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Spiegel, Spieglein an der Wand … (5) – Wer ist der eifrigste Brunnenvergifter im ganzen Land?

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(Text: Markus Mynarek)

 

Der unglückliche Träumer

Es sprach ein „Spiegel“-Mann, erschöpft von seinen Taten:

„Meine Träume können mich niemals beglücken.

Ich träumte, ich hätte mein Land nie verraten.

Da lief es mir eiskalt über den Rücken!“

 

***

Grundmotto des „Spiegel“-Magazins

„Wir sind zum Lügen meist bereit.

Die Scham darf man verlieren.

Wir wissen, Unbestechlichkeit

kann uns nur ruinieren.

 

Den Traum von Unbestechlichkeit,

den sollen andre träumen.

Denn wer zu träumen ihn bereit,

wird den Erfolg versäumen.

 

Wir sind die Affen uns’rer Zeit

und äffen nur den Zeitgeist nach.

Der gerade Weg führt uns nicht weit

und bringt des Misserfolges Schmach.

 

Doch während der Affe auf dem Baume

sich noch erquickt am Himmelraume,

es zu berauschen uns gefällt

nur noch an Medienmacht und Geld.“

 

***

Staat und „Spiegel“

Staat und „Spiegel“, getrennt nur zum Schein,

müssen im Grunde immerfort

ein Herz und eine Seele sein:

Sie sind vereint in Tat und Wort.

Sie halten ewig fest am Ziel,

das eigne Volk zu unterdrücken,

um durch ihr altes Gaukelspiel

die Feinde Deutschlands zu beglücken.

So setzen weiterhin „Spiegel“ und Staat,

indem das eigne Volk sie schwächen,

auf Umerziehung und Verrat,

um dem Zeitgeist zu entsprechen.

„Mut zur Wahrheit“ zuletzt der „Spiegel“ oft schrie,

als wollte er sich zur Wahrheit bekennen.

Das ist im Grunde Blasphemie,

wenn wir die Wahrheit göttlich nennen.

(Quelle: Markus Mynarek, Wider Mainstream und Gutmenschen – Ironisch-Humoristisch-Satirisch -,
Staats-, Medien- und Gesellschaftskritik, Alitheia Verlag 2019)

 


Zu dieser Kolumne:
(edit: parkwaechter)

Wer nicht genügend Galgenhumor besitzt, der könnte sich ja in der Tat die Haare raufen über die Produkte derjenigen deutschen Presse, die laut Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow „die bösartigste überhaupt“ ist (Quelle: DiePresse). Auch nach Einschätzung von Peter Sloterdijk ist heute „der Lügenäther so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“, dem Journalismus attestiert er „Verwahrlosung“ und „zügellose Parteinahme“. Sloterdijk: „Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“

Einer, der sich mit der Verwahrlosung derjenigen Zunft, die man noch vor wenigen Jahrzehnten als „Vierte Macht im Staate“ bezeichnet hat, nicht widerspruchslos abfinden möchte, ist der Literaturwissenschaftler Markus Mynarek. In seinem neuen Gedichtband „Wider Mainstream und Gutmenschen“ nimmt er den poetischen Kampf mit manch widerspenstigem Sofamonster und Schreibtischtäter auf. Mit besonderer Vorliebe blickt der Autor dabei in den Relotius-Narrenspiegel als repräsentatives Beispiel dafür, wohin es der deutsche Qualitätsjournalismus heute gebracht hat.

Aus diesem Köcher werden wir mit freundlicher Genehmigung des Autors in loser Folge einige Streiflichter veröffentlichen bzw. einige Pfeile in Sloterdijks „Lügenäther“ hinausschießen.

***
Tip: Das Buch ist amazonvermeidend bestellbar bei alitheia-verlag.de.


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