Im September, siehe Spiegel:

Hintergrund ist die Nato-interne Debatte um eine strategische Neuausrichtung des Bündnisses, die sich an einer anhaltenden, auch militärischen Konfrontation der Nato mit Russland orientieren soll. Sie wird, so verlautet es aus diplomatischen Kreisen, anders als bislang geplant im Zentrum des Nato-Gipfels der Staats- und Regierungschefs im September stehen.

Wir haben jetzt Mai.

Sie sehen: Putin (oder Russland) – kann machen, was er will: der Kriegskurs der Nato wird im September von der Funktionselite beschlossen. Merkt man aber nur, wenn man die Hintergründe kennt.

Die findet man bei der Uni Münster.

Noch. Bald wird die klassische “Power Strukture Research” sicher auch “Verschwörungstheorie” sein oder Antisemitisch.  “Esoterisch” … also nur einer kleinen, ausgewählten Gruppe zugänglich – ist sie eigentlich jetzt schon.

Der Tod des bundesdeutschen Journalismus

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Samstag, 17.5.2014. Eifel. Mal wieder Zeit für eine traurige Nachricht – die Nachricht vom Tod des unabhängigen Journalismus in Deutschland. Offiziell wurde er noch nicht zu Grabe getragen, aber der Leichenduft erfüllt die ganze Republik. Aktuell tritt er etwas deutlicher zutage und erfüllt die Kommentarspalten im Internet mit Spott und Hohn über eine außerordentlich einseitige Berichterstattung zum Thema Ukraine, zudem  erleben wir Erscheinungen in der deutschen Presselandschaft, die man sonst nur in autokratischen Ländern gewohnt ist … wie zum Beispiel Russland.

Die Gleichschaltung der deutschen Presse – und damit der Tod des bundesdeutschen Journalismus und das Ende der “Vierten Gewalt” – ist öffentlich bestätigt worden: hätte es noch eine freie, unabhängige Presse gegeben, wäre ein Aufschrei durch die Republik gegangen: wie ein russischer Autokrat hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Chefs des deutschen – bezahlten – Journalismus zusammengerufen und sie auf eine gemeinsame Linie eingeschworen. Ähnliches erlebt man sonst in Bananenrepubliken, wenn Putschisten die Radiosender besetzen, um IHRE Wahrheit unters Volk zu bringen. Anstatt eines Aufschreis deutscher Journalisten gab es jedoch … nur Stille und regierungskonforme Berichterstattung. Erinnern wir uns noch mal daran, wie der Skandal nebenbei erwähnt wurde, siehe Jakob Augstein im Freitag:

Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.

Was geschah? Die Chefs der Presse folgten der Kanzlerin. An einem einzigen Tag zerschmetterte Angela Merkel den freien Journalismus (nach ihren eigenen Worten – siehe Freitag – das “Lebenselixier der Demokratie”) und degradierte ihn zum ausführenden Organ einer – verlogenen – Regierungspolitik. Warum die Chefs – und ihre Stiftebüttel – folgten, ist klar ersichtlich:

Der soziale Aufstieg hat die Journalisten selber in die herrschende Klasse gespült: Ihre Kinder besuchen die selben Schulen, sie wohnen in den selben Vierteln, sie gehören zu den selben Clubs: “Es gibt zwischen den Medien und der Macht heute eine Verwandtschaft, die es früher nicht gab. Einen Mangel an Skeptizismus.”

Jakob Augstein zitiert hier Gay Talese, der ganz besondere Vorstellungen von einem Journalisten hatte:

Talese hat ein eindringliches Bild dafür gefunden, was Journalisten sein sollen, wie sie arbeiten sollen: “Wir Journalisten sollten eine Religion der Ungläubigkeit predigen! Ein Heiliger Orden  der Ungläubigen, das sollten wir sein. Wir sollten unseren Dienst in Klöstern der Wahrheit tun, über die Schriften gebeugt. Und diese Klöster sollten weit, weit weg sein von den Palästen.”

Gleich einem Mönch muss der Journalist das Gelöbnis der ewigen Armut ablegen, gleich einem Philosophen muss er so weit wie möglich hinaustreten aus der Gesellschaft sie von weitem – oder von oben – betrachten. Will er seine Arbeit korrekt machen, dann sitzt er weit draußen allein in seiner Blockhüte, um unabhängig zu bleiben. Unterwirft er sich einem Chefredakteur, kann er den Begriff “Journalist” gleich an der Pforte abgegeben. Besucht der dann noch den “Bundespresseball”, kann man ihn zurecht als Regierungsagenten bezeichnen.

Was sehen wir aber noch an dieser Aufgabenbeschreibung des Journalismus? Was ist diese “Religion der Ungläubigen”?

Ich möchte mal einen modernen Begriff dafür nehmen: “Verschwörungstheorien”.

NICHTS ANDERES ist die heilige Aufgabe des “Journalisten”: beständig GEGEN Wirtschaft und Politik Theorien zu entwickeln, die GEGEN die PR-Agenten von Konzern und Partei angehen. NUR DAS macht sie zur VIERTEN MACHT im Staate – und nur so können sie Regierungshandeln KONTROLLIEREN. Ohne Theorien, die beständig und immerdar “amtliche” Wahrheiten in Frage stellen, lassen sie keine Lügen der Regierung  aufdecken.

Jetzt frage ich Sie als Leser: was würden Sie von Journalisten halten, die Ihnen beständig Verschwörungstheorien liefern? Richtig – im Jahre 2014 würden sie diese Menschen, die “in den Klöstern der Wahrheit” “die Religion der Ungläubigen predigen” als “rechtsradikale Spinner” gesellschaftlich isoliert werden. Orwells 1984 hat schon lange Gestalt angenommen, die deutsche Bundeskanzlerin hat den Oberbefehl über das Nachrichtenwesen an sich gerissen – und ohne Jakob Augstein (Mitbesitzer des “Spiegel”) hätten wir von diesm Tag, der das Ende des Journalismus in Deutschland bedeutete, nie etwas erfahren.

Wir dulden sehr seltsame Erscheinungen in unserem Lande, die wir – würden sie in Russland stattfinden – als Beweis für Putins Autokratismus anprangern würden. Obwohl der Beruf des Journalisten – nach den Erfahrungen im Dritten Reich – absichtlich keinen Namensschutz hat, was seine Freiheit und Unabhängigkeit jederzeit garantiert … und jederzeit die Möglichkeit beeinhaltet, dass er sich neu definiert … haben wir in Deutschland “Anstalten” für die gezielte Züchtung von Journalisten – “Oberschichtsjournalisten”, um es genau zu sagen. Für einen Beruf, der absichtlich keinen Namensschutz genießt, ist es schon verwunderlich, dass hier – im Anschluss an ein Hochschulstudium, das allein schon zur Berichterstattung qualifiziert – eine “Zusatzausbildung” angeboten wird, in der man “richtiger” Journalist werden kann.

Journalismus.com – das “Portal für Medienprofis” – beschreibt deutlich, warum kein Weg an diesen Schulen vorbeigeht:

Die meisten Journalistenschulen in Deutschland genießen einen exzellenten Ruf. Hier lernen Journalisten das Handwerk von der Pike auf. Wer Absolvent einer Journalistenschule ist, findet in den meisten Fällen einen Job.

Der letzte Satz ist wichtig – das “Handwerk” des Schreibens beherrscht jeder Geisteswissenschaftler. Aber das “besondere” Handwerk … bedarf spezieller Ausbildung, über die auch ganz offen gesprochen wird – zum Beispiel bei der Kölner Journalistenschule:

Das Sponsoringkonzept der Kölner Journalistenschule gibt Unternehmen die Möglichkeit,

  • schon während der Ausbildung Kontakt zu den angehenden Politik- und Wirtschaftsjournalisten der Kölner Journalistenschule zu knüpfen;
  • ihre Öffentlichkeitsarbeit, die Entwicklung ihrer Branche und ihre Unternehmensstrategie den Kölner Journalistenschülern vorzustellen;
  • die Ausbildung, einzelne Ausbildungselemente oder die technische Ausstattung der Kölner Journalistenschule finanziell zu unterstützen.

Hier können sich Unternehmen schon während der Ausbildung genehme Journalisten kaufen, mieten oder warm halten, hier kann man angehende Meinungsbildner in Deutschland “von der Pike auf” formen, damit es später keine bösen Überraschungen gibt. Den Service nehmen folgende Unternehmen in Anspruch: Bayer, Ergo, RWE, Henkel, Telekom, BP und einige andere hochrangige Konzerne in Deutschland. Der Fettdruck wurde von der Schule selbst vorgenommen – und sagt genug aus. Hier kauft man sich als Konzern Politik- und Wirtschaftsmeinung.

Die Ukrainekrise hat gezeigt, wie erfolgreich die Züchtung von “Systemjournalisten” betrieben worden ist: 2014 ist es gar nicht mehr notwendig, das die Kanzlerin die Chefredakteure zur Befehlsausgabe ruft – das Meinungsbildungspersonal wird gezielt geschult und schon im Vorfeld selektiert.

Es kommt auch zu gezielten “Säuberungen” – wie bei Zeit-online, wo freie Journalisten diszipliniert (“gefeuert”) werden, die früher mal für “den Feind” geschrieben haben (siehe den aktuellen Fall von Alisa Bauchina bei Heise, – oder den Fall Moritz Gathmann, ebenfalls bei Heise) …. obwohl es im Prinzip zum “Lebenselixier der Demokratie” gehört, bei jeder Art von Konflikt die Interessen BEIDER SEITEN herauszuarbeiten.

Kennzeichnend für den Tod des deutschen Journalismus mag ein Artikel sein, der nun in der “Jungen Welt” erschien – einem Presseorgan, das als ehemaliges FDJ-Blatt mit 50000 Lesern (siehe Süddeutsche) noch eine kapitalunabhängige Berichterstattung leistet. Nur hier traut sich ein bezeichnenderweise “anonymer” Redakteuer der “Deutschen Welle” über unheimliche Erscheinungen in diesem Sender zu berichten (siehe JungeWelt vom 15.5.2014):

Immer konform mit dem Kanzleramt: Bei der Deutschen Welle dürfen nur »geeignete« Journalisten Kommentare schreiben. Aktuell ist z.B. die Vorgabe, den Begriff »Referendum« – gemeint ist die Abstimmung in der Ost­ukraine – immer in Anführungszeichen zu schreiben oder mit dem Zusatz »illegal« oder »sogenannt«. Dieser unsinnige Eingriff in unser journalistisches Vokabular ist ein Beispiel für direkte Zensur.

Ähnlich wie die meisten Medien in Deutschland; die Kommentare dürfen nur Redakteure schreiben, die als dafür »geeignet« gelten.

Wir finden auch ein offenes Bekenntnis des Redakteurs zu seiner eigenen Unabhängigkeit:

Es ist halt ein fruchtbarer Boden für die Zensur, wenn man als Journalist eine Familie mit zwei Kindern ernähren muß und auf Basis von Zeitverträgen arbeitet. Irgendwann ertappt man sich bei der Selbstzensur – weil man seinen Job behalten will, schreibt man so, daß es keinen Anstoß erregt.

Darum favorisiert wohl Gay Tanese die religiöse Terminologie, den “Heiligen Orden der Ungläubigen”, der in Deutschland gezielt ausgerottet wurde. Spätestens am 8.10.2008 hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Hoheit über die Chefredakteure übernommen. Die Folgen der fortschreitenden Gleichschaltung der Medien lassen sich sehr gut an der Alltagswirklichkeit des Redakteurs erkennen, der sich erkennbar vor den Folgen fürchtet, die er zu erleiden hätte, wenn er sich nicht an die “offizielle Sprachregelung” halten würde: eine Überstellung ans örtliche “Jobcenter” zwecks “Sonderbehandlung” scheint sicher zu ein.

Und so erlebt der deutsche Bürger im 21. Jahrhundert den Tod des Journalismus, der ganz eng an die Paläste angebunden wurde, um das Volk dirigieren zu können, wie man es gerade möchte. Gleichzeitig wissen wir aber auch, wie wir uns als Bürger dagegen wehren können: wir brauchen wieder den “Heiligen Orden der Ungläubigen“, der “weit weit weg von den Palästen” “Dienst in den Klöstern der Wahrheit” leistet.  Im Gegensatz zu den Definitionen des deutschen Journalismusverbandes wird man jedoch nicht damit rechnen können, das man seinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann – ganz im Gegenteil: das Geld vernichtet die Heiligkeit des Berufsstandes.

 

 

 


Grüne Eier ohne Schinken

Frau Ditfurth und die “NEU-RECHTEN”

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Danke an Ingo von der PHO für den Tip.

 

Propaganda-Journalismus = intellektuelle Prostitution

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Was passiert, wenn ein Journalist sich selbst als qualifizierten Psychoanalytiker ansieht und demzufolge ein Psychogramm einer Person erstellt, die er vermutlich nie getroffen, geschweige denn interviewt hat, sondern seine Erkenntnisse aus vorgekauten Reuters, dpa (Deutsche Presse-Agentur) und AP (Associated Press) Pressemitteilungen holt? Kurz gesagt, er diskreditiert den ehrlichen Journalismus und degradiert ihn zum Sprachorgan der Geheimdienste und Politik. So geschehen im Artikel „Das grosse Psychogramm. Gefährliches Machtspiel in der Ukraine: Putin lebt längst in seiner eigenen Welt.“ von Boris Reitschuster, erschienen auf Focus-Online.

Eines vorneweg, den Titel könnte man auf alle Politiker der westlichen Welt anwenden. Da besteht kein wesentlicher Unterschied zu Putin. Aber beginnen wir von vorne. Was ist ein Psychogramm? Psychografie ist die umfassende Beschreibung des Seelenzustandes (Psyche Seele) eines Individuums, die zur Bewertung desselben dient (Wikipedia). Bei der Erstellung eines Psychogramms ist es wichtig, dass alle erfahrbaren, psychologischen Einzelheiten einer Person erfasst werden können. Dies kann mit Hilfe sogenannter psychometrischer Tests, die möglichst objektiv psychische Funktionen und Persönlichkeitsmerkmale einer Person eruieren, erreicht werden. Dabei sollte man sich unbedingt an normierte und validierte Fragebögen halten, die das Ergebnis ausführlicher Forschungsstudien sind. Es ist zu bezweifeln, dass der Autor Präsident Putin solche Fragebögen vorgelegt hat und diese von ihm wahrheitsgetreu ausgefüllt wurden. Zudem ist nirgends ersichtlich, ob Herr Reitschuster eine Ausbildung zum Psychoanalytiker abgeschlossen hat. Allein aus diesen Gründen erkennt man, dass der Artikel keinerlei fachlichen, geschweige denn belegbaren Fakten beruht. Bilder vom russischen Präsidenten mit nacktem Oberkörper oder Schusswaffen sind keine qualifizierten Unterlagen zum Erstellen eines Psychogramms und können höchstens als Propagandamaterial angesehen werden. Solche Artikel untergraben die Glaubwürdigkeit des Journalismus und stehen in keinem Verhältnis zum Pressekodex.

Aber warum betreibt ein Autor solche Augenwischerei mit seinen Lesern? Grundsätzlich möchte er eine Lohntüte Ende Monat erhalten und muss sich somit den Vorgaben seines Verlagshauses anpassen. Das Medienblatt Focus gehört dem Burda-Verlag und hat schon einige Skandale provoziert, was sich in sinkenden Abonnementenzahlen widerspiegelt. Zudem sollte einem bewusst sein, dass AP sowie dpa vom amerikanischen Geheimdienst CIA und vom Militär gesteuert werden. Das heisst, Meldungen von diesen Presseagenturen durchliefen zuerst die Filterprogramme der Amerikaner bevor man sie dem Volk auftischt. Diverse aufgeflogene Falschmeldungen bezeugen die Unglaubwürdigkeit dieser grossen Pressestellen, bis hin zum Einschüchtern und Erpressen von unbelehrbaren Journalisten. So gesehen ist Herr Reitschuster einer von vielen Wasserträgern der Geheimdienste und muss sich deren Doktrin beugen.

Wenn man die bereits veröffentlichten Artikel von ihm liest, erkennt man schnell die die politische Meinungsmache, respektive in welche Richtung sie den Leser bewegen soll. Westen Top, Osten Flop. Wenn er diese Artikel mit dem gleichen fachlichen Hintergrund schreibt wie er ein Psychogramm erstellt, wird die Glaubwürdigkeit seiner Artikel zur Farce. Tatsächlich stellt Herr Reitschuster nur ein Fall von unseriösem Journalismus dar, dabei ist die Welt voll von gekauften Autoren, die nur ihren Zahltag im Kopf haben (verständlich) und vorbehaltslos alles Schreiben, was ihnen „diktiert“ wurde. Dazu ein Zitat von John Swinton, der einmal unverblümt sagte, wie es mit dem Journalismus steht. Er war Ehrengast bei einem Bankett, das ihm die Führer der Zeitungszunft ausrichteten. Jemand sprach ehrende Worte über die unabhängige Presse.

Swinton antwortete (Übersetzung):

„So etwas gibt es bis zum heutigen Tage nicht in der Weltgeschichte, auch nicht in Amerika: eine unabhängige Presse. Sie wissen das, und ich weiß das. Es gibt hier nicht einen unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben. Und wenn er es täte, wüsste er vorher bereits, dass sie niemals im Druck erschiene. Ich werde wöchentlich dafür bezahlt, dass ich meine ehrliche Meinung aus dem Blatt, mit dem ich verbunden bin, heraushalte. Andere von Ihnen erhalten ähnliche Bezahlung für ähnliche Dinge, und wenn Sie so verrückt wären, Ihre ehrliche Meinung zu schreiben, würden Sie umgehend auf der Straße landen, um sich einen neuen Job zu suchen. Wenn ich mir erlaubte, meine ehrliche Meinung in einer der Papierausgaben erscheinen zu lassen, dann würde ich binnen 24 Stunden meine Beschäftigung verlieren. Das Geschäft der Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören, schlankweg zu lügen, die Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden, zu Füßen des Mammons zu legen und sein Land und die menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des täglichen Broterwerbs. Sie wissen das, und ich weiß das, also was soll das verrückte Lobreden auf eine freie Presse? Wir sind Werkzeuge und Vasallen von reichen Männern hinter der Szene. Wir sind Marionetten. Sie ziehen die Strippen, und wir tanzen an den Strippen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unsere Leben stehen allesamt im Eigentum anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“

John Swinton Chefredakteur der New York Times 1880

Soviel zur ehrlichen Berichterstattung der „freien Presse“ von damals. Heute sieht es nicht anders aus, eher noch schlimmer, da die Medienvielfalt (Radio, Fernsehen, Internet) enorm zugenommen hat. Das entschuldigt auf eine gewisse Weise die Schreibarbeit von Herrn Reitschuster und vielen anderen Journalisten, die ihren Job behalten wollen und sich so nach Swintons Worten als intellektuelle Prostituierte profilieren müssen.

Dem Leser bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als alle Meldungen zu hinterfragen und selber Fakten in Erfahrung zu bringen. Dank des Internets ist dies teilweise möglich. Nachrichtenportale wie neopresse.com, Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten.de, Nachrichtenspiegel.de, lebenskreise.ch usw. sind Inseln in der grossen Medienbrühe, welche noch Nachrichten verbreiten, die sich der Information verschrieben haben und nicht der Manipulation. Die Mündigkeit der Leser ist gefragt, weiter unabhängige Medien zu finden, zu verbreiten und deren Inhalte mit den Mainstream zu vergleichen. So erschliesst sich einem bald ein Bild wie ein Sachverhalt wirklich aussehen könnte und welche manipulativen, respektive propagandistischen Parolen die grossen Presseagenturen verbreiten. Unabhängige Medien sind den grossen Meinungsmachern ein Dorn im Auge. Lehnt sich einer zu weit aus dem Fenster wird seine Webseite geschlossen und/oder mit gerichtlichen Klagen überzogen. So geschehen zum Beispiel bei Politaia.org. Die noch verbliebenen unabhängigen Medien erhalten so den Charakter von Freiheitskämpfern, die sich nicht der elitären Doktrin unterordnen wollen. Die wachsende Leserschaft solcher Nachrichtenportale zeigt, dass immer weniger Menschen der Mainstreampropaganda Glauben schenken und sich vermehrt auf die Informationen dieser unbeugsamen „Partisanenblättern“ stützen. Deshalb ein Aufruf an alle Journalisten, welche sich noch einen Rest von Wahrheitsliebe erhalten haben. Schreiben Sie doch mal für solche unabhängigen Medien. Es gibt zwar in den seltensten Fällen Geld, weil die meisten Betreiber solcher Seiten Idealisten sind und sich der Verbreitung von unparteiischen Meinungen verschrieben haben. Aber es gibt Ihnen die Möglichkeit, den Lesern professionell geschriebene, sachlich fundierte Artikel zu präsentieren und Ihnen selber ein gutes Gefühl, dem seriösen Journalismus und der Wahrheit Ehre zu gebieten. Das sollten die Haupttugenden eines guten Journalisten sein. Sind Sie nicht auch dieser Meinung Herr Reitschuster?

Deutscher Journalismus: “Hurra! Hurra! Hurra! Schießen wir die Russen tot!”

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eifelphilosoph_200Mittwoch, 23.7.2013. Eifel. Letztens erreichte mich eine Kritik über unser Nachdenkmagazin. Sie stammt von einem Nicht-Leser, der keine Artikel gelesen hat, aber eine profunde Meinung äußert:

Auch der ‘Nachrichtenspiegel’ ist so ein Medium, das gerne jede sich nur bietende Meldung dafür benutzt, eine leichte Verschwörungstheorie darauf zu bauen. Verschwörungstheorien bezwecken in aller Regel nur, das Unbegreifliche, auch aus fehlenden Informationen heraus Unbegreifliche, auf die Verständnisebene von Otto Normal herunterzuschrauben und dem Ganzen einen in dessen Universum verständlichen Sinn zu geben.

Ich will nicht darauf hinaus, dass wir es hier wohl mit einem der größeren Meister deutscher Denkfaulheit zu tun haben, einem Blockwart feinster Größe.  Was ist eigentlich eine “leichte” Verschwörungstheorie? Sind jetzt selbst leichteste Abweichungen von der Regierungmeinung und ihrer Vervielfältigung in “staatstragenden Medien”, die kleinste Andeutung, dass man solche Meinungen der Mächtigen nicht nur glauben sondern auch mal hinterfragen sollte, anrüchig? Gibt es überhaupt noch Menschen, die erahnen, was die Hatz auf “Verschwörungstheorie” bewirkt? Ich kann es gerne mal aussprechen: die Einführung einer Einheitsmeinung, bestimmt von einem kleinen Kreis von Elitelumpen, die sich die Taschen mit Steuergeld füllen, wo immer es nur geht.

Während wir strengstens observiert werden, ob wir denn auch wirklich die “richtige” Weltanschauung teilen, ist man gegenüber den Oberschichtsmedien weniger streng – selbst wenn hier bis an die Grenzen des Erlaubten zu Menschenjagd geblasen wird.

Ein Beispiel?

Gern.

Heute veröffentlicht ein “Jan Fleischhauer” einen Kommentar zur aktuellen Krise in der Ukraine – wie immer im Spiegel:

Wer ist verantwortlich für den Abschuss von MH17? Russland ganz sicher nicht, sagt Wladimir Putin. Der Präsident leidet an wahnhaftem Wirklichkeitsverlust – und mit ihm das ganze Land. Dagegen helfen auch keine Sanktionen.

Nun – Herr Fleischhauer ist kein Psychiater. Das macht aber nichts: er diagnostiziert einfach mal so. Was mache ich, wenn ich einem Menschen “wahnhaften Wirklichkeitsverlust” bescheinige? Nun – ich nehme ihm einen Teil seiner Menschlichkeit, stelle ich als krank dar, als nicht ganz in Ordnung – als jemanden, mit dem man gar nicht reden braucht: nützt sowieso nichts. Ist ja der Vernunft nicht zugänglich – weshalb auch die Sanktionen nichts bringen.

Doch Herr Fleischhauer geht noch weiter:

Man weiß aus der Psychopathologie, welche Folgen die Wirklichkeitsverzerrung für den Einzelnen hat. An die Stelle des herkömmlichen Erklärungssystems tritt ein alternatives Deutungsmodell, dessen innere Logik auch durch Gegenargumente nicht erschüttert werden kann. Was die anderen als Realität ausgeben, erscheint als ein raffiniertes Trugbild, das nur deshalb als wahr gilt, weil einflussreiche Mächte die Menschen daran hindern, die Wirklichkeit zu sehen. Jetzt müssen wir erkennen, dass Wahnsysteme nicht nur Personen, sondern ganze Gesellschaften erfassen können.

Der Russe – ein Volk von Wahnsinnigen. Fehlt nur noch der leise Hinweis darauf, dass die verschwundenen Leichen aus der abgeschossenen Maschine von den Separatisten aufgefressen wurden, dann hat man endlich den Feind, den man so sehnlich sucht.

Doch es geht noch weiter.

Der Westen müsse endlich Ernst machen, heißt es jetzt in den Kommentarspalten.

Ja – hier setzt sich ein Journalist an die Spitze der Kommentatoren, die erkannt haben, dass Sanktionen nichts bringen: der Feind ist geisteskrank, ein Ungeheuer, eine … Bestie. Man braucht es nicht auszusprechen, alle wissen, was folgen muss: Putin muss Saddam Hussein und Gaddafi folgen – sonst kommt alles noch viel schlimmer.

Matthias Nass beteiligt sich in der Zeit an der Konstruktion der Bestie:

Die Welt ist in den vergangenen Tagen Zeuge eines schändlichen Treibens geworden. Auf abstoßende Weise haben die prorussischen Separatisten das Absturzgebiet zunächst Plünderern überlassen. Um dann die Leichname einzusammeln und sie ohne jeden Respekt vor der Würde der Toten und dem Leid der Angehörigen in Kühlwaggons abzuladen.

Schändliche, respektlose, würdelose, abstoßende Separatisten. Pfui aber auch. Wir wissen, wonach das schreit, oder? Immerhin: wir sind DEUTSCHLAND, wir sind WELTMEISTER, uns kann keiner und Regierung samt Präsident reden uns ja schon lange ein, dass wir MILITÄRISCHE VERANTWORTUNG übernehmen sollen.

In der FAZ erfahren wir, worum es wirklich geht:

Der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine über ostukrainischem Kriegsgebiet setzt eine Zäsur, die womöglich den Anfang vom Ende des Putin-Regimes einläutet.

Das “Putin-Regime” – der Feind, das Böse, die Bestie. Jeder, der das nicht so sieht, macht sich mitschuldig am Tode unschuldiger Menschen: klassische Kriegspropaganda. Putin als der schwarze Herrscher Sauron, der schlimmstes tut:

Die Politik der Mobilisierung des gesellschaftlichen Bodensatzes, die Putin seit 2003 betreibt, sei, wie endlich offen zutage trete, auch die Grundlage seiner Außenpolitik, urteilt der Historiker Wladimir Pastuchow.

Putin … der Führer des gesellschaftlichen Bodensatzes: da muss jetzt wirklich mal ERNST GEMACHT werden.

Russland ist vor allem deswegen so gefährlich, weil es in der Ostukraine wilde Freischärler mit hochentwickelten Waffen unterstützt, ohne Kontrolle über sie zu haben. Diese Leute sind vor allem Straßenschläger, Kleinkriminelle, sonstige Aussteiger, die ihrer Heimat nur Probleme bereiten, sich aber jetzt in der Ukraine austoben und dabei noch einreden dürfen, sie kämpften gegen Faschisten im Dienst des großen Russland. Doch, erklärt Julia Latynina, dass es eine Welt außerhalb von Russland und der Ukraine gibt, übersteigt ihre Vorstellungen.

Wir im Westen kennen “diese Leute” genau: es sind die Hartz-IV-Empfänger. Man sollte hier gleich Nägel mit Köpfen machen und diese Brut ebenfalls … ernsthaft angehen, auch bei denen scheinen Sanktionen nicht zu wirken.

Die FAZ klärt auch darüber auf, wie wir Putin zu sehen haben … WIR, der WESTEN:

Die Moskauer Publizistin Julia Latynina nennt den Abschuss ein „echt russisches Lockerbie“. Für die Welt stehe Russland mittlerweile auf einer Stufe mit Gaddafi.

Wir wissen, was WIR mit “Gaddafi” gemacht haben. Frage mich gerade, wie Putin sich wohl gerade fühlt, wenn er das liest.

Die Zeit bereitet die Operation Putin schon mal gezielt vor …und erkärt Russland zum “globalen Außenseiter”.

Nachdem nun die Rebellen heute zwei weitere Kampfjets abgeschossen haben (spezielle Erdkampfflugzeuge vom Typ SU 25 – die kann man mir schultergestützten Raketen angreifen), meldet die Süddeutsche interessante Details:

Die US-Geheimdienste haben nach Medienberichten bislang keine Beweise für eine direkte Beteiligung Russlands an dem Abschuss eines Passagierflugzeuges in der Ostukraine. Dass die Rebellen die Malaysia-Airlines-Maschine mit der Flugnummer MH17 mit einer Boden-Luft-Rakete vom Typ SA-11 vom Himmel geholt hätten, gehe wahrscheinlich auf einen Fehler zurück, hieß es am Dienstag nach Angaben des TV-Senders NBC und anderer US-Medien aus Geheimdienstkreisen. Es lasse sich bislang nicht sagen, wer genau für den Tod der 298 Menschen an Bord verantwortlich sei.

Ein “Fehler”? Von betrunkenen – sogar rauchenden – Barbaren? Kürzlich hieß es doch noch, dass die Raketen vom Typ “BUK” sehr kompliziert zu bedienen seien, weshalb unbedingt ein russisches Spezialkommando herbeifantasiert werden musste?

Scheinbar ist dem deutschen Journalismus – dem deutschen Oberschichtsjournalismus – entgangen, dass man erst Urteile fällt, nachdem BEWEISE vorliegen – Beweise, die scheinbar auch den geübten Bestienjägern der USA fehlen.

Nun – Jan Fleischhauer weist auch auf die Süddeutsche hin, die ebenfalls mehr “Druck” fordert.

Moskau trägt durch die Unterstützung der Separatisten zumindest eine indirekte Mitschuld am Abschuss des Fluges MH17. Europäische Union und USA dürfen der Schein-Politik Putins nicht länger Beachtung schenken, sondern müssen endlich Druck ausüben – statt nur zu taktieren.

Ja – “Druck ausüben”. Aber … wenn die Sanktionen nichts bringen, außer “das Gewissen des Westens zu beruhigen”, wenn Gespräche und Diplomatie versagen … was schwebt dem deutschen Oberschichtsjounalisten denn dann vor? Oder – mal anders gefragt: was wollen sie mit diesen Worten beim Leser auslösen?

Reden – bringt nichts, Putin und Russland sind geisteskrank.

Sanktionen – bringen nichts. Sollen nur das Gewissen des Westens beruhigen.

Diplomatie – bringt nichts … ist eh´ nur hilfloses taktieren.

Was also soll dem Leser selbst als Lösung der Probleme einfallen?

Wie wäre es mit “Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln”: “wann schießen wir endlich ein paar von diesen Barbaren tot?”.

Ich würde alle Beteiligten – und auch die deutschen Journalisten – mal bitten, sich Gedanken darüber zu machen, welche Wirkung ihre Worte auf Leser haben. Viele Leser haben nicht studiert, manche sogar noch nicht mal Abitur … fühlen sich aber gerade unbesiegbar, weil sie “Weltmeister” geworden sind.

Ich hoffe, dass man wenigstens noch zum Nachdenken aufrufen darf … obwohl: streng genommen, kann jedes Nachdenken – gerade im Bereich der Politik – schnell zu Theorien führen, die der Regierungsmeinung nicht entsprechen.

 

 

Wie Verschwörungstheorien in Wirtschaft und Politik Demokratie und Marktwirtschaft retten: der große Auftrag der “Friedensdemos”

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eifelphilosoph_200Samstag, 23.8.2014, Eifel. Ein wunderbarer Tag zum Rasenmähen, Auto waschen, baden und Sportschau gucken. Haben wir früher so gemacht, haben schon unsere Eltern so gemacht, werden auch unsere Kinder so machen. So sieht man uns ja auch gerne: funktionierend und berechenbar wie Arbeitsameisen.

Das ist eigentlich neu. In meiner Schulzeit (von irgendwann bis 1979) wurde von uns kritisches Denken verlangt, sogar die Religionslehrerin forderte uns auf, religiöse Dogmen in Frage zu stellen. Das schien auch gut so zu sein: immerhin lebten wir in einer Demokratie, die vor allem eins gelernt hatte: wie eng ihr Überleben von der Freiheit der Meinung der einzelnen Bürger abhing … und wie erschreckend und vernichtend es sein kann, wenn ein Filzteppich von Partei und Wirtschaft, von Medien und Polizei diese freie Meinungsbildung unterstützt, ja, als Regierung sogar vorgibt, wie das Volk die Welt zu sehen hat. Letzteres hat sogar unsere Bundeskanzlerin gemacht: “Deutschland geht es gut” (siehe CDU mit Bezug auf ein Interview mit SuperIllu).

Gleiches behauptet sie sogar in der Neujahrsansprache 2011 (siehe Badische Zeitung). Wer würde der beliebtesten Politikerin Deutschlands auch widersprechen wollen?

Nun – eigentlich sollte das jeder machen, einfach,  um die Aussage im Sinne Helmut Kohls, dem Ziehvater von Frau Merkel, zu  überprüfen: Entscheidend ist, was hinten ´rauskommt. (siehe: Zitate-online)

Sehen Sie den Unterschied zwischen Westkanzler und Ostkanzlerin? Der Westkanzler fordert auf, Politik zu beurteilen – die Ostkanzlerin bestimmt, wie das Urteil auszusehen hat, nimmt der Ergebnis vorweg. Da hat ein Wandel in der Politik stattgefunden, unmerklich, schleichend, leise, aber im Ergebnis deutlich zu erkennen: was Meinung ist, gibt das Establishment vor. Viele Journalisten springen auf den Zug der Kanzlerin auf – es ist immer schön, auf der Seite der Sieger zu stehen, erst recht, wenn ab und zu ein Job als wohlbegüteter Pressesprecher der Regierung dabei herauskommen kann.

Mit Speck fängt man Mäuse, möchte man meinen.

Natürlich wissen die Journalisten das. Sie wissen aber auch, dass sie mit ihrem Job Profiteure des Systems sind – was die Sache etwas schwierig macht. Hören wir dazu Harald Schuhmann:

“Medien können niemals als die Speerspitze eines gesellschaftlichen Umbruchs fungieren. Es sind ja die Jounalisten, die Medienarbeiter, die dies tun müssten. Und die sind tief eingebettet in unsere Gesellschaft. Woher sollte denn plötzlich ein avantgardistisches Bewusstsein unserer Medienarbeiter kommen? Neunundneunzig Prozent unserer Kollegen wären damit überfordert, nicht nur intellektuell, sondern auch von der Ausbildung her”. (Dirk C. Fleck, Die vierte Macht, Hoffmann und Campe 2012, Seite 11)

Tief eingebettet in ein System, das so marode ist, dass jedes Hinterfragen die Börse zum Absturz bringen könnte – des jedenfalls wissen die Chefredakteure, die enorm von ihrem Wissen und ihrem Einfluss profitieren, führende Kräfte auf der Titanic sind – mit der gezielten Aufgabe, die dritte Klasse ruhig zu halten, während die erste Klasse bei laufender Musik ins Rettungsboot steigt. Börse – das wissen sie – ist in erster Linie Psychologie. Ist die Stimmung gut, kaufen die Leute; ist die Stimmung schlecht, wandert das Geld in Gold und Silber und wird unterm Kissen versteckt. Als oberste Spaßmacherin steigt deshalb die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland in die Bütt und verkündet wo immer sie geht und steht: DEUTSCHLAND GEHT ES GUT!!!

Hans Ulrich Jörges vom Stern hat dazu noch eine eigene Meinung – und ein paar Zahlen (Fleck, a.a.O., Seite 267)

“Das Unglück ist, das die spannendsten Geschichten im Wirtschaftsteil der Zeitung stehen. Dort kann man zum Beispiel lesen, dass im vergangenen August in Deutschland etwa 884000 verschiedene Finanzderivate gehandelt wurden, aber nur zum kleinen Teil an der Börse, der Rest ging unkontrolliert über den Banktresen”.

Wahnsinn, oder? Das Schicksal des Landes in der Hand von Zockern, die sich einen Dreck scheren um den Erhalt der gesellschaftlichen Solidargemeinschaft der Republik, um den volkswirtschaftlichen Nutzen ihres Treibens, um die Erhaltung der lebensnotwendigen ökologischen Grundfunktionen der Welt oder um die finanzielle Absicherung der Rechte, die die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte garantierte.

Hans Ulrich Jörges (dessen Interview mit dem Zitat “Über uns hängt ein großer Hammer” überschrieben ist), erläutert uns aber noch mehr – zum Beispiel die Herausforderung, die diese Zeit an den Normalbürger stellt.

“Das Unglück für normale Menschen ist, dass sie viele unterschiedliche Medien beobachten müssen, wenn sie sich ein einigermaßen zutreffendes Weltbild machen wollten. Dieses Weltbild muss aus vielen Bruchstücken zusammengesetzt werden”.

Darf ich das mal auf Deutsch übersetzen – für uns normale Menschen? OHNE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN SIND ABBILDUNGEN DER WAHRHEIT NICHT MEHR DENKBAR.

Es gibt keine Medienformate mehr, die – ganz im Sinne Helmut Kohls – einmal nüchtern analysieren, was “hinten herauskommt”.  Über allem steht Angela Merkels Dogma, dass es Deutschland gut zu gehen hat, damit man an der Börse so richtig gut verdienen kann – das wir in der Realwirtschaft in Deutschland eine Arbeitslosigkeit von über 60 % vorliegen haben (nach den strengen Regeln von Joseph Stieglitz – wir berichteten), ist so eine Information, die man nur erhält, wenn man Bruchstücke zusammensucht.

Nun – beim Thema Wirtschaft schalten die meisten Menschen leicht ab – was nicht verwunderlich ist: das Thema ist nur schwer verdaulich. Vielleicht hilft ein letzter Weckruf von Herrn Jörges, der klar macht, dass wir hier nicht nur um die richtige Form der Alterssicherung feilschen:

“Bei der Finanzkrise geht es in Wahrheit um die Frage, wer die Welt beherrscht, ob Politik und Demokratie überleben. Oder ob uns Demokratie aus der Hand genommen wird und wir von Mächten manipuliert werden, auf die wir keinen Einfluss mehr haben”.

Wir sehen: es geht hier nicht um Kleinigkeiten. Ich wage mich sogar noch etwas weiter vor – mit einem der inzwischen fast schon verbotenen Vergleiche mit dem Dritten Reich … einer für eine demokratische Zivilgesellschaft sehr lehrreichen Zeit, die umsonst durchlitten wurde, wenn man sie einfach nur auf billigste Art und Weise verdrängt und zu einer großen Ausnahme (die nie nie nie wieder geschehen wird) um- und abwertet: was werden die Herren Edelzocker mit jenen Menschen machen, die sie als Parasiten empfinden, als Ballast, als Renditeblocker, als Kosten auf zwei Beinen – wenn diese Menschen arm, alt, krank oder behindert sind? Können wir uns auf ihren großen Edelmut verlassen, auf ihren untadeligen humanen Charakter, auf ihre ausgeprägte soziale Ader, ihr hochethisches Verantwortungsbewusstein … oder werden sie industrialisierte Problemlösungen aus der deutschen Geschichte vorziehen, die Kostenminimierung bei größtmöglichen Profit garantieren?

Denken sie bitte gründlich nach, bevor sie antworten. Es könnte ihr Schicksal werden – ihre ganz persönliche Zukunft.

Liegen wir in unserer Analyse richtig, so werden wir aus dem Kreis der überforderten neunundneunzig Prozent des deutschen Journalismus einen heftigen Gegenwind gegen jene Wahrheiten bekommen, die sich der Normalbürger aus den Bruchstücken der Medienflut herausgearbeitet hat – wobei hier über “richtig” und “falsch” gar nicht zu urteilen wäre, weil Meinungsbildung in einer Demokratie IMMER erstmal richtig ist, bevor der Diskurs über ihren Wahrheitsgehalt beginnt – ein Diskurs, der IMMER subjektiv geprägt ist und im Prinzip überhaupt kein “richtig” und “falsch” kennt.

Dieser Gegenwind ist auch aktuell da – und die etablierten Systemmedien schließen sich zu einer merkwürdigen “Allianz der Überforderten” zusammen und versuchen eine Bewegung im Keim zu ersticken, die Michel Chossudovsky in seinem Buch “Das Szenario eine Dritten Weltkrieges” deutlich gefordert hat, um die Kriegsanstrengungen der Rüstungswirtschaft und bellizistischer Kreise in der Politik aufzuhalten … Anstrengungen, aufgrund derer wir im Jahre 2014 aktuell in einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Wirtschaftspartner Russland stehen (siehe Chossudovsky, Das Szenario eines Dritten Weltkrieges, Kopp Verlag 2012, Seite 137):

“Gegenwärtig ist die Entwicklung eines umfangreichen Basisnetzwerkes erforderlich, das in seiner Mobilisierung darauf abzielt, gegen Amtsmissbrauch und Entscheidungsprozesse vorzugehen, die den Krieg betreffen. Dieses Netzwerk sollte auf allen Ebenen der Gesellschaft angerichtet werden: in Städten und ländlichen Regionen, an den Arbeitsplätzen und in den Gemeinden. Gewerkschaften, Landwirtschaftsorganisationen, Berufsverbände, Wirtschaftsvereinigungen, Veteranenverbände und kirchliche Gruppen sollten aufgerufen werden, sich in die Organisationsstruktur der Friedensbewegung zu integrieren. Von entscheidender Bedeutung ist auch, dass diese Bewegung das Militär nicht ausschließt, sondern umfassen mit einbezieht, um den Männern und Frauen, die dem Militär dienen, deutlich zu machen, dass es für den Krieg keine moralische Legitimierung gibt.”

Wir erleben in Deutschland gerade, wie sich ein solches Netzwerk bildet – und müssen feststellen, wie weitblickend die Entscheidungen des ehemaligen Verteidigungsministers von Guttenberg waren, aus der Bundeswehr eine Freiwilligenarmee zu machen, wodurch eine gewissen Selektion stattfindet, die den Einschluss einer Friedensbewegung deutlich erschwert (gestern erhielt ich die – ungeprüfte – Information, dass inzwischen 80 % der Bundeswehrsoldaten Russlanddeutsche sind … vielleicht kann der jemand mal nachgehen?).

Wie reagieren aber die neunundneunzig überforderten Prozent der deutschen Journalisten darauf?

Die linke TAZ läßt eine Volontärin antreten, die Friedenbewegung niederzuschreiben:

Bei einigen mag politische Naivität eine Rolle spielen, andere dürften sich freuen über den Sumpf aus Antisemiten, Reichsbürgern, Neonazis, Chemtrail-Theoretikern, Anhängern der Truther-Bewegung und all den anderen obskuren Rechten, die um ein Mehr an Einfluss buhlen – getreu dem Motto: Deutschland erwache.

Nun – Antisemiten findet man in Deutschland reichlich, es gibt einen Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung aus dem Jahre 2006, der gerade hochgradig aktuell erscheint:

  1. wenn, gerade in Deutschland, Vergleiche von Aktionen des Staates Israel mit den Untaten des Naziregimes vorgenommen oder entsprechende Andeutungen gemacht werden (z.B. Israel betreibe die “Endlösung der Palästinafrage”). Denn diese Vergleiche zielen tendenziell oder eindeutig fast immer darauf, die Opfer von einst zu den Tätern von heute zu machen. Sie gründen sich zumeist in einer Erinnerungs- und historischen Verantwortungsabwehr (“Schlussstrich”) in bezug auf die Untaten der NS-Vergangenheit.
  2. wenn Israel isoliert wird als ein Staat, der sich fundamental unterscheide von allen anderen und kein Existenzrecht habe.
  3. wenn Juden in Deutschland kollektiv für die Politik der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden oder Kritik an Israel sich in eine generelle Kritik an allen Juden oder Juden in anderen Ländern wandelt.

Da wird sich manch ein “linker” wiederfinden.

“Reichsbürger” (der Link funktioniert bei der TAZ nicht mehr) sind im Vergleich zu der riesigen antisemitischen Strömung  eine “wirre, irre Sekte” (siehe Berliner Kurier), die mit spitzfindigen Methodiken ein juristisches Überleben des Dritten Reiches (oder des Kaiserreiches) dokumentieren wollen – dass man mit der gleichen Methodik auch belegen könnte, dass die Erde eine Scheibe ist, wird kaum zur Kenntnis genommen, durch die Vermengung jener Sekte mit dem Antisemitismus in Deutschland wird dieser jedoch mit einem Schlag ziemlich verharmlost und klein geredet.

“Chemtrail-Anhänger” wiederum führen eigentlich nur den klassischen Medienauftrag durch, ihre Umwelt kritisch zu beobachten und eigene Schlüsse daraus zu ziehen – der Verweis auf die Wikipediaseite führt ungewollt direkt zur Skepsis der Kritiker: zwei Bilder von Kondensstreifen aus dem Jahre 2012 und aus dem Jahre 1944 verdeutlichen das Problem: was sich deutlich erkennbar 1944 hinter der Maschine auflöst, bleibt im Jahre 2012 starr am Himmel hängen – eigentlich Grund für eine nüchterne, wissenschaftliche und vor allem ideologiefreie Auseinandersetzung mit dem Thema, die Methode, auf ein in erster Linie naturwissenschaftliches Thema mit dem Vorwurf des “Rechtsextremismus” zu antworten, könnte in anderen Zusammenhängen dazu führen, dass die Erde wieder zur Scheibe wird … weil “Rechte” behaupten, sie sei eine Kugel.

Die Anklage gegen “Truther” jedoch führt mitten ins Herz der demokratischen Meinungsbildung: hier werden im Rahmen der “Truther-Bewegung” kritische Fragen zur Regierungstheorie über die Vorfälle der Attentate am 11.9.2001 in den USA gestellt. Ich habe hier beständig ein Buch von Christian C. Walther aus dem Jahre 2003 zur Hand: 119 Fragen zum 11.9., unterhaltsam als “Test” gestaltet, der dem Leser die freie Wahl gibt – ich warte bis heute darauf, dass die US-Regierung mir die 119 Fragen beantwortet, so dass ich das Buch zur Seite legen kann (siehe C.C. Walther, 119 Fragen zum 11.9, Heyneverlag 12/2003), bislang warte ich seit 11 Jahren vergeblich auf glaubwürdige Antworten und habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass ich als demokratischer Bürger eines demokratischen Rechtsstaates irgendwann einmal eine zweifelsfreie Version der Vorfälle erhalten werde – was DER Lieferauftrag an Medien und Regierung wäre.

Ich würde der Verdammung der Truther sogar zustimmen wenn … ja, wenn ich keinerlei Zweifel an der hohen Ethik der US-Administration hätte, die sind aber seit der Brutkastenlüge und dem durch ebensolche Lügen über Massenvernichtungswaffen im Irak hinreichend legitimiert: wer grundlos einen Angriffskrieg mit einer Million Toten (Zählung läuft aktuell noch, die Folgen des Krieges sind noch nicht ausgestanden) in Kauf nimmt, dem sollten man im Prinzip ALLES zutrauen.

Aber nicht nur die Linken laufen Sturm gegen den Normalbürger, der versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden, auch der Spiegel reiht sich in den Marsch gegen die Basisfriedensbewegung ein – aktuell der von mir hoch geschätzte Georg Diez in einer Auseinandersetzung mit einem mir nicht bekannten Rapper (siehe Spiegel):

Das sind die Gedanken und Codes, die in der alten Bundesrepublik in rechten Kreisen herumgereicht wurden, das ist der Lackmus-Test für politische Dummheit, der heute noch gilt: Sind wir befreit worden 1945 oder haben wir den Krieg verloren? Und nur wenn wir den Krieg verloren haben, wenn die Alliierten uns also keinen Gefallen damit getan haben, dass sie Hitler besiegten, nur dann macht das Gerede überhaupt Sinn, dass Deutschland “immer noch besetzt” ist.

Jemand, der sich eine andere Meinung bildet als “Der Spiegel” ist deshalb noch nicht dumm – außerdem kann man ohne Weiteres der Meinung sein, dass wir 1945 befreit wurden, aber trotzdem immer noch besetzt sind. Bevor man hier als vermeintlich “Besetzter” meutert, sollte man sich nochmal mit der unseligen Geschichte Deutschlands befassen, mit den unheimlichen, wachsenden Paralellen unserer “sozialdemokratisch-grünen” Sozialreform zur “Aktion Arbeitsscheu Reich“, der NS-Version des Kampfes gegen die “Parasiten” (siehe hierzu auch: labournet): es ist vielleicht ganz sinnvoll, dass der “deutsche Geist”, der 1933-1945 sich vollumfänglich austobte, im Zaum gehalten wird: im Prinzip spricht nichts dagegen, dass eine der ältesten und stabilsten Demokratien der Welt auf jene Gesellschaften ein besonderes Auge hat, die schon mal bewiesen haben, dass sie kollektiv zur ungebremsten Massenvernichtung ihrer Mitbürger in der Lage sind.

Trotzdem darf man sich die Frage stellen: wie unabhängig und frei ist Deutschland eigentlich, wie frei sind unsere Politiker. Wer hier nach US-Besatzungstruppen schielt, schielt falsch – und hat wohl echte Besatzungstruppen noch nie erlebt, aber die Intention der Frage ist richtig … und wird von einem Journalisten wie Hans Ulrich Jörges geteilt, der die gesamte Demokratie durch die Finanzwelt gefährdet sieht.

Natürlich macht der Normalbürger Fehler bei der Erstellung seiner Analysen: es wäre Aufgabe des Journalisten, ihm bei der Meinungsbildung zu helfen – durch AUSGEWOGENE Berichterstattung, die beide Seiten eines Konfliktes in Augenschein nimmt. Stattdessen geht man den bequemen Weg als Claqueur der Regierung: “Deutschland geht es gut, Verschwörungen (oder kriminelle Elemente in Politik und Wirtschaft) gibt es nicht, die gesellschaftliche Elite ist durch und durch edel, hilfreich und gut und wir sind auf dem besten Wege, das Paradies auf Erden schon morgen zu verwirklichen – außerdem ist die Welt im Prinzip ein lustiger Ponyhof, voller Spaß für jedermann.”

Natürlich gibt es bei der sich formenden Friedensbewegung auch Hitlerfans – die gibt es aber auch in Sozialverbänden, bei Feuer- und Bundeswehr, bei Aldi und McDonalds, beim Jobcenter und in den Kirchen – ohne das diese gesellschaftlichen Erscheinungsformen damit automatisch rechtsradikal werden … dies ist der hauptsächlich unsaubere Kurzschluss, den die Kritiker der Friedensbewegung gedankenlos unternehmen – weil sie mit dem notwendigen gesellschaftlichen Umbruch von der Ausbildung her und intellektuell überfordert sind.

Demgegenüber stehen Normalbürger, die sich anschicken, Demokratie und Marktwirtschaft zu retten, in dem sie sich eine eigene Meinung (genannt: “Verschwörungstheorie”) bilden … was wohl im Jahre 2014 schon verdächtig ist, ohne das jemand auffällt, wie sehr dieses “verdächtig sein” an den Grundfesten der Demokratie rüttelt.

Und mit etwas Glück werden diese Bürger auch den Beginn des Dritten Weltkrieges verhindern … wenn wir alle ihnen helfen, anstatt sie auszugrenzen, abzuurteilen und mit bösen Flüchen zu belegen.

“Dialog” – wäre da ein urdemokratisches Stichwort, was jetzt fallen sollte.

Wäre auch im aktuellen Konflikt Nato-Russland empfehlenswert.

 

 

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