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A Quantum of Solace – Ein Oster-Sonnenstrahl in präapokalyptischer Zeit

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„A Quantum of Solace“ (Ein bisschen Trost) – so hieß eine der letzten Bond-Episoden, in der einem gehetzten und sichtlich entnervten Agenten ohne Unterlass Kugeln und Raketen um die Ohren flogen. Interessant ist, dass im englischen Wörtchen solace (Trost) die Wortwurzel sol, also Sonne steckt.  Schieben wir also die dunklen Rauchwolken des politischen Tagesgeschehens einmal beiseite und gönnen wir uns ein paar Sonnenstrahlen zur Regeneration. Denn wie schon zuletzt angemerkt, braucht es auch eine gehörige Portion Gegengift, um dem zur Normalität erklärten Wahnsinn weiter trotzen zu können. Da Osterzeit ist, heute also mal zur Abwechslung eine Prise Frischluft und Sonne inmitten einer von Korruption, Gewalt, Heuchelei, Lüge, Diffamierung und GWUP-Horrorclowns verpesteten Atmosphäre (siehe Die Götterdämmerung der Lügenpresse).

Lassen wir uns von Rene Aubry ein Quantum Trost spenden. Wenn man seine Musik hört, glaubt man es kaum: Der französische Klangzauberer ist vollkommener Autodidakt und hat sein ganzes Leben noch niemals eine Unterrichtsstunde genommen.

Aubry charakterisiert sein musikalisches Schaffen als „Sanctuary“, als eine Art Heiligtum. „Je erwachsener ich werde, desto mehr begreife ich Musik als etwas Heiliges, Kostbares. Um dies zu erfahren, ist auch die Erfahrung von Stille wichtig.“

Aus einer Konzertrezension in der nmz:

„Da sind sieben Musiker, die wohl das „akustischste“ Konzert musizieren, das überhaupt denkbar ist. Mehr unplugged, mehr empfindsame, kunstvolle Handarbeit geht wohl kaum noch.“

Eitles Stargehabe ist Aubry fremd. Personen, die seine Konzerte erlebten, berichten von einem bescheidenen Mann, der fast schüchtern auf die Bühne tritt und zu spielen beginnt.

„…ich hatte das Glück, ihn schon 2x im Konzert zu erleben: Er kommt fast schüchtern auf die Bühne, setzt sich auf seinen Stuhl nickt seinen Kollegen zu und beginnt einfach zu spielen. Auf den Lippen immer ein heiteres, staunendes Lächeln. Man merkt an der Musik, dass dieser Mann mit sich und der Welt völlig zufrieden ist, das strahlt die Musik auch aus.“ (CD-Rezension utaliana)

Wie schon gesagt, Rene Aubry ist Autodidakt. Was dabei herauskommt, wenn sich jemand nicht technokratisch verschulen lässt, sondern eigenständig und mit ganzer Hingabe einer Disziplin widmet, möge unten jeder selbst bestaunen.

Und wenn wir schon dabei sind, unserer Phantasie freien Lauf zu lassen: Wenn man das Video betrachtet, stelle man sich vor, wie Europa wohl aussehen würde, wenn wir an vielen Orten eine solche Empfindsamkeit  und fein abgestimmtes gegenseitiges Zusammenspiel als unsere Kultur entfalten würden. – Man würde uns in der ganzen Welt lieben, anstatt uns zu hassen. Es würde wohl kaum jemand auf die Idee kommen, mit Lastwägen in Fußgängerzonen zu rasen und unsere Kultur vernichten zu wollen.

Das ist in einer vermeintlich alternativlosen Zeit zu schön, um wahr zu sein? Nein, lassen wir uns vom nackten Wahnsinn nicht entmutigen, diese Möglichkeit für die Zukunft zumindest zu denken. Das Zeug dazu hätten wir. Es ist noch nicht ganz zu spät. Jeder von uns kann ein Stück dazu beitragen.

Wer noch eine weitere Frischluftinhalation braucht, kann sich von Rene Aubry eventuell auch noch „Chaloupée“  zu Gemüte führen:

Studioversion: https://www.youtube.com/watch?v=Bhi9GU6xzDI
live:
https://www.youtube.com/watch?v=RGHINlv09oI

oder

„La Grande Cascade“:

https://www.youtube.com/watch?v=sMnaD-owVR0


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